Hermann Franz (Generalmajor)
Hermann Friedrich Franz (* 16. August 1891 in Stötteritz; † 18. Februar 1969 in Bonn) war ein deutscher SS-Führer und Polizeioffizier, zuletzt im Rang eines SS-Brigadeführers und Generalmajors der Polizei.
Leben
Franz besuchte von 1898 bis 1906 die Bürgerschule in Dresden. Danach ging er an die Unteroffiziervorschule nach Struppen und 1909 an die Unteroffiziersschule nach Marienberg, die er als Unteroffizier verließ. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und trat 1920 als Leutnant in den Polizeidienst ein.
Franz trat der NSDAP Anfang Dezember 1931 bei[1] (Mitgliedsnummer 824.526). Von 1933 bis 1938 war er Polizeidirektor in Plauen.
Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges war er im Zuge der deutschen Besetzung Polens bis Oktober 1939 Kommandeur der Ordnungspolizei beim Armeeoberkommando 8.[1] Anfang August 1940 trat er der SS bei (SS-Nr. 361.279), in die er als SS-Obersturmbannführer übernommen wurde. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion wurde Franz im Juli 1941 Kommandeur des Polizeiregiments Süd in der Ukraine, welches am Judenmord in der Ukraine teilnahm.[2]
Vom Juni 1942 bis August 1943 fungierte er als erster Kommandeur das Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18, er verfasste gemeinsam mit Offizieren 1963 eine Chronik im Landser-Stil über die Einsätze dieses Regiments bis Kriegsende – siehe "Werke".
Von November 1943 bis Februar 1945 war er Befehlshaber der Ordnungspolizei in Athen und ab Ende September 1944 in Personalunion für zwei Monate kommissarisch Höherer SS- und Polizeiführer in Griechenland.[3]
Franz stieg im November 1944 innerhalb der SS bis zum SS-Brigadeführer auf und war bereits im September 1944 zum Generalmajor der Polizei befördert worden. Als Befehlshaber der Ordnungspolizei war er von Februar 1945 bis zum Kriegsende in Norwegen eingesetzt, wo er in britische Kriegsgefangenschaft geriet, aus der er 1947 entlassen wurde.
Er hinterließ Kriegserinnerungen, die nach seinem Tod gedruckt wurden.
Werke
- Gebirgsjäger der Polizei. Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18 und Polizei-Gebirgs-Artillerieabteilung 1942–1945, Bad Nauheim 1963
Literatur
- Degeners Wer ist's?, Berlin 1935, S. 434.
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
Weblinks
Einzelnachweise
- Klaus-Michael Mallmann / Bogdan Musial (Hrsg.): Genesis des Genozids – Polen 1939–1941. Darmstadt 2004, ISBN 3-534-18096-8, S. 80
- Wolfgang Curilla: Der Judenmord in Polen und die deutsche Ordnungspolizei 1939–1945. Schöningh, Paderborn 2011, ISBN 978-3-506-77043-1, S. 218
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 161f.