Hermann von Richthofen
Hermann Manfred Georg Freiherr von Richthofen (* 20. November 1933 in Breslau; † 17. Juli 2021 in Berlin)[1] war ein deutscher Diplomat. Der promovierte Jurist war deutscher Botschafter in London von 1989 bis 1993 und bei der NATO von 1993 bis 1998.
Leben
Richthofen war das zweite von drei Kindern des Friedrich Herbert von Richthofen (1900–1966) und seiner Ehefrau Gisela, geb. Schoeller (* 1908)
Nach dem Schulbesuch studierte von Richthofen von 1955 bis 1958 Jura in München, Heidelberg und Bonn. 1955 wurde er Mitglied des Corps Vandalo-Guestphalia Heidelberg.[2] Er schloss seine Ausbildung 1963 an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln mit der Promotion zum Dr. jur., mit einer Arbeit über die Zulässigkeit und Schranken vergleichender Warentests zur Verbraucheraufklärung ab.[3] Hermann von Richthofen wurde zum Ehrendoktor mit dem Grad des LLD der Universität Birmingham im Jahr 2000 ernannt.[4]
1963 trat von Richthofen in den Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik ein. Seine Laufbahn führte ihn nach Boston (1964–1966), Saigon (1966–1968), Jakarta (1968–1970) und in die DDR. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte er in den 1980er Jahren mit der Ernennung zum deutschen Botschafter in London. Zuletzt war er bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1998 deutscher Vertreter bei der NATO. 1999 wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Von 1999 bis 2003 war er Beauftragter des Ministerpräsidenten von Brandenburg für die Zusammenarbeit mit Polen. Für seine Verdienste auf diesem Gebiet wurde er 2006 mit dem Verdienstorden des Landes Brandenburg ausgezeichnet.[5]
Familie
Richthofen entstammte dem gleichnamigen Adelsgeschlecht und heiratete am 26. März 1966 in Urfeld bei Köln Christa Gräfin von Schwerin (* 9. Juni 1942 in Königsberg), eine Tochter des Otto Grafen von Schwerin (1894–1945) und dessen zweiten Ehefrau Esther geborene Gräfin Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin (1904–1985). Aus der Ehe gingen ein Sohn und zwei Töchter hervor.
Schriften
- Zulässigkeit und Schranken vergleichender Warentests zur Verbraucheraufklärung, Köln 1963. (Dissertation)
Weblinks
- Hermann von Richthofen im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Hermann von Richthofen in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Traueranzeige, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 24. Juli 2021.
- Kösener Corpslisten 1960, 69, 37
- Dissertation: Zulässigkeit und Schranken vergleichende Warentests zur Verbraucheraufklärung
- Honorary Graduates of the University of Birminghamsince 2000, birmingham.ac.uk
- Brandenburger Landesorden anlässlich des Verfassungstages feierlich verliehen. In: Pressemitteilung. Staatskanzlei des Landes Brandenburg, 14. Juni 2006, abgerufen am 17. August 2021.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Hans-Friedrich von Ploetz | Ständiger Vertreter zum NATO-Rat der Bundesrepublik Deutschland 1993–1998 | Joachim Bitterlich |