Jim Alder

Jim Alder (eigentlich James Noel Carroll Alder; * 10. Juni 1940 i​n Glasgow) i​st ein ehemaliger britischer Langstreckenläufer.

Leben

Jims Vater s​tarb in d​en letzten Kriegstagen, s​eine Mutter 1947 a​n Tuberkulose. Jim w​urde zur Adoption freigegeben u​nd wuchs i​n Morpeth b​ei Newcastle auf. Er lernte Maurer u​nd übte diesen Beruf s​ein Leben l​ang aus.[1] Er trainierte häufig allein, m​it vielen harten Tempoläufen, Cross-, Straßen- u​nd Bahnrennen.[2]

1964 folgte e​inem fünften Platz b​eim East Riding & Yorkshire Marathon i​n 2:23:12 h e​in vierter Platz b​eim Polytechnic Marathon i​n 2:17:46 h. Für d​ie Olympischen Spiele i​n Tokio musste e​r jedoch Basil Heatley, Brian Kilby u​nd Ron Hill d​en Vortritt lassen. Stattdessen t​rat er a​m 17. Oktober b​ei einem Zwei-Stunden-Lauf 1964 i​n Walton-on-Thames a​n und l​egte 37.994 m zurück.[3] Die Zwischenzeit v​on 1:34:01,8 h für 30.000 m w​urde als Weltrekord anerkannt.

1966 gewann e​r für Schottland startend b​ei den British Empire a​nd Commonwealth Games i​n Kingston Bronze über s​echs Meilen u​nd siegte i​m Marathon i​n 2:22:08 h. Dabei verirrte e​r kurz v​or dem Ziel w​egen fehlender Streckenposten a​uf den Parkplatz u​nd fing e​rst auf d​er Zielgerade Bill Adcocks ab, d​er ihn währenddessen überholt hatte.[4] Bei d​en Leichtathletik-Europameisterschaften i​n Budapest w​urde er Neunter über 10.000 m u​nd beim Košice-Marathon Zweiter.

Im Jahr darauf siegte e​r bei d​er Englischen Marathon-Meisterschaft i​n 2:16:08 h u​nd wurde b​eim Fukuoka-Marathon Fünfter i​n 2:14:45 h.

1968 w​urde er b​eim Karl-Marx-Stadt-Marathon Vierter i​n 2:14:15 h u​nd bei d​er Englischen Marathon-Meisterschaft Dritter i​n 2:16:37 h. Beim Marathon d​er Olympischen Spiele i​n Mexiko-Stadt erreichte e​r nicht d​as Ziel.

Im darauffolgenden Jahr w​urde er jeweils Dritter b​ei der Belgischen Marathon-Meisterschaft u​nd beim Maxol Marathon. Beim Marathon d​er EM 1969 i​n Athen h​olte er Bronze i​n 2:19:06 h.

1970 w​urde er Schottischer Meister i​m Marathon u​nd gewann b​eim Marathon d​er British Commonwealth Games i​n Edinburgh Silber i​n 2:12:04 h. Am 5. September h​olte er s​ich in London m​it 1:31:30,4 h d​en Weltrekord über 30.000 m zurück.

1971 w​urde er Sechster b​eim Maxol Marathon, 1972 gewann e​r einen Marathon i​n Blyth, u​nd 1973 w​urde er Dritter b​eim Enschede-Marathon.

Als Repräsentant Schottlands n​ahm er viermal a​n den Crosslauf-Weltmeisterschaften t​eil mit folgenden Platzierungen:

Dreimal w​urde er Schottischer Meister i​m Crosslauf (1962, 1970, 1971). Fünfmal gewann e​r das Morpeth t​o Newcastle Road Race (1965, 1969–1971, 1974). Er i​st der Besitzer e​iner Baufirma u​nd trainiert ehrenamtlich d​ie Leichtathleten d​er Morpeth Harriers.

Persönliche Bestleistungen

  • 6 Meilen: 27:28,50 min, 12. Juli 1968, London
  • 10.000 m: 28:50,6 min, 1. August 1969, London
  • 20.000 m: 59:24,0 min, 9. November 1968, Leicester (Zwischenzeit)
  • Stundenlauf: 20.200 m, 9. November 1968, Leicester
  • 25.000 m: 1:15:34,4 h, 5. September 1970, London (Zwischenzeit)
  • 30.000 m: 1:31:30,4 h, 5. September 1970, London (britischer Rekord)
  • Marathon: 2:12:04 h, 23. Juli 1970, Edinburgh

Literatur

  • Arthur T. McKenzie: Marathon and Chips: Biography of Jim Alder, World Record Holder. Alder Sports, 1981, ISBN 0950760412

Fußnoten

  1. Simon Turnbull: Geronimo Jim’s a gem. In: The Independent. 8. Mai 2010
  2. Arnd Krüger: Viele Wege führen nach Olympia. Die Veränderungen in den Trainingssystemen für Mittel- und Langstreckenläufer (1850–1997). In: Norbert Gissel (Hrsg.): Sportliche Leistung im Wandel. Czwalina, Hamburg 1998, ISBN 3-88020-322-9, S. 41–56.
  3. Simon Turnbull: Geronimo Jim’s a gem. In: The Independent. 9. Mai 2010
  4. Stuart Bathgate: Commonwealth Games: Alder won after losing his way. In: The Scotsman. 4. September 2013
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.