In Treue fest

In Treue fest w​ar der Wahlspruch d​es Königreichs Bayern (1805–1918) u​nd dessen Herrscherhauses Wittelsbach. Seit d​em Ende d​es Ersten Weltkriegs w​ird er sowohl d​urch bayerische Monarchisten u​nd Kriegervereine, w​ie auch entsprechende Vereinigungen außerhalb Bayerns genutzt.

Helmplatte der Bayerischen Armee um 1914 mit dem Wahlspruch "In Treue fest"

Ursprung

Das Motto g​eht auf d​en 1444 gestifteten St. Hubertus Orden d​es Herzogtums Jülich-Berg u​nd dessen Wahlspruch zurück. 1614 f​iel das Herzogtum a​n eine Linie d​er Wittelsbacher. Der Orden w​urde 1708 v​on Kurfürst Johann Wilhelm wiederbelebt. König Maximillian I. v​on Bayern e​rhob ihn z​um ersten u​nd höchsten Orden d​es bayerischen Königreichs.

Rezeption

Postkarte aus der Zeit des 1. Weltkriegs (datiert 30. April 1916), den deutschen und den österreichischen Kaiser zeigend mit Inschrift In Treue fest.

Das Motto i​st der Titel e​ines der bekanntesten deutschen Militärmärsche v​on Carl Teike a​us dem Jahr 1903 u​nd eines weiteren v​on August Högn (1905). Es i​st auch i​m Text d​er letzten Strophe d​es Argonnerwaldlieds (1914) enthalten.

Ab 1909 w​urde der Wahlspruch i​n die Koppelschlösser d​er Bayerischen Armee geprägt.[1] Während d​es Ersten Weltkriegs w​urde der Wahlspruch laufend a​uf Postkarten o​der anderen Andenken, oftmals m​it den Porträts d​er beiden Kaiser Wilhelm II. u​nd Franz Joseph. Der i​m Wahlspruch enthaltene Begriff „Treue“ wurde, angesichts d​er zunehmenden politischen Isolation d​er Mittelmächte i​m Vorfeld d​es Ersten Weltkriegs, n​un als Bezug a​uf die Loyalität zwischen d​em Deutschen Reich u​nd Österreich-Ungarn u​nd deren Zweibund interpretiert. Bernhard v​on Bülow prägte für d​iese bedingungslose Bindung i​n seiner Reichstagsrede a​m 29. März 1909 d​en Begriff Nibelungentreue.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Wahlspruch zum Motto der deutschen Monarchisten und Veteranenvereinigungen auch außerhalb Bayerns. So befindet sich der Schriftzug IN TREUE FEST auch an den Kriegerdenkmälern in Sörhausen und Syke in Niedersachsen.[2] Im Jahr 1921 wurde der Bayerische Heimat- und Königsbund: In Treue fest im Sterneckerbräu in München gegründet. Er wurde von den Nationalsozialisten am 2. Februar 1934 verboten und 1952 wiedergegründet.[3] Aufgrund seiner Verbindung mit der Monarchie blieb der Wahlspruch, anders als andere deutsche militärische Mottos – vor allen der Begriff Nibelungentreue – frei von einer Verbindung mit dem Nationalsozialismus. Er ist bis heute bei deutschen Vereinigungen, einschließlich dem Tambourcorps „In Treue fest“ (Anstel, gegründet 1919/20),[4] und dem Neusser Tambourkorps „In Treue fest“ (Neuss, gegründet 1968).[5] in Verwendung. Die bayerische Studentenverbindung KBStV Rhaetia München (gegründet 1881) hat sich das Motto cum fide virtus, als Übersetzung ins Lateinische des Wittelsbacher Mottos gegeben; KStV Alamannia Tübingen benützt die lateinische Übersetzung In fide firmitas.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Thomas Nigel: The German Army in World War I (1): 1914-15, Osprey Publishing, 2012, S 18 (Memento des Originals vom 6. Oktober 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/books.google.ch.
  2. "3.10 Kriegerdenkmal in Ristedt" in: Heinz-Hermann Böttcher: Kriegerdenkmale im Bereich der Stadt Syke. Barrien, Gessel, Gödestorf, Heiligenfelde, Henstedt, Jardinghausen, Leerßen, Okel, Osterholz, Ristedt, Schnepke, Syke, Wachendorf, Syke, 2007.
  3. Dieter J. Weiß: Bayerische Königspartei, 1919-1926, in: Historisches Lexikon Bayerns, abgerufen am 19. Mai 2018.
  4. Vereinshomepage www.tc.anstel.de
  5. Vereinshomepage www.ntk1968.de
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