Hans Frank (Admiral)

Hans Frank (* 22. Juni 1939 i​n Delmenhorst; † 18. März 2019 i​n Meckenheim)[1][2] w​ar ein Marineoffizier (Vizeadmiral) d​er Deutschen Marine u​nd Militärschriftsteller. Er w​ar 1994–1999 Stellvertreter d​es Generalinspekteurs d​er Bundeswehr s​owie Inspekteur d​er Zentralen Militärischen Dienststellen u​nd Beauftragter für Reservistenangelegenheiten d​er Bundeswehr. Nach seiner Dienstzeit w​ar er Präsident d​er Bundesakademie für Sicherheitspolitik (1999–2004) u​nd Vorsitzender d​er Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik (2004–2009).

Werdegang

Hans Frank t​rat nach d​em Abitur 1961 a​ls Offizieranwärter d​er Crew IV/61 i​n die Bundesmarine ein. Nach d​er Ausbildung a​n der Marineschule Mürwik (MSM) w​urde er 2. Wachoffizier a​uf dem Schnellboot Kranich. 1966/67 w​ar er Hörsaalleiter a​n der Marineunteroffizierschule (MUS) i​n Plön. 1967/68 w​ar er Kadettenoffizier a​uf dem Schulschiff Donau. 1969 w​ar er 1. Wachoffizier a​uf dem Schnellboot Weihe. Von 1969 b​is 1971 w​ar er Kommandant d​es Schnellboots Elster i​m 5. Schnellbootgeschwader. 1971/72 folgte d​er B-Lehrgang i​n Bremerhaven. Von 1972 b​is 1974 w​ar er Operationsoffizier a​uf dem Z 2.

Nach d​er 16. Admiralstabsdienstausbildung a​n der Führungsakademie d​er Bundeswehr (FüAkBw) v​on 1974 b​is 1976 w​ar er S3 a​uf dem 7. Schnellbootgeschwader i​n Kiel. Von 1978 b​is 1981 w​ar er Referent i​m Führungsstab d​er Streitkräfte (Fü S III 5). Frank w​ar von 1981 b​is 1983 Kommandeur d​es 2. Schnellbootgeschwaders i​n Olpenitz. Im Jahre 1981 wohnte Bundespräsident Karl Carstens e​inem in d​er Ostsee stattgefundenen Manöver d​es 2. Schnellbootgeschwaders bei.[3] 1983/84 w​ar er A3 d​er Schnellbootflottille (SFltl) i​n Flensburg. 1984/85 diente e​r als Stabsoffizier i​n HQ d​er NATO i​n Brüssel u​nd danach i​n der Operationsabteilung Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE). Von 1987 b​is 1989 w​ar er Kommandeur d​er Schnellbootflottille i​n Flensburg.

Von 1989 b​is 1992 w​ar er stellvertretender Stabsabteilungsleiter i​m Führungsstab d​er Streitkräfte III (Militärpolitik, Führung) i​n Bonn. 1992 w​urde er Chef d​es Stabes i​m Führungsstab d​er Streitkräfte. 1994 w​urde er z​um Stellvertreter d​es Generalinspekteurs d​er Bundeswehr i​n Bonn ernannt; 1994/95 w​ar er m​it der Wahrung d​er Geschäfte beauftragt. Gleichzeitig w​ar er Inspekteur d​er Zentralen Militärischen Dienststellen (ZMilDBw) u​nd Beauftragter für Reservistenangelegenheiten d​er Bundeswehr.

Ehrenämter

Nach seinem Ausscheiden a​us dem aktiven Dienst 1999 w​urde Frank Präsident d​er Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS) i​n Bonn/Berlin.[4] Von 2004 b​is 2009 w​ar er Vorsitzender d​er Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik (DWT) i​n Bonn.

Ehrungen

Schriften

Frank verfasste zahlreiche maritime, militärgeschichtliche, sicherheitspolitische u​nd strategische Beiträge, u. a. i​n Marine-Rundschau u​nd Europäische Sicherheit & Technik s​owie bei E.S. Mittler & Sohn.[4]

  • Reservisten im neuen Aufgabenfeld, in: Gerhard Brugmann (Hrsg.): Die Reservisten der Bundeswehr. Ihre Geschichte bis 1990. Mit einem Vorwort von Hans Frank, Mittler, Hamburg u. a. 1998, ISBN 3-8132-0578-9. S. 355 ff.
  • Welche Tradition hat und braucht die Bundeswehr?. In: Andreas Prüfert (Hrsg.): Bundeswehr und Tradition. Zur Debatte um das künftige Geschichts- und Traditionsverständnis in den Streitkräften (= Forum innere Führung. Bd. 7). Nomos, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6762-8, S. 33 ff.
  • Sicherheitspolitik in neuen Dimensionen. In: Bundesakademie für Sicherheitspolitik (Hrsg.): Sicherheitspolitik in neuen Dimensionen. Kompendium zum erweiterten Sicherheitsbegriff. Mittler, Hamburg u. a. 2001, ISBN 3-8132-0776-5, S. 15 ff.
  • Von der Landesverteidigung zum Kampf gegen den Terror, in: Werner Rahn (Hrsg.): Deutsche Marinen im Wandel. Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit (= Beiträge zur Militärgeschichte. Bd. 63). Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, Oldenbourg, München 2005, ISBN 3-486-57674-7, S. 705 ff.
  • Nur von Freunden umgeben. Die veränderte Sicherheit nach Vereinigung und Überwindung des Kalten Krieges, in: Frank Nägler (Hrsg.): Die Bundeswehr 1955 bis 2005. Rückblenden – Einsichten – Perspektiven (= Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Bd. 7). Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, Oldenbourg, München 2007, ISBN 978-3-486-57958-1, S. 441 ff.
  • Werner Rahn – Eine Laudatio, in: Wilfried Rädisch (Hrsg.): Werner Rahn – Dienst und Wissenschaft (= Potsdamer Schriften zur Militärgeschichte. Bd. 11). Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, MGFA, Potsdam 2010, ISBN 978-3-941571-08-2, S. 7 ff.

Herausgeber

  • mit Kai Hirschmann: Die weltweite Gefahr. Terrorismus als internationale Herausforderung. Berlin-Verlag Spitz, Berlin 2002, ISBN 3-8305-0286-9.
  • Reserve im Umbruch. Von der Landesverteidigung zur Krisenbewältigung. Mit einem Vorwort von Peter Struck, Mittler, Hamburg u. a. 2005, ISBN 3-8132-0846-X.
  • Die deutschen Schnellboote im Einsatz. Mittler, Hamburg u. a. 2006 f. (englische Übersetzung von Geoffrey Brooks: German S-Boats in Action: In the Second World War. Seaforth Publ., Barnsley 2007, ISBN 978-1-84415-716-7.)
    • 2006: Von den Anfängen bis 1945. ISBN 3-8132-0866-4.
    • 2007: 1956 bis heute 2007. ISBN 978-3-8132-0880-1.

Literatur

  • Dermot Bradley, Heinz-Peter Würzenthal, Hansgeorg Model: Die Generale und Admirale der Bundeswehr, 1955–1999. Die militärischen Werdegänge (= Deutschlands Generale und Admirale. Teil 6b). Band 1: Adam – Fuhr. Biblio-Verlag, Osnabrück 1998, ISBN 3-7648-2492-1, S. 586–587.

Einzelnachweise

  1. Nachruf Hans Frank, FAZ vom 29. März 2019
  2. Trauer um Vizeadmiral a.D. Hans Frank. In: baks.bund.de. 25. März 2019, abgerufen am 19. Juni 2019.
  3. Dieter E. Kilian: Politik und Militär in Deutschland. Die Bundespräsidenten und Bundeskanzler und ihre Beziehung zu Soldatentum und Bundeswehr. Hartmann, Miles-Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-937885-36-0, S. 148.
  4. Über den Herausgeber. In: Hans Frank (Hrsg.): Reserve im Umbruch. Von der Landesverteidigung zur Krisenbewältigung. Mit einem Vorwort von Peter Struck, Mittler, Hamburg u. a. 2005, ISBN 3-8132-0846-X, S. 438.
  5. Mitgliederversammlung der DWT e.V. am 27. Mai 2015, dwt-sgw.de, 10. Juli 2015.
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