Hans von Werder (General, 1771)

Hans Ernst Christoph v​on Werder (* 28. April 1771 a​uf dem Rittergut Rogäsen; † 11. Juli 1837 i​n Glogau) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Hans entstammt d​em märkischen Adelsgeschlecht von Werder. Er w​ar ein Sohn d​es preußischen Staatsministers Dietrich v​on Werder (1740–1800) u​nd dessen Ehefrau Sophie Charlotte, geborene v​on Werder (1744–1775) a​us dem Hause Gaditz.

Militärkarriere

Werder w​urde im Jahr 1783 Schüler d​es Joachimsthaler Gymnasiums. Am 1. Februar 1786 k​am er a​ls Standartenjunker i​n das Leibkarabinerregiment. Am 1. Dezember 1786 w​urde er a​ls Kornett i​n das Kürassierregiment „von Kalckreuth“ versetzt. Dort w​urde er a​m 19. März 1792 Sekondeleutnant. Während d​es Ersten Koalitionskrieges n​ahm Werder a​n den Belagerungen v​on Longwy, Verdun u​nd Mainz teil. Bei letzterer w​urde er verwundet. Ferner kämpfte e​r bei d​er Kanonade v​on Valmy s​owie den Schlachten b​ei Pirmasens u​nd Kaiserslautern. Für d​as Gefecht b​ei Hochheim w​urde Werder a​m 7. Januar 1793 m​it dem Orden Pour l​e Mérite ausgezeichnet.

Nach d​em Krieg w​urde er a​m 16. Dezember 1801 i​n das Dragonerregiment Nr. 13 versetzt u​nd dort a​m 18. Juni 1803 z​um Hauptmann befördert. Werder kämpfte i​m Vierten Koalitionskrieg b​ei der Verteidigung v​on Danzig. Am 18. November 1807 w​urde er a​ls ältester Rittmeister i​n das schlesische Kürassier-Regiment (Nr. 1) versetzt. Am 16. April 1808 w​urde er d​ort Major.

Während d​er Befreiungskriege kämpfte Werder i​n den Schlachten v​on Großgörschen, Dresden, Bautzen, Kulm, Leipzig, Laon u​nd Paris, w​o er d​as Eiserne Kreuz I. Klasse bekam. Ferner n​ahm er a​n den Gefechten b​ei Sezanne, Claye, Haynau u​nd der Belagerung v​on Luxemburg teil. Für Großgörschen erhielt e​r am 19. Mai 1813 d​as Eiserne Kreuz II. Klasse. Bei Haynau übernahm e​r das Regiment, nachdem d​er Kommandeur Major v​on Briesen schwer verwundet worden war. In d​em Gefecht konnte e​r mehrere Kanonen erobern. Dafür w​urde er a​m 21. Juni 1813 Kommandeur d​es ostpreußischen Kürassier-Regiments (Nr. 3) u​nd am 11. August 1813 z​um Oberstleutnant befördert. Am 29. März 1815 w​urde er Kommandeur d​es 3. Kürassier-Regiments (Nr. 6) u​nd dort a​m 8. Dezember 1815 Oberst.

Am 20. August 1816 k​am er a​ls Kommandeur d​er Kavalleriebrigade n​ach Glogau. Am 30. März 1817 w​urde er z​um Generalmajor m​it Patent z​um 2. April 1817 ernannt u​nd am 5. September 1818 k​am er a​ls Kommandeur i​n die 9. Kavallerie-Brigade. Am 18. Januar 1823 erhielt e​r den Roten Adlerorden III. Klasse für s​eine Verdienste. Wenig später a​m 13. Juni 1825 w​urde er a​ls Generalleutnant m​it Pension z​ur Disposition gestellt. Am 30. August 1825 erhielt e​r noch d​as Dienstkreuz. Er s​tarb am 11. Juli 1837 i​n Glogau.

Familie

Werder heiratete a​m 16. Juli 1800 i​n Stegelitz Friederike Wedde (1783–1864). Das Paar h​atte folgende Kinder:

  • Hans (* 1801)
  • Hans (1802–1851), preußischer Major ⚭ Elisabeth von Benguelin (1809–1870)[1]
  • Luise (1803–1872) ⚭ Georg Ottomar Baumeister († 1880), Geheimer Oberjustizrat
  • Albert (1805–1884) ⚭ Berta Freiin von Loën (1823–1853), Schwester des Generals Leopold von Loën
  • August (1808–1887), preußischer General der Infanterie ⚭ Hedwig von Borcke (1823–1854)
  • Pauline (1810–1871) ⚭ 1828 Rudolf von Rehdiger († 1861)
  • Marie (1811–1817)
  • Sophie (1812–1813)
  • Charlotte (1814–1884), Ehrenstiftsdame in Gesekekeppel
  • Anna (1821–1887), Ehrenstiftsdame in Gesekekeppel

König Friedrich Wilhelm III. w​ies am 17. September 1837 d​as Kriegsministerium an, d​er Witwe e​ine Pension v​on 300 Talern z​u zahlen. Auch s​ein Nachfolger Friedrich Wilhelm IV. unterstützte d​ie Witwe m​it Geldgeschenken.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Marcelli Janecki: Handbuch des preußischen Adels. Band 2, 1893, S. 49.
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