Hangelsberg
Hangelsberg war eine bis zum 25. Oktober 2003 eigenständige Gemeinde, die heute Teil der Gemeinde Grünheide (Mark)[2] im Norden des Landkreises Oder-Spree in Brandenburg ist. Hangelsberg teilt sich in die Ortsteile Hangelsberg Ort, Spreetal und Wulkow, sowie in die Ortslage Fürstenwalde West auf.
Hangelsberg Gemeinde Grünheide (Mark) | |
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Höhe: | 40 m |
Fläche: | 40,65 km² |
Einwohner: | 1889 (1. Jan. 2021)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 46 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 26. Oktober 2003 |
Postleitzahl: | 15537 |
Vorwahl: | 033632 |
Ortsansicht |
Umgebung
Hangelsberg ist umrahmt von Kiefern- und Eichenwäldern, von Wiesen und Auen, in denen die Spree mäandert. Hinter dem grünen Saum des Spreeverlaufs schließt ein Höhenzug, der Hangel, das Panorama dieser Landschaft ab.[3] Die 1217 erstmals erwähnten „hangenden Berge“ sollen allerdings nicht der direkte Namensgeber der Gemeinde sein. Vielmehr ist auch dieser Name abgeleitet von einem kleinen Bach, der in alten Forstakten „Hangel“ genannt wurde, aber auch wegen seiner Herkunft aus dem Trebuser See als „Trebuser Graben“ oder „Trebuser Fließ“ geläufig ist. Der Graben führte einst bis in die Spree, ist jedoch heute kaum noch auszumachen.
Geschichte
Geschichte Hangelsbergs seit dem 17. Jahrhundert
Die erste Erwähnung des Ortes gibt es in einem Kirchbuch von 1644: „Auf dem Hangelsberg“, heißt es, „leben Teerbrenner, Heydereuther (= Förster), Waldarbeiter, Köhler“.
Die Teerbrenner lieferten die Wagenschmiere, die für die ab 1711 auf der Alten Poststraße nach Frankfurt (Oder) und weiter fahrenden Wagen nötig war.
Einen Aufschwung nahm der Ort ab 1842 mit dem Bau der Eisenbahn Berlin–Frankfurt (Oder), der zu wirtschaftlicher und später auch touristischer Belebung führte. Die Errichtung einer Dampfschneide- und Mahlmühle im Jahre 1859 trug ein Übriges zur Ortsentwicklung bei.
Der bekannte Berliner Maschinenbauer Friedrich Wöhlert engagierte sich bei diesem Eisenbahnbau und ließ sich später in Hangelsberg nieder. Einige Häuser im Ort sind noch mit seinem Eisenguss verziert – auch das Kreuz auf dem Kirchendach (über der Apsis) stammt vermutlich aus seiner Werkstatt.
Die Geschichte der Hangelsberger Kirche
1927/1728 wurde unter großem Engagement des damaligen Pfarrers Harry van Beuningen (1915 bis 1945 Pfarrer in Hangelsberg) die evangelische Kirche nach Entwurf des Regierungsbaurates Gerstenhauer aus Frankfurt (Oder) als einfacher Saalbau errichtet. Ihr Bau hat die Siedlungs- und Sozialgeschichte des Ortes mitvorangetrieben.
Der west-östlich ausgerichtete Bau hat im Westen einen kleinen Eingangsvorbau und im Osten einen schon damals angebauten Gemeinderaum. Die Kirche wurde mit einer Dampfheizung ausgerüstet, die nunmehr, inzwischen erneuert, mit Erdgas betrieben wird. Das sehr spitze Satteldach wird von einem eingezogenen Turmaufsatz gekrönt, den eine vor einiger Zeit restaurierte Wetterfahne mit der Jahreszahl 1927 abschließt. Im Inneren wird die Kirche von einem aus ihrer Erbauungszeit stammenden Tonnengewölbe geprägt. Der Altarraum öffnet sich in einem hohen Spitzbogen und gibt den Blick auf die Rundbogenfenster mit der für Kirchen nicht ungewöhnlichen Ikonographie frei: Lamm mit Siegesfahne und Dreieck mit Auge (= Symbol für Gott). Die 1961 erworbene Orgel stammt aus der Orgelbauwerkstatt Sauer in Frankfurt (Oder).
Die Kirche ist laut der Denkmalspflegebehörde des Landes Brandenburg ein „qualitätsvolles Zeugnis der Baukunst der späten zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts im unmittelbaren Einzugsbereich von Berlin. In der Gesamtheit, der Stilform, die zwischen Sachlichkeit der Architektur dieser Bauzeit und den traditionellen und verspielten Formen ihre historischen Anklänge nicht verheimlicht, spiegelt der Bau beispielhaft die konträre und divergente Stilsituation der Entstehungszeit wider“.
Politik
Haltepunkt
Der Bahnhof Hangelsberg (heute Haltepunkt) wurde im Oktober 1842 eröffnet. Das Empfangsgebäude wurde im Jahr 2003 endgültig stillgelegt. Zuvor wurden schon nach und nach Fahrkartenverkauf, Wartebereich etc. eingestellt. Gegenwärtig ist Hangelsberg ein Haltepunkt des RE 1 an der Bahnstrecke Berlin–Frankfurt (Oder). Seit Februar gehört das ehemalige Empfangsgebäude dem Verein „Historischer Bahnhof Hangelsberg e.V.“, der es schrittweise sanieren und wieder mit Leben füllen will.[5]
Einzelnachweise
- Mark Grünheide – Daten & Fakten. In: gruenheide-mark.de. Abgerufen am 8. August 2021.
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
- Heiner Hein: Ausflug zu Himmelsziegen und Germanen. An der ehemaligen Poststraße bei Hangelsberg unterwegs / Einzigartige Vogelwelt. In: Berliner Zeitung. 9. Juli 1992, Brandenburg. Wanderungen im Umland.
- Bekanntmachung des endgültigen Ergebnisses für die Wahl des Ortsbeirats des Ortsteils Hangelsberg der Gemeinde Grünheide (Mark) am 25. Mai 2014 (PDF; 99 kB), abgerufen am 29. April 2017
- www.bahnhof-hangelsberg.de Verein Historischer Bahnhof Hangelsberg