Husen (Lichtenau)
Husen ist ein Stadtteil von Lichtenau in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, und gehört zum Kreis Paderborn. Es ist Teil der Region Bürener Land, die Einwohnerzahl lag am 31. Dezember 2020 bei 1062.[1]
Husen Stadt Lichtenau | |
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Höhe: | 213 m ü. NN |
Fläche: | 15,13 km² |
Einwohner: | 1062 (31. Dez. 2020)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 70 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 33165 |
Vorwahl: | 05292 |
Lage von Husen in Lichtenau | |
Die alte Postleitzahl von Husen ist 4791.
Geographie
Geographische Lage
Husen liegt in Westfalen auf dem Sintfeld, der südlichen Teillandschaft der Paderborner Hochfläche im Südwestteil des Naturparks Teutoburger Wald / Eggegebirge südwestlich der Lichtenauer Kernstadt. Es befindet sich unterhalb der Mündung des Piepenbachs in den Oberlauf des Alme-Zuflusses Altenau.
Nachbarortschaften
Im Norden beginnend grenzen an Husen im Uhrzeigersinn die Lichtenauer Stadtteile Ebbinghausen, Lichtenau, Holtheim, Blankenrode, Dalheim und Atteln. Diese Orte gehören alle zum Kreis Paderborn.[2]
Klima
Husen gehört wie Ostwestfalen-Lippe insgesamt zum ozeanischen Klimabereich Nordwestdeutschlands, dem es geringe Temperaturgegensätze und milde Winter verdankt. Allerdings sind schon kontinentale Einflüsse wirksam. So liegt die Temperatur im Sommer höher und die Nächte sind kühler als in größerer Nähe zur Küste. Die Lage auf dem Sintfeld bedingt ein kollines Klima der Hügellandstufe mit kühleren Temperaturen und höherem Niederschlag als in anderen Lagen des Kreisgebiets.[3]
Geschichte
Allgemein
Durch eine Urkunde des Klosters Corvey wurde Husen im Jahre 1043 als Husin in Patherga (= Padergau) erstmals erwähnt. In der Urkunde wurden die Zehntrechte an die St. Magnus-Kirche in Niedermarsberg übertragen. 1182 wurde bereits eine eigene Kapelle errichtet. Klöster waren auch in der Folgezeit die bestimmende Größe für das Dorf. Im 13. Jahrhundert waren die Klöster Willebadessen und Bredelar Grundbesitzer gefolgt vom Kloster Dalheim. Nach einer längeren Periode im Spätmittelalter war das Dorf vorübergehend eine Wüstung. Die Herren von Calenberg revitalisierten Ende des 15. Jahrhunderts den Ort durch die Errichtung eines Rittergutes. Husen wurde zu einem der rund 60 Rittersitze im Fürstbistum Paderborn. 1701 erwarb das Domkapitel Paderborn den adeligen Grundbesitz. Mit dem Untergang des Fürstbistums Paderborn und dem Einmarsch preußischer Truppen 1802 fiel im Zuge der Säkularisation der bischöfliche Grundbesitz an das Königreich Preußen. 1902 erst erhielt der Ort eine eigene Pfarrkirche.
Eingemeindung
Vor dem 1. Januar 1975 gehörte die damalige Gemeinde Husen (Kreis Büren) zum Amt Atteln im Kreis Büren. Mit Inkrafttreten des Sauerland/Paderborn-Gesetzes wurden die meisten Gemeinden des Amtes Atteln und somit auch Husen mit den Gemeinden des Amtes Lichtenau zur neuen Stadt Lichtenau (Westfalen) zusammengelegt und kamen mit dieser zum Kreis Paderborn.[4]
Rechtsnachfolgerin des Amtes Atteln und der Gemeinde Husen ist die Stadt Lichtenau.
Hochwasser
Nachdem die an der Altenau gelegenen Ortschaften, wie Husen, oftmals von Hochwasser – insbesondere 1965 – betroffen waren, wurde am Altenauoberlauf zwischen Dalheim und Husen an der Mündung des Piepenbachs in die Altenau das Hochwasserrückhaltebecken Husen-Dalheim (1982–1984) errichtet.
Religion
Die Mehrzahl der Bevölkerung ist katholisch und gehört zur Pfarrgemeinde Sankt Magdalena Husen im Dekanat Büren-Delbrück des Erzbistums Paderborn.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Husen und Umgebung spielte der Tourismus seit den 1960/70er Jahren eine große Rolle. Zu diesem Zeitpunkt entstand auch das „Europa Feriendorf“.
Im kommunalen Kindergarten „Wunderland“ werden bis zu 25 Kinder in einer Gruppe betreut.
Neben der Kirche, mitten im Ort, liegt der Sportplatz, der vom Sportverein „SC Rot Weiß Husen 1925 e.V.“ und anderen Interessengemeinschaften genutzt wird. Daneben entstand in den Jahren 2000/2001 das Sportheim mit Büro und Umkleidekabinen. 2002 entstand die neue, dazugehörige (Einfach-)Sporthalle. Am östlichen Ortsrand befindet sich die Schützenhalle mit Schießstand für Luftgewehre.
Von Husen aus verkehren stündlich Busse der „BahnBus Hochstift GmbH“ auf der Linie 482 in Richtung Paderborn bzw. Lichtenau und halten an drei Haltestellen des Ortes.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Sehenswürdigkeiten:
- St. Annenkapelle
- Stausee
- Regelmäßige Veranstaltungen:
- Jährlich, am zweiten Sonntag im Juli findet das Schützenfest statt.
- Vereine:
- Deutsche Wanderjugend Husen
- Eggegebirgsverein Husen
- Freiwillige Feuerwehr Husen
- Heimatverein Husen
- kfd Frauengemeinschaft Husen
- Kirchenchor Husen
- Landwirtschaftlicher Ortsverband Husen
- Musikverein Husen und Joe’s Big Band
- Schützenverein Husen e. V.
- SC Rot Weiß Husen 1925 e.V.
- Sportfischereiverein Husen
- Tambourcorps Husen
Siehe auch
Literatur
- Arbeitskreis 950 Jahre Husen, Gemeinschaft der Husener Vereine anlässlich des Dorfjubiläums im Jahre 1993 (Hg.): Chronik der Gemeinde Husen: Originalfassung der Heimatgeschichte 1878-1925. Bd. 1; Paderborn 1996.
- Josef Humberg: Die Gemeinde Husen, heute Stadt Lichtenau: Zur Geschichte des Dorfes, seiner Flur und seiner Bewohner; Bonifatius, Paderborn 1990; ISBN 3-87088-614-5.
Weblinks
- Informationen zu Husen auf lichtenau.de
- Informationen zur Annenkapelle
- Husen (Lichtenau) im Kulturatlas Westfalen
Einzelnachweise
- Stadt Lichtenau – Einwohnerzahl. In: Stadt Lichtenau. Abgerufen am 23. September 2021.
- Geographische Kommission für Westfalen (Hg.): Geographisch-Landeskundlicher Atlas von Westfalen, Themenbereich X Administration und Verwaltung, Doppelblatt staatliche und kommunale Verwaltungsgliederung, Münster 1990. Vgl. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 101 f und Kartenbeilage.
- Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 24 ff.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 320 f.
- Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 180.