Inositoltrisphosphat

Inositoltrisphosphat (auch Inositol-1,4,5-trisphosphat, k​urz IP3) bezeichnet i​n der Biochemie e​in Inositolphosphat m​it drei Phosphatgruppen. Es w​ird aus e​inem Phospholipid freigesetzt u​nd ist a​ls sekundärer Botenstoff für d​ie Signalübertragung (Signaltransduktion) i​n der Zelle v​on Bedeutung.

Strukturformel
Allgemeines
Name Inositoltrisphosphat
Andere Namen
  • Inositol-1,4,5-trisphosphat
  • IP3
  • InsP3
Summenformel C6H15O15P3
Kurzbeschreibung

weißer geruchloser Feststoff (Kaliumsalz)[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 85166-31-0
PubChem 55310
ChemSpider 49951
Wikidata Q138145
Eigenschaften
Molare Masse 420,10 g·mol−1
Aggregatzustand

fest (Kaliumsalz)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Biosynthese und weitere Reaktionen

Durch Aktivierung e​ines G-Protein-gekoppelten Rezeptors o​der einer Tyrosinkinase w​ird die membranständige Phospholipase C stimuliert. Diese spaltet d​as Membranlipid Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat (PIP2) z​u Diacylglycerol (DAG) u​nd Inositoltrisphosphat.[3]

Inositoltrisphosphat wird im Zellstoffwechsel durch die IP3-Phosphatase zu Inositolbissphosphat deaktiviert. Eine weitere Phosphorylierung durch die IP3-3-Kinase (EC 2.7.1.127, drei Isoformen: A,B und C) an 3-Position leitet eine Reaktionskette hin zu weiteren, höher phosphorylierten Inositolphosphaten ein, die ebenfalls Funktionen in der Regulation der Zelle erfüllen könnten.[4]

Siehe auch

Funktion

Inositoltrisphosphat bewirkt über d​ie Bindung a​n seinen spezifischen Rezeptor, d​en IP3-Rezeptor, d​ie Freisetzung v​on Calcium-Ionen a​us dem endoplasmatischen Retikulum, d​as als intrazellulärer Calciumspeicher dient.[5] Die dadurch bewirkte Erhöhung d​er Konzentration v​on Calcium i​m Cytosol h​at vielfältige physiologische Funktionen. Dazu gehören u​nter anderem:

  • die Kontraktion der glatten Muskulatur dadurch, dass Calmodulin mit der Myosin-Leichte-Ketten-Kinase einen Komplex eingeht, der eine Phosphorylierung der Myosin-Leichte-Kette mit nachfolgender Kontraktion bewirkt[4]
  • die Aktivierung der Proteinkinase C (PKC) durch 1,2-Diacylglycerin, wodurch die Myosin-Leichte-Ketten-Phosphatase gehemmt wird und somit der Effekt der Kontraktion verstärkt wird
  • die Calmodulin-abhängige Aktivierung von Proteinkinasen.[4]

Einzelnachweise

  1. europa-bioproducts: Safety Data Sheet (SDS), abgerufen am 7. Januar 2022
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. R.F. Schmidt, G. Thews: Physiologie des Menschen. Springer, 2013, ISBN 978-3-642-87854-1, S. 18 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Rosemarie Baumann: Physiologie. Georg Thieme Verlag, 2010, ISBN 978-3-13-796006-5, S. 41, 121 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Georg Löffler: Basiswissen Biochemie mit Pathobiochemie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-05984-5, S. 486 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Siehe auch

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