Hilary Knight

Hilary Atwood Knight (* 12. Juli 1989 in Palo Alto, Kalifornien) ist eine US-amerikanische Eishockeyspielerin, die seit März 2018 bei den Les Canadiennes de Montréal in der Canadian Women’s Hockey League auf der Position des Stürmers spielt. Knight ist seit 2007 Mitglied der Frauen-Eishockeynationalmannschaft der Vereinigten Staaten und mit acht Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften gemeinsam mit ihrer Teamkollegin Kacey Bellamy die erfolgreichste US-Amerikanerin in diesem Wettbewerb.

Vereinigte Staaten  Hilary Knight
Geburtsdatum 12. Juli 1989
Geburtsort Palo Alto, Kalifornien, USA
Größe 180 cm
Gewicht 78 kg
Position Stürmer
Nummer #21
Schusshand Rechts
Karrierestationen
2007–2012 University of Wisconsin–Madison
2012–2015 Boston Blades
2015–2017 Boston Pride
seit 2018 Les Canadiennes de Montréal

Karriere

Knight bei der Weltmeisterschaft 2011

Hilary Knight wurde in Palo Alto in Kalifornien geboren, wuchs aber in Hanover im Bundesstaat New Hampshire in einem Skifahrer-Haushalt auf, ihre Eltern konnten nicht Eislaufen. Ihr Cousin Chip Knight war dreimal als Skifahrer bei Olympischen Winterspielen vertreten. Im Alter von zwei Jahren stand Hilary Knight das erste Mal auf Skiern, ehe ihre Mutter die Idee hatte, dass sie auch das Schlittschuhlaufen erlernen sollte. Als Hilary fünf Jahre alt war, zog ihre Familie von Kalifornien nach Chicago, wo sie anfing, Eishockey zu spielen. Ihre drei jüngeren Brüder erlernten ebenfalls diesen Sport und Hilary hatte immer das Bestreben, „besser als meine jüngeren Brüder zu sein“.[1]

Als Schülerin spielte sie für Choate Rosemary Hall und das U19-Team der Connecticut Polar Bears.[2] Nach Abschluss der High School hatte sie zahlreiche Angebote von Colleges, die sie aufnehmen wollten. Knight entschied sich für die University of Wisconsin, da dort mit Mark Johnson ein erfahrener Eishockeytrainer arbeitete, der parallel Nationaltrainer war und sie in Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2010 vorbereiten sollte.[1]

Erfolge in der NCAA

Hilary Knight spielte insgesamt vier Jahre College-Eishockey in der Western Collegiate Hockey Association (WCHA), einer Liga der NCAA. Dabei erreichte sie in allen vier Jahren mit den Wisconsin Badgers, dem Eishockeyteam der Universität, das Finalturnier der NCAA, das sogenannte Frozen Four. Während die Badgers 2008 und 2012 das Finale um die NCAA-Meisterschaft verloren, gewannen sie das Finalspiel des Frozen Four 2009 und 2011 und erreichten damit die Collegemeisterschaft in diesen beiden Jahren.

Während der Saison 2009/10 unterbrach Hilary Knight ihr Studium, um sich mit dem Nationalteam und Trainer Mark Johnson auf die Olympischen Winterspiele in Vancouver vorzubereiten.[2]

CWHL und NWHL

Hilary Knight im Trikot der Boston Blades, Dezember 2014

Nachdem sie ihr Studium 2012 beendet hatte, wurde sie von den Boston Blades aus der Canadian Women’s Hockey League (CWHL) verpflichtet und gewann mit ihrem neuen Team 2013 den Clarkson Cup. Damit hat Knight die drei wichtigsten Trophäen im Fraueneishockey gewonnen. Für die gezeigten Leistungen im Saisonverlauf wurde sie zudem als Wertvollste Spielerin ausgezeichnet. 2015 wiederholte sie mit den Blades den Titelgewinn, ehe sie zu den Boston Pride aus der neu gegründeten National Women’s Hockey League wechselte. Mit diesen gewann sie in der Premierensaison der Liga den Isobel Cup und blieb dem Team bis zum Ende der Saison 2016/17 treu. Anschließend bereitete sie sich auf die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang vor und schloss sich im Anschluss an das Turnier im März 2018 den Les Canadiennes de Montréal aus der CWHL an.

International

Hilary Knight begann früh in ihrer Karriere, die Vereinigten Staaten international zu vertreten. So gehörte sie den Nachwuchsnationalmannschaften der USA an. 2006 debütierte sie beim 4 Nations Cup für die Frauen-Nationalmannschaft. Ihre erste Weltmeisterschaft absolvierte sie 2007 und war dabei die jüngste Spielerin des Nationalteams, mit dem sie die Silbermedaille gewann. In der Folge lief sie bis 2017 bei neun Weltmeisterschaften auf und gewann dabei sieben Gold- und zwei weitere Silbermedaille. Bei ihren ersten Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver erzielte sie ein Tor und sieben Assists und verhalf damit ihrer Mannschaft zum Gewinn der Silbermedaille. Bei den Welttitelkämpfen 2011, die in der Schweiz ausgetragen wurden, war sie mit fünf Toren und neun Torvorlagen Topscorerin des Turniers und wurde folgerichtig in das All-Star-Team gewählt.[3] Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang gewann sie im dritten Anlauf schließlich Olympisches Gold.

Erfolge und Auszeichnungen

Hilary Knight im Januar 2010
  • 2008 All-WCHA Rookie-Team
  • 2009 WCHA-Meisterschaft mit der University of Wisconsin–Madison
  • 2009 NCAA-Division-I-Championship mit der University of Wisconsin–Madison
  • 2009 Spieler des Jahres der WCHA
  • 2009 Frozen Four All-Tournament Team
  • 2011 WCHA-Meisterschaft mit der University of Wisconsin–Madison
  • 2011 NCAA-Division-I-Championship mit der University of Wisconsin–Madison
  • 2011 First Team All-America[2]
  • 2013 Clarkson-Cup-Gewinn mit den Boston Blades
  • 2013 Wertvollste Spielerin der CWHL
  • 2015 Teilnahme am CWHL All-Star Game
  • 2015 CWHL First All-Star Team
  • 2015 Clarkson-Cup-Gewinn mit den Boston Blades
  • 2016 Teilnahme am NWHL All-Star Game
  • 2016 Isobel-Cup-Gewinn mit den Boston Pride
  • 2016 Topscorerin der NWHL
  • 2017 Teilnahme am NWHL All-Star Game

International

  • 2015 Beste Plus/Minus-Statistik der Weltmeisterschaft (gemeinsam mit Kendall Coyne und Brianna Decker)
  • 2015 Beste Stürmerin der Weltmeisterschaft
  • 2015 Wertvollste Spielerin der Weltmeisterschaft
  • 2015 All-Star-Team der Weltmeisterschaft
  • 2016 Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft
  • 2016 Topscorerin der Weltmeisterschaft
  • 2016 Beste Torschützin der Weltmeisterschaft
  • 2016 Beste Plus/Minus-Statistik der Weltmeisterschaft (gemeinsam mit Jocelyne Lamoureux-Davidson)
  • 2016 Beste Stürmerin der Weltmeisterschaft
  • 2016 Wertvollste Spielerin der Weltmeisterschaft
  • 2016 All-Star-Team der Weltmeisterschaft
  • 2017 Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft
  • 2018 Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen
  • 2019 Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft
  • 2019 Topscorerin der Weltmeisterschaft
  • 2019 Beste Torschützin der Weltmeisterschaft
  • 2019 All-Star-Team der Weltmeisterschaft

Rekorde

Hilary Knight hält folgende Rekorde der Wisconsin Badgers: Tore gesamt (143), Torschüsse (986), Scorerpunkte (262), spielentscheidende Tore (30), Power-play-Tore (37), Unterzahltore (8), Plus/Minus (+167) und Hattricks (9).[2]

Karrierestatistik

Stand: Ende der Saison 2018/19

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM +/− Sp T V Pkt SM +/−
2007/08 University of Wisconsin–Madison WCHA 4120183828+23
2008/09 University of Wisconsin–Madison WCHA 3945388324+48
2009/10 USA Hockey International Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele
2010/11 University of Wisconsin–Madison WCHA 4147348112+57
2011/12 University of Wisconsin–Madison WCHA 4031296010+39
2012/13 Boston Blades CWHL 2417153210+22 41450+1
2013/14 Boston Blades CWHL 44480+4 45160+4
2014/15 Boston Blades CWHL 13814224+23 34376+3
2015/16 Boston Pride NWHL 171518338 47290
2016/17 Boston Pride NWHL 1087154+11 23252+6
2017/18 Les Canadiennes de Montréal CWHL 10002 20000
2018/19 Les Canadiennes de Montréal CWHL 2389174 44448
NCAA gesamt 16114311926286+167
CWHL gesamt 6537427920 171412266
NWHL gesamt 2723254812 6104142

International

Vertrat die USA bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM +/−
2007 USA WM 50004±0
2008 USA WM 50110±0
2009 USA WM 57294+5
2010 USA Olympia 51780+8
2011 USA WM 559142+11
2012 USA WM 55270+5
2013 USA WM 51124−3
2014 USA Olympia 53366+1
2015 USA WM 575126+8
2016 USA WM 57290+8
2017 USA WM 54590+10
2018 USA Olympia 52134±0
2019 USA WM 774114+13
Frauen gesamt 6749429134+66

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Commons: Hilary Knight – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. hilary-knight.com, Hilary Kight - About
  2. uwbadgers.com, #23 Hilary Knight - Player Profile (Memento des Originals vom 30. April 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uwbadgers.com
  3. olympics.usahockey.com, Hilary Knight - Player Bios
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