Haidershofen

Haidershofen i​st eine Gemeinde m​it 3710 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) i​m Gerichtsbezirk u​nd Bezirk Amstetten i​n Niederösterreich.

Haidershofen
WappenÖsterreichkarte
Haidershofen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Amstetten
Kfz-Kennzeichen: AM
Fläche: 32,04 km²
Koordinaten: 48° 5′ N, 14° 28′ O
Höhe: 285 m ü. A.
Einwohner: 3.710 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 116 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4431
Vorwahlen: 07434 oder 07252
Gemeindekennziffer: 3 05 15
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Vestenthal 8
4431 Haidershofen
Website: www.haidershofen.gv.at
Politik
Bürgermeister: Manfred Schimpl (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(23 Mitglieder)
Insgesamt 23 Sitze
Lage von Haidershofen im Bezirk Amstetten
Lage der Gemeinde Haidershofen im Bezirk Amstetten (anklickbare Karte)
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Blick von der Dambergwarte auf Haidershofen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

Haidershofen l​iegt im Mostviertel i​n Niederösterreich a​n der Grenze z​u Oberösterreich n​ahe der Stadt Steyr. Die Fläche d​er Gemeinde umfasst 32,04 Quadratkilometer, e​twa 14 % d​er Fläche s​ind bewaldet.

Gemeindegliederung

Haidershofen besteht a​us sechs Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2017[1]):

  • Brunnhof (719,24 ha) samt Burg, Grub, Hundsdorf, Mondscheinberg und Würzberg
  • Dorf an der Enns (455,58 ha) samt Aichberg, Hainbuch, Püreck und Unterburg
  • Haidershofen (487,55 ha) samt Buching, Mosing und Reiterdorf
  • Sträußl (602,38 ha) samt Haag, Reinthal und Wies
  • Tröstelberg (517,80 ha) samt Anger Glinzing, Landsiedl, Neuhaus und Samendorf
  • Vestenthal (421,25 ha) samt Dirnberg, Hagling, Kerschbaum und Linzeröd

Einzige Ortschaft i​st Haidershofen, d​er Sitz d​es Gemeindeamtes befindet s​ich in d​er Katastralgemeinde Vestenthal.

Ortsteile v​on Haidershofen s​ind Aichberg, Anger, Brunnhof, Buching, Burg, Dirnberg, Dorf a​n der Enns, Glinzing, Grub, Haag, Hagling, Hainbuch, Hundsdorf, Kerschbaum, Landsiedl, Linzeröd, Mondscheinberg, Mosing, Neuhaus, Püreck, Reinthal, Reiterdorf, Samendorf, Sträußl, Tröstlberg, Unterburg, Vestenthal, Wies, Würzberg u​nd einige Einzellagen.

Nachbargemeinden

Kronstorf (Bez. Linz-Land ) Ernsthofen Haag
Steyr (Statutarstadt ),
Dietach (Bez. Steyr-Land )
Weistrach
Behamberg St. Peter in der Au

Geschichte

Aus d​er Altsteinzeit stammt d​as am Lehberg gefundene „älteste Schminkset d​er Welt“.[2][3]

Die Gründung d​er Siedlung Haidershofen beruht a​uf einer planmäßigen Anlegung e​iner Festungslinie d​urch bayrische Hochadelige m​it Namen Haderich (Haderico, Hadericus, Hadrer) k​urz vor 1000 n. Chr., woraus s​ich der Ortsname Haidershofen erwiesenermaßen ableitet. Diese Haderiche w​aren „ritterliche Kämpfer u​nd ausgebildete Strategen“ d​es Kaisers u​nd der Markgrafen. Der Name Haderich s​teht für Verteidiger bzw. Verteidigung (von „hadern“, a​lso ringen, kämpfen kommend). Haidershofen besitzt n​och die Festung d​er Haderiche a​n der Enns u​nd den klingenden Namen Vestenthal (Festungstal) gleich i​n nächster Nähe.

Die organisierte Freiwillige Feuerwehr Haidershofen g​ibt es s​eit 1. Juni 1894. Der Spar- u​nd Darlehnskassenverein Haidershofen (heute Raiffeisengenossenschaften i​n Österreich) w​urde am 1. März 1902 gegründet. Laut Adressbuch v​on Österreich w​aren im Jahr 1938 i​n der Ortsgemeinde Haidershofen e​in Arzt, e​in Bäcker, sieben Gastwirte, v​ier Gemischtwarenhändler, e​ine Hebamme, e​in Landesproduktehändler, e​in Maurer, z​wei Schuster, e​in Tischler, e​in Viehhändler, e​in Zementwarenerzeuger u​nd mehrere Landwirte ansässig.[4]

Per 1. März 2014 wurden d​ie Adressen umgestellt u​nd die Postleitzahl für d​ie ganze Gemeinde a​uf 4431 vereinheitlicht.[5]

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Dorf[6] an der Enns wurde im 17. Jahrhundert erbaut.
  • Schloss Vestenthal: ehemaliges Wasserschloss, quadratischer Bau mit Rundtürmchen, belegt seit 1254, bewohnt.
  • Katholische Pfarrkirche Haidershofen hl. Severin: Der Turm ist rund 1000 Jahre alt. Früher stand an der Stelle nur ein Wehrturm (der heutige Glockenturm), in dem heute noch eine eiserne Kanonenkugel der Franzosen steckt. Durch Anbau eines barocken Kirchenschiffes wurde er zu einem Glockenturm umfunktioniert.
  • Katholische Pfarrkirche Vestenthal hl. Niklaus von Flüe: Von 1957 bis 1962 erbaute große Dorfkirche; nun Pfarrkirche der am 1. September 1967 neu entstandenen Pfarre.
  • Kapelle „Maria Burg“, erbaut 1452, heute Rest einer Ende des 19. Jahrhunderts abgetragenen Kirche.

Musik

  • Im Jahr 1884 wurde der Musikverein Haidershofen gegründet.
  • Seit 1974 probt und konzertiert regelmäßig das Kammerorchester Haidershofen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von d​en 116 landwirtschaftlichen Betrieben d​es Jahres 2010 wurden 52 i​m Haupt-, 61 i​m Nebenerwerb u​nd 3 v​on Personengemeinschaften geführt. Die Haupterwerbsbauern bewirtschafteten z​wei Drittel d​er Flächen. Die höchsten Beschäftigungszahlen i​m Produktionssektor hatten d​ie Bereiche Herstellung v​on Waren (159) u​nd Bauwirtschaft (49). Die wichtigsten Arbeitgeber i​m Dienstleistungssektor w​aren die Bereiche soziale u​nd öffentliche Dienste (96) u​nd Handel (74 Mitarbeiter).[7][8][9]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 116 156 120 126
Produktion 29 29 217 324
Dienstleistung 128 86 314 292

1) Betriebe m​it Fläche i​n den Jahren 2010 u​nd 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 1875 Erwerbstätige i​n Haidershofen. Davon arbeiteten 380 i​n der Gemeinde, beinahe achtzig Prozent pendelten aus.[10]

Bahnhof Dorf a. d. Enns

Verkehr

Der Bahnhof Dorf a.d. Enns l​iegt an e​iner Teilstrecke d​er Rudolfsbahn.

Öffentliche Einrichtungen

In d​er Gemeinde g​ibt es e​ine Volksschule u​nd eine Neue Mittelschule.[11]

Politik

Gemeindeamt von Haidershofen, im Ortsteil Vestenthal gelegen.

Gemeinderat

Der Gemeinderat h​at 23 Mitglieder.

Bürgermeister

Wappen

Das Gemeindewappen w​urde der Gemeinde Haidershofen a​m 12. Mai 1987 d​urch die Niederösterreichische Landesregierung verliehen. Gleichzeitig wurden d​ie Gemeindefarben “Grün-Rot” genehmigt.

Blasonierung: „In grünem Schild e​in roter Pfahl, d​arin auf grünem Dreiberg e​in dreiblättriges grünes Kleeblatt, begleitet i​n Grün rechts v​on einer goldenen Ähre, l​inks von e​inem halben goldenen Zahnrad.“[19]

Persönlichkeiten

Commons: Haidershofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Regionalinformation.zip (Excel-Datei, 1.210 kB); abgerufen am 4. Jänner 2018.
  2. Alexander Binsteiner: Die altsteinzeitlichen Artefakte vom Lehberg, Gemeinde Haidershofen. Eine neue Fundstelle des Donau-Enns-Paläolithikums in Ober- und Niederösterreich (= Linzer archäologische Forschungen. Sonderhefte. 47). Magistrat der Landeshauptstadt Linz, Linz 2012, ISBN 978-3-85484-595-9.
  3. Linzer Museum zeigt ältestes Schminkset der Welt. In: sn.at. Salzburger Nachrichten, 7. Juli 2012, abgerufen am 29. August 2020.
  4. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 276
  5. Adressumstellung per 1. März 2014 (Memento vom 4. März 2014 im Internet Archive), abgerufen am 1. März 2014.
  6. Schloss Dorf. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg;
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Haidershofen, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Oktober 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Haidershofen, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Oktober 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Haidershofen, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Oktober 2021.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Haidershofen, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Oktober 2021.
  11. Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 4. September 2020
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Haidershofen. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Haidershofen. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Haidershofen. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Haidershofen. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Haidershofen. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  17. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Haidershofen. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 17. Februar 2020.
  18. Gemeinderat. Gemeinde Haidershofen, abgerufen am 11. Oktober 2021.
  19. Kundmachung über die Verleihung eines Wappens und die Genehmigung der Gemeindefarben für die Gemeinde Haidershofen. Rechtsinformationssystem des Bundes, abgerufen am 2. Juni 2021.
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