Hürfeld (Sugenheim)
Hürfeld (umgangssprachlich: Hierafäld[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Sugenheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Hürfeld Markt Sugenheim | |
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Höhe: | 317 m ü. NHN |
Einwohner: | 43 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91484 |
Vorwahl: | 09165 |
Geografische Lage
0,2 km südlich des Dorfes fließt der Tiefenbach, der ein rechter Zufluss des Ehebachs ist. 0,5 km südwestlich des Ortes liegt das Flurgebiet Kipperland, im Nordwesten grenzt das Schwadenfeld an, 1 km östlich liegt das Waldgebiet Hart, 1,25 km nordöstlich das Untere Holz. Die Staatsstraße 2253 führt an Fuchsau vorbei nach Markt Bibart zur Bundesstraße 8 (2,5 km nördlich) bzw. nach Sugenheim (1,8 km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Rüdern (1 km südwestlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde in einem Eintrag des Würzburger Lehenbuchs, der im Zeitraum von 1317 bis 1322 erfolgte, als „Hiruelt“ und als „Hyrnuelt“ erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1480 wurde der Ort „Hurnfelt“ genannt, 1510 erstmals „Hẅrffeldt“. Der zugrundeliegende Flurname hat als Bestimmungswort entweder „hurwen“ (mhd. für schmutzig) oder „hürnen“ (mhd. für hornig). Im übertragenen Sinne wurde damit also ein Feld bezeichnet, dass einen sumpfigen bzw. harten Boden hatte.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hürfeld neun Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte die Herrschaft Sugenheim aus. Grundherren waren die Herrschaft Sugenheim (4 Höfe, 1 Sölde, 1 Haus, 1 Hirtenhaus) und die Herrschaft Ullstadt (2 Güter).[5]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hürfeld dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Sugenheim und 1813 der Ruralgemeinde Sugenheim zugeordnet.[6]
Baudenkmal
- Haus Nr. 10: hölzerner Glockenturm des ehemaligen Hirtenhauses
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Erhard (Sugenheim) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren zunächst nach Mariä Himmelfahrt (Ullstadt) gepfarrt und sind jetzt nach St. Marien (Markt Bibart) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Hierfeld. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 656 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Hürfeld. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 797–798 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 103 (Digitalisat). Ebd. S. 220 (Digitalisat).
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 83–84.
- Peter Schneider: Der Steigerwald in der Gesamtschau. Stürtz, Würzburg 1958, DNB 454428790, S. 242.
Weblinks
- Hürfeld in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 23. November 2021.
- Hürfeld in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Hürfeld im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 337 (Digitalisat).
- W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 83. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: hīrəfęld.
Nach P. Schneider: Der Steigerwald in der Gesamtschau, S. 242, Hurafeld. - Hürfeld im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 83 f.
Nach P. Schneider: Der Steigerwald in der Gesamtschau, S. 242, kommt nur die erste Deutung in Frage. - H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 103.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 220.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 44 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 62 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1084, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1250, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1184 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1256 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1294 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1121 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 822 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 176 (Digitalisat).