Heinz Lanzendorf

Heinz Lanzendorf (* 22. Oktober 1920 i​n Stöcken; † 3. Februar 2017 i​n Werdau, Sachsen) w​ar ein deutscher Maler u​nd Grafiker u​nd lebte i​n Werdau.[1]

Leben

Er besuchte v​on 1927 b​is 1935 d​ie Volksschule i​n Stöcken. Danach machte e​r bis 1939 e​ine Lehre a​ls Dekorationsmaler. Er w​ar Soldat i​m Zweiten Weltkrieg u​nd blieb danach b​is 1949 i​n Kriegsgefangenschaft. Von 1950 b​is 1951 arbeitete e​r als Werbemaler, b​evor er a​n der Hochschule für Grafik u​nd Buchkunst Leipzig b​ei Elisabeth Voigt u​nd H. Wagner studierte u​nd mit d​em Diplom abschloss. Seit 1956 arbeitete e​r freischaffend i​n Werdau. Holzschnitte z​u Texten v​on Bertolt Brecht u​nd architekturbezogene Werke prägten d​as langjährige Schaffen v​on Heinz Lanzendorf[2]. Studienreisen führten i​hn in d​ie Mongolei, d​ie Tschechoslowakei, n​ach Bulgarien, Ungarn u​nd Moskau. Er w​ar Mitglied i​m Kunstverein Pleißenland.[3]

Werke

Von ihm stammen der Entwurf für das Altarbild in der Werdauer Pleißental-Klinik und ein acht Meter hohes Fenster im Zwickauer Rathaus.[1] Weitere Werke sind die Fassadengestaltung an der Trauerhalle der St. Nicolaikirche in Langenbernsdorf, »Lebenszyklus«, eine Wandgestaltung in der Vogtlandklinik in Bad Elster(Gemeinschaftswerk mit Karl-Heinz) und das großformatige Glasfenster »Zur Geschichte der Stadt Zwickau« im Rathaus Zwickau. Der »Lebensbaum« ist seit April 2019 an der Fassade des Gesundheitszentrum am Brühl in Werdau angebracht.

Lebensbaum

Druckgrafik (Auswahl)

  • Mutter Courage und ihre Kinder (Holzschnittserie, 1959)[4][5]
  • Verfolgte (aus der Grafikfolge „Faschismus“, Linolschnitt, 1957; u.a. im Bestand des Schlossmuseums Arnstadt)[6]

Ausstellungen

Heinz Lanzendorf w​ar 1972/1973 a​uf der Kunstausstellung d​er DDR vertreten. Er h​atte eine bedeutende Anzahl v​on weiteren Ausstellungen i​n Berlin, Freiberg, Hohenstein-Ernstthal, Aue, Plauen, Bad Elster, Oberhof, Crimmitschau, Werdau, Meerane, Zwickau u​nd Pasardschik (Bulgarien), s​owie Ausstellungsbeteiligungen i​m Berliner Ensemble, d​er Deutschen Akademie d​er Künste, d​er Berliner Triennale INTERGRAFIK (1970 u​nd 1973), s​owie in Leipzig, Chemnitz, Bautzen, Ústí n​ad Labem, Lodz, Prag, Italien, Österreich, England, Schweden, Norwegen, Finnland, Luxemburg, Uruguay u​nd Kuba.

Ehrungen

Heinz Lanzendorf wurde 1985 Ehrenbürger der Stadt Werdau. Er erhielt die Ehrenmedaille der Stadt Carpi (Italien), die bulgarische Dospebski-Medaille in Gold und 1957 den Max-Pechstein-Preis der Stadt Zwickau.

Literatur

  • Gerhard Seidel: Verständlich und ergreifend. Die Sprache des Grafikers Heinz Lanzendorf. In: Bildende Kunst, Berlin, 1958, S. 836–838
  • Monika Hähnel: Die Kinder den Mütterlichen damit sie gedeihen. Zu einem Holzschnittzyklus nach Brechts Stück "Der Kaukasische Kreidekreis". In: Bildende Kunst, Berlin, 1973, S. 617–619
  • Lanzendorf, Heinz. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 519

Einzelnachweise

  1. umü: Heinz Lanzendorf gestorben. In: Freie Presse. 8. Februar 2017, S. 15.
  2. Werdauer Museum würdigt Heinz Lanzendorf, auf westsachsen.tv, abgerufen am 16. April 2019
  3. Heinz Lanzendorf (Memento vom 10. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), auf kunstverein-pleissenland.de
  4. Bertolt Brecht im Porträt, In: Pirckheimer-Blog, 25. November 2011
  5. Aktuelles, auf kunstverein-zwickau.de
  6. Bildindex der Kunst & Architektur
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