Hans Georg von Mackensen
Hans Georg Viktor von Mackensen (* 26. Januar 1883 in Berlin; † 28. September 1947 in Konstanz) war ein deutscher Staatssekretär, Botschafter und SS-Gruppenführer.
Leben
Mackensen stammte aus einer bekannten Militär-Familie. Sein Vater war Generalfeldmarschall August von Mackensen, sein Bruder General Eberhard von Mackensen. Hans Georg wurde als Kind zusammen mit Prinz August Wilhelm von Preußen erzogen und schlug ab 1902 die Offizierslaufbahn im 1. Garde-Regiment zu Fuß ein. Die Ausbildung dauerte bis 1907. Parallel dazu studierte er Rechtswissenschaften.
Im Ersten Weltkrieg war Mackensen persönlicher Adjutant von Prinz August Wilhelm, zuletzt als Hauptmann. Nach Kriegsende war er im preußischen Justizministerium tätig, bis er im Mai 1919 ins Auswärtige Amt berufen wurde. In dieser Funktion war er ab September 1923 Gesandtschaftsrat II. Klasse in Rom (Quirinal), und von August 1926 bis April 1929 in Brüssel. Am 10. August 1926 heiratete er im Leinfelderhof[1] nahe Vaihingen an der Enz Winifred Christine Helene Freifrau von Neurath, die Tochter des späteren Reichsaußenministers Konstantin Freiherr von Neurath. Im Juli 1931 war von Mackensen Botschaftsrat in Madrid. Im Mai 1933 trat er in die NSDAP (Mitgliedsnummer 3.453.634) ein. Ab Dezember 1933 fungierte er als Gesandter I. Klasse in Budapest, bis er am 15. April 1937 als Nachfolger des 1936 verstorbenen Bernhard Wilhelm von Bülow zum Staatssekretär des Auswärtigen Amtes ernannt wurde.
Nachdem ihn sein Schwiegervater Konstantin Freiherr von Neurath am 4. Februar 1938 in seinem Amt ablöste, wurde Mackensen Nachfolger von Ulrich von Hassell, des wegen seiner Kritik an der Italienpolitik Adolf Hitlers zur Disposition gestellten Botschafters in Rom. Am 30. Januar 1942 erhielt er den Rang eines SS-Gruppenführers beim Stab des Reichsführers SS.
In seinem neuen Amt arbeitete er jedoch, nicht im Sinne Hitlers, auf eine baldige Absetzung Benito Mussolinis hin. Daher wurde er am 2. August 1943 nach einem Gespräch mit Hitler seines Amtes enthoben; General der SS blieb er und nahm in dieser Eigenschaft an der SS-Gruppenführertagung in Posen am 4. Oktober 1943 teil, bei der Heinrich Himmler die erste der Posener Reden hielt.[2]
Von Mai 1945 bis April 1946 war von Mackensen in französischer Kriegsgefangenschaft. Ein Jahr nach seiner Entlassung verstarb er.
Ehrungen
- 1939 SS-Ehrenring
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945? Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-596-16048-0.
- Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 3: Gerhard Keiper, Martin Kröger: L–R. Schöningh, Paderborn u. a. 2008, ISBN 978-3-506-71842-6.
Weblinks
- Zeitungsartikel über Hans Georg von Mackensen in der Pressemappe 20. Jahrhundert der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Einzelnachweise
- Karl Blessing: Enzweihingen in alten Bildern. In: Stadt Vaihingen an der Enz: 1152–2002. Vor 850 Jahren erstmals urkundlich erwähnt: Enzweihingen. S. 164–199, Vaihingen/Enz 2002. ISBN 3-933486-38-6
- Romuald Karmakar, Das Himmler-Projekt, DVD 2000, Berlin, ISBN 3-89848-719-9.