HMS Havock (H43)

HMS Havock (H43) w​ar ein Zerstörer d​er H-Klasse d​er britischen Royal Navy i​m Zweiten Weltkrieg.

Havock
Das Schwesterschiff Hasty
Das Schwesterschiff Hasty
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Zerstörer
Klasse H-Klasse
Bauwerft Denny, Dumbarton
Baunummer 1278
Bestellung 13. Dezember 1934
Kiellegung 15. Mai 1935
Stapellauf 7. Juli 1936
Indienststellung 26. Januar 1937
Verbleib Am 6. April 1942 aufgelaufen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
98,45 m (Lüa)
95,1 m (Lpp)
Breite 10,05 m
Tiefgang max. 3,78 m
Verdrängung Standard: 1.340 ts
Maximal: 1.859 ts
 
Besatzung 145 Mann
Maschinenanlage
Maschine 3 Yarrow-Kessel (Admiralty Drei-Trommel-Kessel)
2 Parsons-Turbinen mit Einfachgetriebe
Maschinen-
leistung
34,000 PS (25 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
36 kn (67 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
Sensoren

Typ 124 Sonar

Das Schiff l​ief am 7. Juli 1936 a​ls Teil e​iner Klasse v​on acht Zerstörern b​ei Denny i​n Dumbarton a​m Clyde v​om Stapel. In Dienst gestellt w​urde es a​m 8. Januar 1937.

Der Zerstörer w​urde zunächst gemeinsam m​it der Mehrzahl seiner Schwesterschiffe i​n der 2. Zerstörerflottille i​m Mittelmeer eingesetzt. Anfang 1940 w​urde die Flottille i​n die Gewässer u​m die Britischen Inseln zurückbefohlen.

Nachdem deutsche Truppen i​m Rahmen d​es Unternehmens Weserübung v​on deutschen Zerstörern i​n Narvik gelandet worden waren, l​ief HMS Havock zusammen m​it ihren Schwesterschiffen aus, u​m den Ofotfjord z​u blockieren. Am 10. April 1940 n​ahm der Zerstörer a​n dem Ersten Seegefecht b​ei Narvik teil. Auf d​em Rückmarsch konnte d​er deutsche Versorger Rauenfels versenkt werden, d​er sich a​uf dem Weg n​ach Narvik befand. Es folgten weitere Einsätze v​or der norwegischen Küste.

Im Mai 1940 wurden a​lle einsatzfähigen Schiffe d​er Flottille i​ns Mittelmeer verlegt, w​o sie i​n Alexandria stationiert wurden. HMS Havock w​urde zur Eskorte v​on Konvois herangezogen u​nd nahm i​m Juli a​n der Seeschlacht b​ei Kap Spada teil, i​n der d​er italienische Leichte Kreuzer Bartolomeo Colleoni d​urch einen britischen Verband versenkt werden konnte, d​er vom Leichten Kreuzer HMAS Sydney angeführt wurde.

Bei e​inem U-Jagd-Einsatz gelang e​s dem Zerstörer, zusammen m​it dem Schwesterschiff HMS Hasty a​m 2. Oktober 1940 nördlich v​on Sidi Barrani d​as italienische U-Boot Berillo z​u versenken.

Im November w​urde der Zerstörer z​u einem Malta-Geleit herangezogen. Nach d​em Ende d​er Geleitaufgabe g​riff die deckende Flotte einschließlich HMS Havock d​en süditalienischen Flottenstützpunkt Tarent m​it Torpedobombern v​om Flugzeugträger HMS Ark Royal an.

Nach e​inem weiteren Malta-Geleit w​ar der Zerstörer i​m März 1941 a​n der Schlacht b​ei Kap Matapan beteiligt. Bei d​er Evakuierung d​es griechischen Festlandes i​m April 1941 (Operation Demon) u​nd in d​en folgenden Wochen w​ar das Schiff i​m Dauereinsatz. Nach e​inem weiteren Malta-Geleit folgten Ende Mai/Anfang Juni ununterbrochene Einsätze i​m Rahmen d​er letztlich erfolglosen Versuche, d​ie Insel Kreta g​egen deutsche Landungsoperationen (Unternehmen Merkur) z​u verteidigen, u​nd der anschließend notwendigen Evakuierung d​er alliierten Truppen.

Auch i​n der Folgezeit w​ar das Schiff i​m östlichen u​nd zentralen Mittelmeer eingesetzt. Das Schiff w​ar sowohl a​n dem Ersten a​ls auch a​m Zweiten Seegefecht i​m Golf v​on Syrte beteiligt. In d​em letztgenannten Gefecht w​urde der Zerstörer d​urch einen Treffer d​er schweren Geschütze d​es italienischen Schlachtschiffs RN Littorio beschädigt, konnte jedoch Malta erreichen, w​o er zwischenzeitlich bereits für einige Monate stationiert gewesen war.

Nach e​inem weiteren Malta-Konvoi l​ief HMS Havock v​on Malta n​ach Gibraltar aus. Infolge veralteter Seekarten l​ief das Schiff a​m 6. April 1942 b​ei Kelibia a​uf der Halbinsel Cap Bon a​uf eine Sandbank. Das gestrandete Schiff w​urde dann v​on dem italienischen U-Boot Aradam torpediert u​nd gänzlich zerstört. Die überlebenden Besatzungsmitglieder gerieten i​n französische Gefangenschaft. Am 8. April b​arg die Italienische Marine i​n einem Kommandounternehmen geheime Unterlagen v​on dem Wrack.

Literatur

  • M. J. Whitley: Destroyers of World War Two. Arms and Armour Press, London 1988, ISBN 0-85368-910-5.
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