Hugo Maradona
Hugo Maradona, vollständiger Name Hugo Hernán Maradona Franco (* 9. Mai 1969 in Lanús, Buenos Aires; † 27. Dezember 2021 in Monte di Procida), war ein argentinischer Fußballspieler und -trainer.
Hugo Maradona | ||
Personalia | ||
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Voller Name | Hugo Hernán Maradona Franco | |
Geburtstag | 9. Mai 1969 | |
Geburtsort | Lanús, Buenos Aires, Argentinien | |
Sterbedatum | 27. Dezember 2021 | |
Sterbeort | Monte di Procida, Italien | |
Größe | 168 cm | |
Position | Mittelfeld | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
Argentinos Juniors | ||
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1985–1987 | Argentinos Juniors | 19 | (1)
1987 | SSC Neapel | 0 | (0)
1987–1988 | → Ascoli Calcio (Leihe) | 13 | (0)
1988–1990 | Rayo Vallecano | 64 | (9)
1990 | Rapid Wien | 3 | (0)
1991 | Deportivo Italia | |
1992 | Club Atlético Progreso | |
1992–1994 | Future Shizuoka | 49 (31) |
1995 | Fukuoka Blux | 27 (27) |
1996 | Avispa Fukuoka | 21 | (8)
1997–1998 | Consadole Sapporo | 56 (15) |
1999 | Club Almirante Brown | |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
mind. 1985 | Argentinien U16 | mind. 4 | (mind. 4)
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
2004–2006 | Puerto Rico Islanders | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Persönliches
Der „Turquito“ genannte, 1,68 Meter große Mittelfeldakteur Hugo Maradona war der jüngste Bruder von Diego Maradona.[1] Er wurde in Lanús, einer Vorstadt im Ballungsraum Gran Buenos Aires, geboren. Sein Vater Diego Maradona Senior („Don Diego“ oder „Chitoro“; 1927–2015) war indigener Herkunft, die Mutter Dalma Salvadora Franco („Doña Tota“; 1930–2011) hatte italienische Vorfahren.[2] Die Eltern gehörten der armen, sozial benachteiligten Bevölkerungsschicht an, die man in Argentinien abfällig als „Cabecitas negras“ (Schwarzköpfchen) bezeichnete und stammten ursprünglich aus der ländlich geprägten Provinz Corrientes.[3] Nach vier Töchtern war „Diegito“ ihr erster Sohn. Mit ihren insgesamt acht Kindern bewohnte die Familie eine ärmliche Behausung ohne Strom oder fließendes Wasser in Villa Fiorito,[4][5] einer Elendssiedlung am südlichen Rand der Millionenmetropole.[6] Die Lebensbedingungen in dieser Villa Miseria waren durch Kriminalität und eine unzureichende Infrastruktur gekennzeichnet.[4] Während „Don Diego“ einer schlecht bezahlten Arbeit in einer Tiermehlfabrik nachging, kümmerte sich die dominante und streng katholische Mutter um den Haushalt und die Kindererziehung.[7] Hugos jüngere Brüder Raúl (* 1966) wurde ebenfalls Profifußballer.
Hugo Maradona erlag am 27. Dezember 2021 in seinem Haus in Monte di Procida bei Neapel einem Herzinfarkt. Er hinterließ seine Frau, zwei Töchter und einen Sohn.[8][1]
Spielerkarriere
Verein
Nachdem er bereits der Jugendmannschaft der Argentinos Juniors angehört und am 16. März 1986 bei der 2:3-Niederlage gegen die Boca Juniors in der Primera División debütiert hatte,[9] stand er zu Beginn seiner Karriere in den Spielzeiten 1985/86 und 1986/87 im Kader des Erstligisten, für den er in diesem Zeitraum 19 Erstligapartien absolvierte und einen Treffer erzielte.[10] Anschließend wechselte er nach Italien zur SSC Neapel, konnte sich jedoch nicht durchsetzen und wurde an Ascoli Calcio verliehen.[9] Er wurde 13-mal (kein Tor) beim Klub aus der Region Marken 1987/88 in der Serie A eingesetzt. In der Saison 1988/89 bestritt er 35 Spiele (sechs Tore) in der Segunda División bei Rayo Vallecano und stieg mit dem spanischen Verein in die Primera División auf. In der Erstligaspielzeit 1989/90 fügte er seiner Einsatzstatistik 29 Ligapartien und drei Tore hinzu. 1990/91 lief er dreimal (kein Tor) für Rapid Wien in der österreichischen 1. Bundesliga auf. In derselben Saison wird auch eine Station in Venezuela bei Deportivo Italia für ihn geführt. 1992 spielte er in der uruguayischen Primera División für den Club Atlético Progreso. In jenem Jahr wechselte er nach Japan. Dort war er fortan 1992, 1993 und 1994 bei Future Shizuoka aktiv und traf bei 49 Ligaeinsätzen 31-mal ins gegnerische Tor. Fukuoka Blux im Jahr 1995 (27 Spiele/ 27 Tore), Avispa Fukuoka 1996 (21/8) und Consadole Sapporo von 1997 bis 1998 (56/15) waren seine nachfolgenden Arbeitgeber. Als letzte Karrierestation wird in der Saison 1999/00 Club Almirante Brown für ihn geführt.[10] Beim seinerzeit in der Nacional B spielenden Klub beendete er 1999 seine Karriere. 236 Spiele und 100 Tore standen am Karriereende insgesamt für ihn zu Buche.
Nationalmannschaft
Maradona war Mitglied der argentinischen U-16-Auswahl. Mit ihr gewann er bei der U-16-Südamerikameisterschaft 1985 im heimischen Argentinien den Titel. Dabei steuerte er beim 3:2-Sieg über Brasilien zwei Treffer bei.[9] Er gehörte ebenfalls dem Kader Argentiniens bei der U-16-Weltmeisterschaft 1985 in der Volksrepublik China an. Dort kam er in allen drei Gruppenspielen zum Einsatz und erzielte zwei Treffer. Sein Team schied jedoch bereits in der Vorrunde aus.[11]
Nach der aktiven Karriere / Trainertätigkeit
2001 trainierte er im Rahmen eines geplanten Comebacks, das jedoch schließlich nicht stattfand, bei Miami Fusion in der Major League Soccer mit. In jenem Jahr ließ Maradona sich mit seiner Frau in Boynton Beach im US-Bundesstaat Florida nieder und eröffnete eine Bäckerei in Greenacres. Von 2004 bis 2006 trainierte er die Puerto Rico Islanders.[9][12]
Weblinks
- Hugo Maradona in der Datenbank von weltfussball.de
- Hugo Maradona in der Datenbank von transfermarkt.de
Einzelnachweise
- Hugo Maradona, brother of Argentina's favorite son, keeps eye on World Cup from Greenacres bakery (englisch) auf palmbeachpost.com vom 4. Juni 2010, abgerufen am 22. November 2014
- Jimmy Burns: Maradona: The Hand of God. Bloomsbury Publishing, 2010, ISBN 978-1-4088-1062-0, S. 22.
- Jimmy Burns: Maradona: The Hand of God. Bloomsbury Publishing, 2010, ISBN 978-1-4088-1062-0, S. 52.
- Jimmy Burns: Maradona: The Hand of God. Bloomsbury Publishing, 2010, ISBN 978-1-4088-1062-0, S. 39.
- Daniel Arcucci und Ernesto Cherquis Bialo: El Diego - Diego Armando Maradona. Yellow Jersey Press, 2005, ISBN 978-0-224-07190-1, S. 11
- The greatest rags-to-riches stories ever. The Guardian, 12. April 2006, abgerufen am 18. Dezember 2020 (englisch).
- Jimmy Burns: Maradona: The Hand of God. Bloomsbury Publishing, 2010, ISBN 978-1-4088-1062-0, S. 45.
- APA: Hugo Maradona gestorben. In: Der Standard. Der Standard, 28. Dezember 2021, abgerufen am 28. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).
- Fútbol: Hugo Maradona, la promesa de crack, jugó en San Nicolás auf diarioelnorte.com.ar vom 1. Juli 2014, abgerufen am 23. November 2014
- Profil auf playerhistory.com (Memento vom 1. Dezember 2014 im Internet Archive), abgerufen am 22. November 2014
- Hugo Maradona in der Datenbank der FIFA (englisch), abgerufen am 22. November 2014
- The Knowledge – Does Diego Maradona have a more famous brother?, Artikel des Guardian vom 11. Juli 2012