Heike Taubert
Heike Taubert (* 14. November 1958 in Reichenbach im Vogtland) ist eine deutsche Politikerin (SPD). Sie war von 2004 bis 2020 Abgeordnete des Thüringer Landtags und vom 5. Dezember 2014 bis zum 5. Februar 2020 Thüringens Finanzministerin und Stellvertreterin des Ministerpräsidenten im Kabinett Ramelow I. Am 4. März 2020 wurde sie im Kabinett Ramelow II erneut zur Finanzministerin ernannt.[1]
Von November 2009 bis Dezember 2014 war Taubert Sozialministerin im Kabinett Lieberknecht. Sie war Spitzenkandidatin der SPD Thüringen bei der Landtagswahl 2014.
Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur (1977) besuchte Taubert die TU Dresden (1982), wo sie ihren Abschluss als Diplomingenieurin für Informationstechnik erlangte. Bis 1986 arbeitete sie als Mess- und Prüfmittelingenieurin im VEB Elektronik Gera. Von 1990 bis 1995 war sie die Kämmerin der Stadt Ronneburg, in der sie bis heute lebt. Von 1995 bis 2001 wirkte sie als stellvertretende Landrätin und Kreisbeigeordnete des Landkreises Greiz und anschließend bis 2004 als stellvertretende Landrätin und Kreisbeigeordnete des Saale-Orla-Kreises. Von Juli 2004 bis Mai 2020 war Taubert Abgeordnete im Thüringer Landtag.
Politik
Im Februar 1990 trat Taubert in die SPD ein. Sie wurde 1999 zur stellvertretenden SPD-Landesvorsitzenden und 2003 zur Vorsitzenden des SPD-Kreisverbandes Greiz gewählt. Seit 2004 ist sie Abgeordnete im Kreistag des Landkreises Greiz; bis zum 31. Dezember 2009 gehörte sie auch dem Stadtrat der Stadt Ronneburg/Thüringen an. Im November 2018 trat sie nach 19 Jahren beim Landesparteitag in Arnstadt nicht erneut als stellvertretende Landesvorsitzende an. Stattdessen wurde sie als Beisitzerin gewählt.
Bei der Landtagswahl in Thüringen 2004 wurde Taubert erstmals in den Thüringer Landtag gewählt. Als kommunal- und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion wurde sie zum Mitglied des Innenausschusses im Thüringer Landtag berufen. Bis zu ihrer Berufung in die Landesregierung war sie eine von drei stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Fraktion.
2006 kandidierte sie als Landrätin im Kreis Greiz, unterlag aber in der Stichwahl knapp der Amtsinhaberin Martina Schweinsburg (CDU).
Nach ihrer Wiederwahl in den Landtag im August 2009 wurde Taubert am 4. November 2009 von Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht zur Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit ernannt (Kabinett Lieberknecht).
Am 8. Januar 2014 nominierte die Spitze der Thüringer SPD Taubert zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im Herbst des Jahres.[2] Trotz starker Verluste bei der Landtagswahl gelang es der SPD, durch die Beteiligung an einer rot-rot-grünen Koalition nach der Landtagswahl an der Regierung zu bleiben; Taubert wurde am 5. Dezember von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) zur Finanzministerin und seiner Stellvertreterin ernannt.[3] Zum 31. Mai 2020 schied Taubert aus dem Thüringer Landtag aus, um erneut Finanzministerin im Kabinett Ramelow II zu werden. Für sie rückte Janine Merz nach.[4]
Gesellschaftliche Funktionen
Taubert war von 1999 bis 2011 Landesvorsitzende der SGK Thüringen. Von 2003 bis 2012 arbeitete sie im Vorstand der Thüringer Sportjugend des Landessportbundes Thüringen mit.
Persönliche Angaben
Taubert ist evangelisch, seit 1980 verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt derzeit in Ronneburg.
Weblinks
- Kurzbiografie. Thüringer Landtag.
- Persönliche Internetpräsenz
- Heike Taubert bei der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag
Einzelnachweise
- https://www.mdr.de/thueringen/ministerpraesident-ramelow-wahl-landtag-100.html, abgerufen am 4. März 2020
- Martin Debes: Heike Taubert wird SPD-Spitzenkandidatin. In: otz.de, 8. Januar 2014.
- Ministerpräsident Bodo Ramelow ernennt Kabinettsmitglieder. In: Thueringen.de, 5. Dezember 2014.
- Janine Merz folgt auf Heike Taubert In: Thueringer-landtag.de, abgerufen am 6. Juni 2020