Hüssingen
Hüssingen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Westheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).
Hüssingen Gemeinde Westheim | |
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Höhe: | 513 (490–529) m ü. NHN |
Einwohner: | 259 (30. Jun. 2009) |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 91747 |
Vorwahl: | 09082 |
Ortsmitte Hüssingen |
Geografie
Das Pfarrdorf befindet sich im Hahnenkamm, etwa sechs Kilometer Luftlinie von Oettingen entfernt. Nördlich liegt der Hüssinger Berg mit einer Höhe von 554 Metern über NHN. Südöstlich des Ortes finden sich Überreste einer römischen villa rustica. Südlich wurde die mittelalterliche Wüstung Hettelsberg entdeckt.
Durch Hüssingen führt die Staatsstraße St 2216, die den Ort mit Steinhart und der Staatsstraße St 2384 bei Hechlingen verbindet. Die Kreisstraße WUG 30 führt nach Zirndorf und Unterappenberg.
Geschichte
Archäologische Funde deuten darauf hin, dass es bereits zur vorgeschichtlicher Zeit hier eine Siedlung gab. Aus der Römerzeit konnten Überreste einer „villa rustica“ aus dem 3. Jahrhundert gefunden werden.
Möglicherweise leitet sich der Ortsname von den Huosi, dem Namen eines bajuwarischen Adelsgeschlechts, ab, die 635 in der Lex Baiuvariorum erstmals urkundlich erwähnt werden. Auffallend ist, dass bei dem benachbarten Ort Hechlingen eine ähnliche Ableitungsmöglichkeit besteht (Rückführung auf das Adelsgeschlecht der Hahilinga)[1]. Die Ortsnamenendung -ingen zeigt, dass der Name aus früher Zeit stammt und deutet auf alemannische Ursprünge hin.
Bereits im 12. Jahrhundert hatte der Ort eine eigene Kirche, die heutige evang.-luth. Filialkirche St. Leonhard und Nikolaus, die bis 1470 zur Parochie Hainsfarth gehörte und anschließend zur eigenständigen Pfarrei erhoben wurde. Im Dreißigjährigen Krieg wird Hüssingen mehrfach geplündert, die Einwohnerzahl nimmt erheblich ab. Zwischen 1640 und 1660 kommen zahlreiche Exulanten aus dem "Ländlein ob der Enns" nach Franken und in das Dorf[2], was dem Ort neues Leben verleiht.
Hüssingen gehörte im Mittelalter zum Domkapitel Eichstätt, nach der Reformation zum Markgrafentum Ansbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Hüssingen Anfang des 19. Jahrhunderts eine politische Gemeinde. Am 1. Mai 1978 wurde diese anlässlich der Gemeindegebietsreform nach Westheim eingemeindet.[3]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Hüsingen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 773 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Husingen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 344 (Digitalisat).
- Gottfried Stieber: Hüsingen. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S. 506–507 (Digitalisat).
Weblinks
- Hüssingen auf der Homepage der Gemeinde Westheim
Einzelnachweise
- Wilhelm Störmer: Die Baiuwaren. Von der Völkerwanderung bis Tassilo III..: Von der Völkerwanderung bis Tassilo III (Taschenbuch). C.H.Beck; Auflage: 1. Aufl. (20. Februar 2002)
- Beck, Gerhard: Österreichische Exulanten in den Evang.-Luth. Dekanatsgebieten Oettingen und Heidenheim. Hrsg.: Gesellschaft für Familienforschung in Franken. Selbstverlag, Nürnberg 2002, ISBN 3-929865-05-X, S. 591.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 731.
- Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 - Königreich Bayern - Regierungsbezirk Mittelfranken - Bezirksamt Gunzenhausen. Auf: gemeindeverzeichnis.de
- Michael Rademacher: Landkreis Gunzenhausen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .