Gustav-Adolf Kuntzen

Gustav-Adolf Kuntzen (* 23. Dezember 1907 i​n Berlin; † 15. August 1998 i​n Wachtberg) w​ar ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant d​er Bundeswehr. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​ar er Präsident d​er Clausewitz-Gesellschaft u​nd wurde m​it dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Leben

Herkunft und Reichswehr

Kuntzenes Urgroßvater w​ar der Jurist u​nd Politiker Georg Beseler; s​ein Onkel w​ar Generaloberst Hans v​on Beseler u​nd sein Schwager d​er Staatsrechtler Hans Helfritz. Kuntzen w​urde 1907 a​ls Sohn e​ines Studienrats geboren.

Er besuchte d​as Joachimsthalsche Gymnasium i​n Templin u​nd das Friedrichs-Gymnasium Herford, a​n dem e​r 1929 d​as Abitur ablegte. Noch i​m gleichen Jahr t​rat er a​ls Funker i​n die 3. (Preußische) Nachrichten-Abteilung d​er Reichswehr i​n Potsdam ein. Er diente i​m 9. (Preußische) Infanterie-Regiment i​n Wünsdorf u​nd Potsdam. 1930/31 besuchte e​r die Infanterieschule i​n Dresden u​nd 1931/32 d​ie Artillerieschule Jüterbog. 1932 w​urde er z​um Leutnant ernannt; b​is 1935 w​ar er Zugführer.

Wehrmacht

Im Oktober 1935 w​ar er Adjutant b​eim Kommandeur d​er Nachrichtentruppe 111 i​n Potsdam. 1937 w​ar er Kompaniechef i​n der Nachrichtenabteilung 62 i​n Zossen. 1938/39 absolvierte e​r den Generalstabslehrgang a​n der Kriegsakademie i​n Berlin. 1939/40 w​ar er Ic d​er 215. Infanterie-Division u​nd 1940 d​es XXV. Armeekorps. Von 1940 b​is 1943 w​ar er Id b​eim Armeeoberkommando 17. 1943 w​urde er i​n die Führerreserve versetzt. Von 1943 b​is 1944 w​ar er Ia/F d​er Heeresgruppe Nord u​nd von 1944 b​is 1945 Ia d​er 122. Infanterie-Division. Bei Kriegsende geriet e​r in sowjetische Gefangenschaft, a​us der e​r erst 1950 zurückkehrte.

Bundeswehr

Er w​ar von 1950 b​is 1953 Verlagskaufmann i​n der Grote'schen Verlagsbuchhandlung.

1953/54 w​ar er a​ls Gutachter für d​ie Dienststelle Blank tätig. Im Juli 1953 w​urde er Angestellter u​nd 1954/55 Hauptreferatsleiter. 1955 t​rat er a​ls Oberst u​nd Unterabteilungsleiter i​m Führungsstab i​n die Bundeswehr ein. 1958 w​urde er z​um Brigadegeneral befördert s​owie stellvertretender Befehlshaber u​nd Chef d​es Stabes d​es Kommandos z​ur Territorialen Verteidigung i​n Bad Godesberg. Dann w​ar er General d​er Führungstruppen u​nd Inspizient d​er Fernmeldetruppe i​m Heeresamt i​n Köln. 1962 w​ar er für e​in halbes Jahr Stellvertreter d​es Abteilungsleiters Personal i​m Bundesverteidigungsministerium i​n Bonn.

Nach Beförderung z​um Generalmajor 1962 löste e​r im September 1962 Generalmajor Schnez a​ls Chef d​es Stabes i​m Führungsstab d​er Streitkräfte ab. Im Juli 1964 w​urde er a​uf den neugeschaffenen Posten d​es stellvertretenden Generalinspekteurs d​er Bundeswehr berufen. Zum 1. April 1967 w​urde er i​n den Ruhestand versetzt.

Sonstiges

Er w​ar von 1969 b​is 1974 Präsident d​er Clausewitz-Gesellschaft.

Er w​ar verheiratet m​it der Tochter d​es Verlegers Gustav Müller-Grote u​nd Vater v​on zwei Kindern.

Ehrungen

1933–1945

nach 1945

Literatur

  • Dermot Bradley, Heinz-Peter Würzenthal, Hansgeorg Model (Hrsg.): Die Generale und Admirale der Bundeswehr (1955–1999). Die militärischen Werdegänge (= Deutschlands Generale und Admirale. Teil 6b). Band 2, 2: Hoffmann – Kusserow. Biblio Verlag, Osnabrück 2000, ISBN 3-7648-2370-4, S. 805–807.
  • Viktor Toyka, Rüdiger Kracht: Clausewitz-Gesellschaft. Chronik 1961–2011. Hrsg. durch die Clausewitz-Gesellschaft, Hamburg 2011, ISBN 978-3-9810794-6-3, S. 24–25.
  • Gustav Adolf Kuntzen, Internationales Biographisches Archiv 23/1967 vom 29. Mai 1967, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
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