Jüdenberg
Jüdenberg ist ein Ortsteil der Stadt Gräfenhainichen im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt.
Jüdenberg Stadt Gräfenhainichen | |
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Höhe: | 77 m |
Fläche: | 24,47 km² |
Einwohner: | 624 (31. Dez. 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 26 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2007 |
Postleitzahl: | 06773 |
Vorwahl: | 034953 |
Geographie
Jüdenberg liegt ca. 4 km nordwestlich der Kernstadt Gräfenhainichen am Rande des Biosphärenreservates Mittlere Elbe. Auf der Gemarkung Jüdenberg befindet sich der Wohnplatz Bomsdorf.[1]
Geschichte
Jüdenberg gehörte wie das benachbarte Zschiesewitz bis 1815 zum kursächsischen Amt Gräfenhainichen.[2] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam es zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Bitterfeld im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem es bis 1944 gehörte.[3]
Die Gemeinde Jüdenberg verlor am 1. Januar 2007 durch die Eingemeindung in die Stadt Gräfenhainichen ihre Selbstständigkeit. Bürgermeister bzw. Ortsbürgermeister ist Steffen Schulze, der den Posten seit dem Tod des Bürgermeisters Wolfgang Zemelka im Jahr 2018 innehat. Dieser hatte das Amt seinerseits nach dem Tode des damaligen Bürgermeisters Heinz Powroznik im Jahre 2006 übernommen.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
- Gewerbe
- Gastronomie
Straße
Die Bundesstraße 107 die Coswig (Anhalt) und Bad Düben verbindet, führt direkt durch die Gemeinde. Die Kreisstraße K2038 führt nach Möhlau.
Die Bundesautobahn 9 (München–Berlin), Anschlussstelle Dessau-Ost, ist ca. 16 km entfernt.
Schiene
Jüdenberg lag an der Zschornewitzer Kleinbahn.
Der nächste Bahnhof der Deutschen Bahn befindet sich in Gräfenhainichen an der Bahnstrecke Berlin–Halle ca. 4 km entfernt. Der Bahnhof Oranienbaum an der Bahnstrecke Dessau–Wörlitz wird nur in der Sommersaison bedient.
Bis 1955 verband eine Grubenbahnlinie Bergwitz mit dem Kraftwerk Zschornewitz. Diese Bahnlinie verlief östlich der Gemeinde. Teile des aufgegebenen Bahndammes wurden später als Erschließungsstraße für den Braunkohlentagebau Golpa-Nord genutzt.
Der Güterverkehr auf der unmittelbar am Ort vorbeiführenden Strecke der Grubenbahn vom Braunkohletagebau Golpa-Nord zum Braunkohlekraftwerk Vockerode wurde 1994 nach Stilllegung des Kraftwerkes eingestellt. Die Zschornewitzer Kleinbahn wird noch auf einem Teilstück für Sonderfahrten nach Ferropolis genutzt, dazu wurde das alte Stellwerk zu einem Haltepunkt umgebaut.
Gedenkstätten
- Grabstätte auf dem Ortsfriedhof für einen namentlich bekannten italienischen Militärinternierten, der 1944 ein Opfer von Zwangsarbeit wurde
- Gedenkstele von 1988 von dem Holzbildhauer Wolfgang Köppe an die jüdischen Opfer der Landwirtschaftsschule im Gehöft Bomsdorf, die beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern ermordet wurden
Bilder
- Altes Stellwerk (Stellwerk 06)
- Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Jüdenberg
- Gedenkstein an gefallene Soldaten des Dorfes
Einzelnachweise
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 22 f.
- Der Landkreis Bitterfeld im Gemeindeverzeichnis 1900
- StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.2007