Jützenbach

Jützenbach i​st ein Dorf i​m thüringischen Landkreis Eichsfeld. Seit d​em 1. Dezember 2011 i​st die vormals selbständige Gemeinde e​in Ortsteil d​er Landgemeinde Sonnenstein.

Jützenbach
Landgemeinde Sonnenstein
Wappen von Jützenbach
Höhe: 232 m ü. NN
Fläche: 8,67 km²
Einwohner: 475 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 2011
Postleitzahl: 37345
Vorwahl: 036072
Karte
Lage von Jützenbach in Sonnenstein
Ortszentrum
Ortszentrum

Geschichte

Jützenbach w​ird 1124 erstmals i​n der Richardis-Urkunde erwähnt u​nd zählte z​u den Klosterdörfern d​er Benediktinerabtei Kloster Gerode. Landesherr w​ar bis z​ur Säkularisation Kurmainz. Von 1815 b​is 1945 w​ar der Ort d​ann Teil d​er preußischen Provinz Sachsen.

Ab 1945 w​ar Jützenbach Teil d​er sowjetischen Besatzungszone u​nd ab 1949 Teil d​er DDR. Von 1961 b​is zur Wende u​nd Wiedervereinigung 1989/1990 l​ag der Ort n​ahe der innerdeutschen Grenze. Seit 1990 i​st Jützenbach Teil d​es neu gegründeten Bundeslandes Thüringen.

Am 1. Dezember 2011 schloss s​ich die Gemeinde Jützenbach m​it den sieben anderen Gemeinden d​er Verwaltungsgemeinschaft Eichsfeld-Südharz z​ur Landgemeinde Sonnenstein zusammen.[2]

Einwohnerentwicklung

Entwicklung d​er Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994: 574
  • 1995: 583
  • 1996: 576
  • 1997: 578
  • 1998: 566
  • 1999: 572
  • 2000: 565
  • 2001: 568
  • 2002: 556
  • 2003: 556
  • 2004: 554
  • 2005: 563
  • 2006: 566
  • 2007: 564
  • 2008: 555
  • 2009: 554
  • 2010: 544
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Bürgermeister

Der letzte ehrenamtliche Bürgermeister v​or der Eingemeindung Bernward Brodhun (CDU) w​urde am 6. Juni 2010 wiedergewählt.[3]

Wappen

Blasonierung: „In Rot schräglinks geteilt d​urch einen silbernen Wellenbalken; v​orn eine silberne Bischofsmütze, hinten e​in silbernes sechsspeichiges Rad.“

Sehenswürdigkeiten

Sankt-Johannes-der-Täufer-Kirche in Jützenbach
  • Kirche „St. Johannes der Täufer“, 1907 als Basilika mit Querhaus im neogotischen Baustil errichtet, der Turm ist hingegen aus dem beginnenden 14. Jahrhundert. Kirche mit Seitenaltären, Barockaltar und Pieta (aus der Klosterkirche Gerode). Der Barockaltar wurde nach 1907 aus den Elementen des Altares der Vorgängerkirche gefertigt. Die Engel, die Säulen und die Johannesschüssel sind Elemente des Altares, der um 1695 hergestellt wurde. Weitere Elemente befinden sich im Kircheninneren am Turm.
  • Bildstöcke im Himmeltal, in der Neuen Straße und in der Hinterstraße
  • zahlreiche denkmalgeschützte Fachwerkhäuser im Ortskern

Verkehr

Jützenbach l​iegt an d​er Bahnstrecke Bleicherode–Herzberg. Diese i​st inzwischen stillgelegt.

Söhne und Töchter des Ortes

  • Harry Böseke (1950–2015), Schriftsteller
  • Pater Johannes Hotze (1886– ?), Lazaristenpater, war unter anderem Professor für Kirchengeschichte und christliche Soziallehre am Priesterseminar in San Jose in Costa Rica

Literatur

  • Benno Bause, Helga Zinke, Martina Monecke, Daniel Gatzemeier: Jützenbach - Festschrift zur 875-Jahr-Feier 1124-1999. Gemeinde Jützenbach.
  • Christoph Schmidt: Die katholische Pfarrkirche „St. Johannes der Täufer“ zu Jützenbach. Mecke, Duderstadt 2007, S. 96.
Commons: Jützenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. maniax-at-work.de: Unsere Ortschaften – Gemeindeverwaltung Sonnenstein. Abgerufen am 2. November 2021.
  2. StBA: Gebietsänderungen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011
  3. Kommunalwahlen in Thüringen am 6. Juni 2010. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. Juni 2010.
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