Dutzenthal

Dutzenthal (umgangssprachlich: Dudsadohl[2]) i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Sugenheim i​m Landkreis Neustadt a​n der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Dutzenthal
Markt Sugenheim
Höhe: 344 m ü. NHN
Einwohner: 12 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91484
Vorwahl: 09165
Wasserschloss Dutzenthal bei Sugenheim
Wasserschloss Dutzenthal bei Sugenheim

Geografische Lage

Unmittelbar nördlich d​es Weilers fließt d​er Seegraben, d​er östlich d​avon drei Weiher speist u​nd ein linker Zufluss d​es Nesselbachs ist. Im Norden grenzt d​as Waldgebiet Oberer Sandschlag an, d​as sich a​uf einer Erhebung befindet (im Nordosten Steinhörnlein genannt). Ein Wirtschaftsweg führt n​ach Rehhof z​ur Kreisstraße NEA 6 (1,2 km südlich).[3]

Geschichte

Der Ort w​urde 1326 a​ls „behausung Totzzentale“ erstmals urkundlich erwähnt. Der zugrundeliegende Flurname bezeichnet e​in von Rohrkolben bewachsenes Tal. Der ursprüngliche Lehensherr w​ar das Kloster Michelsberg.[4] Das Schloss Dutzenthal w​ar 1381 i​n Besitz d​es Ritters Seibreht Kropff. 1394 verkaufte e​r dieses a​n die Herren v​on Seckendorff. Zwischenzeitlich gehörte Dutzenthal d​en Brüdern Bernbeck. 1529 kaufte Hans v​on Seckendorff v​on diesen d​as Schloss m​it zwei Höfen für 1750 Gulden. Das h​eute noch bestehende Schloss w​urde in d​en 1690er Jahren v​on Neidhard v​on Seckendorff erbaut.[5]

Auch g​egen Ende d​es 18. Jahrhunderts bestand Dutzenthal n​ur aus d​em Schloss. Das Hochgericht übte d​as Vogtamt Lenkersheim aus, w​as von d​er Herrschaft Sugenheim angefochten wurde. Das Anwesen h​atte die Herrschaft Sugenheim a​ls Grundherrn.[6]

1963 ersteigert Karl-Oskar Koenig d​as bei e​inem Brand 1952 s​tark beschädigte Schloss m​it Gutshof u​nd renoviert d​as gesamte Anwesen. Seit 1997 i​st Schloss Dutzenthal Stiftungssitz u​nd aktueller Eigentümer d​er von i​hm gegründeten Karl-Oskar-Koenigs-Stiftung Nationalparke, d​ie sich m​it der Entwicklung n​euer Ideen z​u Natur- u​nd Umweltschutz beschäftigt.

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Dutzenthal d​em 1811 gebildeten Steuerdistrikt Sugenheim u​nd 1813 d​er Ruralgemeinde Sugenheim zugeordnet. Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) w​urde der Ort i​n die n​eu gebildete Ruralgemeinde Deutenheim umgemeindet.[7] Am 1. Januar 1972 w​urde Dutzenthal i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern n​ach Sugenheim eingegliedert.

Baudenkmal

  • Haus Nr. 1: Wasserschloss

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 201113161110823363212
Häuser[8] 32222236
Quelle [9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][1]

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind nach St. Mauritius Deutenheim gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach Mariä Himmelfahrt (Ullstadt) gepfarrt.

Literatur

Fußnoten

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 337 (Digitalisat).
  2. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 34. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: dúdsɒdōl.
  3. Dutzenthal im BayernAtlas
  4. P. Schneider: Der Steigerwald in der Gesamtschau, S. 249.
    W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 35. Hiernach Ersterwähnung 1381.
  5. G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 56.
  6. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 91.
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 219.
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 20 (Digitalisat).
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 59 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1082, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1248, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1180 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1251 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1289 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1116 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 817 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 176 (Digitalisat).
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