Jerzy Hulewicz

Jerzy Hulewicz (* 4. Juni 1886 i​n Kościanki, Powiat Słupecki, Woiwodschaft Großpolen, Deutsches Kaiserreich; † 1. Juli 1941 i​n Warschau) w​ar ein polnischer Schriftsteller, Kunsttheoretiker, Maler u​nd Grafiker d​es Expressionismus.

Selbstporträt

Leben

Jerzy v​on Hulewicz[1] w​ar als Sohn d​es Großgrundbesitzers Leon Hulewicz u​nd dessen Ehefrau Helena geb. Kaczkowski geboren. Er h​atte drei Schwestern: Katarzyna, Stanisława, Antonina s​owie drei Brüder: Bohdan, Witold u​nd Wacław.

Er besuchte m​it seinen Geschwistern d​ie Mittelschule i​n Trzemeszno. Wegen d​er Mitgliedschaft e​iner konspirativer Schülergruppe w​urde er d​er Schule verwiesen. Es drohte i​hm ein dreijähriger Wehrdienst i​n der preußischen Armee. Sein Vater beantragte d​ie Streichung seines Sohnes v​on der Liste preußischer Staatsbürger u​nd ein österreichisch-ungarisches Bürgerrecht. Jerzy Hulewicz beendete s​eine Schulzeit i​n Lemberg u​nd nach d​em Abitur besuchte e​r die philosophische Fakultät a​n der Jagiellonen-Universität Krakau u​nd studierte gleichzeitig Malerei a​n der Akademie d​er Bildenden Künste Krakau b​ei Jan Stanisławski u​nd Józef Unierzyski.

Im Zeitraum v​on 1907 b​is 1910 studierte e​r weiter i​n Paris u​nd in d​er Schweiz, 1913 i​n München.

1916 gründete e​r mit seinen Brüdern Bohdan u​nd Witold i​n Posen d​ie Verlagsanstalt „Ostoja“ (Der Hort). Seit 1. Oktober 1917 erschien d​ie Halbmonatsschrift „Zdrój“ (Die Quelle). Er gründete a​uch 1918 d​ie Künstlergruppe „Bunt“ (Die Revolte), d​ie bis 1920 bestand.

1926 ließ s​ich Jerzy Hulewicz i​n Warschau nieder. Er w​ar als Maler u​nd Grafiker d​er polnischen Avantgarde, Schriftsteller, Essayist u​nd Kunstkritiker tätig. Er w​ar mit d​em linksorientierten Schriftsteller Emil Zegadłowicz (1888–1941) befreundet.

Im von den Deutschen besetzten Warschau gab er im Untergrund Zeitschriften heraus. Er starb unerwartet in Warschau. Die meisten seiner Werke fielen während des Warschauer Aufstandes 1944 den Flammen zum Opfer.

Werke (Auswahl)

  • Dialogi estetyczne (Ästhetische Dialoge): Poznań: M. Niemierkiewicz, 1910.
  • Kain (Drama): Poznań: Zdrój, 1920.
  • Bolesław Śmiały: (Drama): Poznań: Zdrój, 1921.
  • Aruna: (Drama): Poznań: Zdrój, 1922.
  • Kratery: (Roman): Kościanki: Poznań, 1924.
  • Córa Oxymoronu: (Roman): Warszawa: Dom Książki Polskiej, 1936.
  • Szaruga: (Roman): Warszawa: F. Hoesick, 1938.
  • Wielkie rzeczy zrozumienie: (Verständnis großer Dinge – Korrespondenz von Jerzy, Witold und Wanda Hulewicz mit Emil Zegadłowicz): Warszawa: Państwowy Instytut Wydawniczy, 2008: ISBN 9788306031621.

Literatur

  • Wielkopolski słownik biograficzny. Warszawa; Poznań: Państw. Wydaw. Naukowe, 1981 ISBN 8-301-02722-3.
  • A. Król: Hulewicz, Jerzy. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 75, de Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-023180-9, S. 444–446.
Commons: Jerzy Hulewicz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jerzy von Hulewicz, Beitrag in: Die Aktion, Heft 21/22, 1. Juni 1918. Der Hefttitel ist dokumentiert bei: MoMA
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