Heddersdorf
Heddersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Kirchheim im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Heddersdorf Gemeinde Kirchheim | |
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Höhe: | 266 m ü. NHN |
Fläche: | 1,71 km²[1] |
Einwohner: | 199 (31. Dez. 2016)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 116 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. August 1972 |
Postleitzahl: | 36275 |
Vorwahl: | 06628 |
vom Westen aus der Luft gesehen | |
Geographische Lage
Heddersdorf liegt südöstlich des Knüllgebirges, im Tal der Aula, umgeben von Äckern, Wiesen und Auen und durchflossen vom Kisselbach, auf einer Höhe von circa 280 m ü. NHN. Den bis zur Gebietsreform im Jahre 1972 zum Landkreis Hersfeld gehörenden eigenständigen Ort, heute ein Ortsteil der Großgemeinde Kirchheim, erreicht man nach 2 km über die Bundesstraße 454, die von Kirchheim kommend nach Oberaula führt.
In der Mitte des Ortes führt eine Abbiegespur auf der B 454 links in den Ortskern zu dem neuen Dorfgemeinschaftshaus mit Radcafé und weiter bis zur alten Schule. Im Zentrum des Dorfes befindet sich neben einem stattlichen Eichenbaum der neu angelegte Spielplatz. Parallel zur B 454 verläuft der gut ausgebaute Waldhessen Radweg R11, der den Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit dem Schwalm-Eder-Kreis verbindet.
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Heddersdorf erfolgte unter dem Namen Hertwigesdorf im Jahr 1327.[1] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[3] Hertwygisdorf (1363), Hertwinsdorf (1392) und Hettesdorf (1500). Das Dorf war gemeinschaftlicher Besitz der Reichsabtei Hersfeld und der Ganerben von Frielingen.[3]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Heddersdorf zum 1. August 1972 kraft Landesgesetz in die Gemeinde Kirchheim eingegliedert.[4][5] Für Heddersdorf, wie für alle bei der Gebietsreform nach Kirchheim eingegliederten Gemeinden sowie für die Kerngemeinde, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Heddersdorf lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7]
- 1348: Heiliges Römisches Reich, Reichsabtei Hersfeld, Amt Niederaula
- ab 1378: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen (1402–1458 Abtei Hersfeld), Amt Niederaula
- ab 1648: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Niederaula
- ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Niederaula
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Obergeis
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Niederaula[8]
- ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld[9]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Hersfeld
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Heddersdorf 195 Einwohner. Darunter waren 3 (1,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 30 Einwohner unter 18 Jahren, 81 zwischen 18 und 49, 45 zwischen 50 und 64 und 39 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 75 Haushalten. Davon waren 15 Singlehaushalte, 15 Paare ohne Kinder und 36 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 12 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 51 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]
Einwohnerentwicklung
Heddersdorf: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 192 | |||
1840 | 168 | |||
1846 | 170 | |||
1852 | 172 | |||
1858 | 165 | |||
1864 | 157 | |||
1871 | 151 | |||
1875 | 139 | |||
1885 | 141 | |||
1895 | 150 | |||
1905 | 188 | |||
1910 | 197 | |||
1925 | 192 | |||
1939 | 205 | |||
1946 | 294 | |||
1950 | 292 | |||
1956 | 235 | |||
1961 | 226 | |||
1967 | 203 | |||
1970 | 224 | |||
1982 | 229 | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2006 | 214 | |||
2010 | 196 | |||
2011 | 195 | |||
2015 | 196 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; 1982:[11]; Zensus 2011[10] Ab 2006 Daten jeweils zum Stichtag 31. Dezember des jeweiligen Jahres ohne Nebenwohnsitze[2] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 139 evangelische (= 98,58 %), 2 katholische (= 1,42 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 180 evangelische (= 79,65 %), 38 katholische (= 16,81 %) Einwohner[1] |
Sehenswürdigkeiten
Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Heddersdorf.
Literatur
- Gemeindevorstand Kirchheim (Hrsg.): 1200 Jahre Kirchheim. Bad Hersfeld 1983
Einzelnachweise
- Heddersdorf, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Einwohnerzahlen. (PDF; 139 kB) In: Webauftritt. Gemeinde Kirchheim, abgerufen im Oktober 2020.
- Ortsteil Heddersdorf. In: Webauftritt. Gemeinde Kirchheim, abgerufen im November 2021.
- Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg (GVBl. II 330-13) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 217, § 13 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 397.
- Hauptsatzung. (PDF; 26 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Kirchheim, abgerufen im Oktober 2020.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 79 f. (online bei Google Books).
- Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 18 und 74 .
- Gemeindevorstand Kirchheim (Hrsg.): 1200 Jahre Kirchheim. Bad Hersfeld 1983
Weblinks
- Ortsteil Heddersdorf. In: Webauftritt. Gemeinde Kirchheim
- Heddersdorf. Ortsgeschichte, Infos. In: www.heddersdorf.de. Private Website
- Heddersdorf, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).