Innernzell
Innernzell ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Freyung-Grafenau | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Schönberg | |
Höhe: | 636 m ü. NHN | |
Fläche: | 22,12 km2 | |
Einwohner: | 1570 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 71 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94548 | |
Vorwahlen: | 08554, 09908 | |
Kfz-Kennzeichen: | FRG, GRA, WOS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 72 128 | |
Gemeindegliederung: | 19 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstr. 3 94548 Innernzell | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Josef Kern[2] (CSU) | |
Lage der Gemeinde Innernzell im Landkreis Freyung-Grafenau | ||
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Wald im Bayerischen Wald. Innernzell befindet sich an der B 533 rund 14 km westlich von Grafenau, 23 km von der Bundesautobahn 3 (Ausfahrt Hengersberg) und 28 km von Deggendorf entfernt.
Nachbargemeinden
Gemeindegliederung
Es gibt 19 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Asberg (Dorf)
- Asbergmühle (Weiler)
- Bärndorf (Dorf)
- Bärnreuth (Weiler)
- Gaiging (Einöde)
- Gmünd (Dorf)
- Hilgenreith (Dorf)
- Holzmühle (Einöde)
- Innernzell (Pfarrdorf)
- Lungdorf (Dorf)
- Manglham (Dorf)
- Oberöd (Dorf)
- Ohhof (Einöde)
- Ort (Dorf)
- Schlag (Dorf)
- Schlagmühle (Einöde)
- Tumiching (Dorf)
- Unteröd (Dorf)
- Vocking (Dorf)
Es gibt die Gemarkungen Gmünd, Hilgenreith und Innernzell.
Geschichte
Bis zum 19. Jahrhundert
Im Urbar von Kloster Osterhofen wird Cell 1353 erwähnt. Im Jahr 1395 besaßen die Edlen von Hals in Czell drei Güter als Lehen des Bischofs von Passau. 1471 wurde die Filiale zum Vikariat der Pfarrei Aicha vorm Wald erhoben. In der Landkarte des Philipp Apian von 1568 ist der Ort als Iñera Zell eingetragen. 1578 brannte das gesamte Dorf einschließlich der Kirche ab.
In einer Beschreibung der Landgüter im Landgericht Bärnstein 1597 werden zwölf Güter der Hofmark als zum Kloster Osterhofen gehörig erwähnt, während allein die Tafern dem Landgericht Bärnstein gehörte. Um 1600 wurde eine weitläufige Pfarrei eingerichtet, die unter anderem auch Schöfweg betreute. Im Österreichischen Erbfolgekrieg plünderten 1742 ungarische Husaren das Dorf.
Innernzell gehörte im Kurfürstentum Bayern zum Rentamt Straubing und nach der Auflösung von Kloster Osterhofen zum Damenstift St. Anna (München). Das Damenstift hatte Ende des 18. Jahrhunderts sowohl die Besitzungen des Klosters Osterhofen (Grundherren in Innernzell) als auch die Dachsberger Hofmark Ranfels (Vogtei) erworben. Ein von Kurfürst Karl Theodor zugesichertes Herrschaftsgericht wurde 1802 widerrufen. 1818 entstand die heutige politische Gemeinde. 1842 wurde im klassizistischen Stil eine neue Kirche erbaut.
Eingemeindungen
Im Jahr 1945 oder 1946 wurden die gesamte bis dahin selbständige Gemeinde Gmünd und ein Teil von Hilgenreith eingegliedert. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern kam am 1. Januar 1972 ein Teil der Gemeinde Solla hinzu.[5]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 stagnierte bzw. erhöhte sich die Einwohnerzahl minimal von 1541 auf 1549 um 8 Einwohner bzw. um 0,5 %.
- 1961: 1396 Einwohner
- 1970: 1530 Einwohner
- 1987: 1542 Einwohner
- 1991: 1602 Einwohner
- 1995: 1660 Einwohner
- 2000: 1701 Einwohner
- 2005: 1677 Einwohner
- 2010: 1621 Einwohner
- 2015: 1561 Einwohner
Politik
Die Gemeinde ist der Verwaltungsgemeinschaft Schönberg.
Gemeinderat
Die Kommunalwahlen von 2020[6] und frühere ergaben folgende Sitzverteilungen (in Klammern die erreichten Stimmen):
CSU | Freie Wähler | Gesamt | |
2020 | 6 (53,90 %) | 6 (46,10 %) | 12 |
2014 | 7 (61,97 %) | 5 (38,03 %) | 12 |
Bürgermeister
Ehrenamtlicher Erster Bürgermeister ist Josef Kern[7] (CSU), der bei der Bürgermeisterwahl 2020 im ersten Wahlgang mit 53,9 % der gültigen Stimmen wiedergewählt wurde. Er ist seit 1. Mai 1990 im Amt.[8] Bereits bei der Kommunalwahl 2014 wurde Kern im ersten Wahlgang mit 58,49 % der gültigen Stimmen wiedergewählt.
Wappen
Blasonierung: „Schräglinks geteilt von Silber und Blau, darin ein schrägliegender von Rot und Gold geteilter Bischofsstab, darunter drei, eins zu zwei gestellte goldene Kugeln.“[9]
Dieses Wappen wird seit 1984 geführt. | |
Wappenbegründung: Die Schrägteilung von Silber und Blau ist vom alten Wappen der Grafen von Hals abgeleitet, die im 14. Jahrhundert als Inhaber von Innernzell nachweisbar sind. Der Bischofsstab erinnert sowohl an die Lehensherrschaft des Bischofs von Passau als auch als Abtsstab an das Kloster Osterhofen als bedeutendsten Grundherrn im Gemeindegebiet; Innernzell war Sitz eines Osterhofener Klosteramts. Gleichzeitig symbolisieren der Bischofsstab und die drei goldenen Kugeln als Attribute des heiligen Nikolaus das Patrozinium der Pfarrkirche von Innernzell. Die Farben Silber und Rot verweisen auf das Fürstbistum Passau, die Farben Silber und Blau auf die Landesherrschaft der wittelsbachischen Herzöge bzw. Kurfürsten im Landgericht Bärnstein, zu dem das Gemeindegebiet gehörte. |
Baudenkmäler
Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Laut der amtlichen Statistik gab es 1998 im produzierenden Gewerbe 207 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze; in sonstigen Wirtschaftsbereichen waren 117 Arbeitsplätze sozialversicherungspflichtig. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Wohnort in der Gemeinde Innernzell gab es insgesamt 604.
Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier Betriebe, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 63 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 901 ha, davon waren 790 ha Dauergrünfläche.
In Innernzell befindet sich der Hauptverwaltungsstandort der Karl Bau GmbH.
Bildung
1999 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 82 Kindern
- Volksschulen: eine mit 13 Lehrern und 194 Schülern
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Bürgermeister und Gemeinderäte. Gemeinde Innernzell, abgerufen am 6. April 2021.
- Gemeinde Innernzell in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Januar 2018.
- Gemeinde Innernzell, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 24. Dezember 2021.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 473 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Gemeinderatswahl & Bürgermeisterwahl in Innernzell 2020 - Kandidaten & Ergebnisse. In: wahl.info. 15. März 2020, abgerufen am 13. Juni 2020.
- Bürgermeister und Gemeinderäte. Gemeinde Innernzell, abgerufen am 25. August 2020.
- Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 12. Juni 2020.
- Eintrag zum Wappen von Innernzell in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte