Fangschleuse
Fangschleuse ist ein bewohnter Gemeindeteil der Gemeinde Grünheide (Mark) im Landkreis Oder-Spree im Land Brandenburg.[1]
Fangschleuse Gemeinde Grünheide (Mark) | |
---|---|
Postleitzahl: | 15537 |
Vorwahl: | 03362 |
Ortsansicht |
Geografische Lage
Der Wohnplatz liegt westlich des Gemeindezentrums und wird von der Löcknitz durchflossen. Westlich führt die Bundesautobahn 10 in Nord-Süd-Richtung vorbei. Nördlich befindet sich der Wohnplatz Hortwinkel der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin, südlich mit Freienbrink ein weiterer Wohnplatz von Grünheide.
Geschichte und Etymologie
Die Siedlung wurde erstmals im Jahr 1750 auf der Fang-Schleuse erwähnt und war mit zwei Holzschlägern und einem Büdner besetzt, die sich am westlichen Ufer des Werlsees niedergelassen hatten. Die Gemarkung gehörte zum Amt Rüdersdorf und entwickelte sich vergleichsweise rasch: Im Jahr 1773 waren es sechs Büdner, darunter zwei Holzschläger sowie zwei Paar Hausleute, 1791 bereits neun Büdner und fünf Hausleute oder Einlieger, die sechs Feuerstellen (=Haushalte) betrieben. In Summe lebten zu dieser Zeit 37 Personen im Dorf. Bis 1801 war die Anzahl auf 50 Personen angewachsen. Fangschleuse hatte sich zu einer Kolonie im Rüdersdorfer Forst entwickelt, in dem sechs Büdner und drei Einlieger lebten. Es gab nach wie vor sechs Feuerstellen, aber auch einen eigenen Krug. Im Jahr 1817 lebten 64 Personen, 1840 bereits 103 Personen in zwölf Wohnhäusern. Zusätzlich zur Kolonie entwickelte sich ein Abbau, der 1860 als „am Werlsee“ geführt wurde. In Fangschleuse standen zwölf Wohn- und 15 Wirtschaftsgebäude, in denen 123 Personen lebten (1858). Durch weitere Ansiedlungen und den Bau der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn wuchs der Ort stark an und bestand im Jahr 1927 aus der Ansiedlung, dem Forsthaus und dem Bahnhof Fangschleuse. Dort lebten 17, im Dorf mittlerweile 924 Personen und kam zusammen mit der Gemeinde Werlsee im Jahr 1934 zur neu gegründeten Gemeinde Grünheide. In der Zeit der DDR gab es im Dorf einen VEB Elektrokohle Lichtenberg mit dem Betriebsteil Fangschleuse, die Oberförsterei Erkner und die Revierförsterei Fangschleuse. Ab 1950 war Fangschleuse Wohnplatz, ab 1973 ein Ortsteil von Grünheide.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Villenanlage mit Park steht unter Denkmalschutz.
- Naturschutzgebiet Löcknitztal
Verkehr
Der Ortsteil liegt an der Bahnstrecke Berlin–Frankfurt (Oder) und besitzt einen eigenen Bahnhof Fangschleuse, der von der Regional-Express-Linie RE 1 Magdeburg–Berlin–Frankfurt (Oder) bedient wird.
Literatur
- Lieselott Enders (unter Mitarbeit von Margot Beck): Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VI, Barnim. 676 S., Weimar 1980
Weblinks
Einzelnachweise
- Grünheide Dienstleistungsportal des Landes Brandenburg, abgerufen am 28. Mai 2021.