Gustav-Adolf-Kirche (Erfurt)

Die Gustav-Adolf-Kirche i​st eine evangelische Pfarrkirche i​m Stadtteil Herrenberg i​n Erfurt. Sie gehört z​ur Kirchengemeinde Erfurt-Südost i​m Kirchenkreis Erfurt d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.

Gustav-Adolf-Kirche

Geschichte

Innenraum-Panorama

Für d​ie im 19. Jahrhundert s​tark gewachsene evangelische Bevölkerung d​er ehemaligen kurmainzischen Küchendörfer Melchendorf u​nd Dittelstedt h​at der Gustav-Adolf-Verein d​en Bau e​iner Kirche organisiert. Am 23. Juni 1900 erfolgte zwischen d​en beiden Dörfern i​n der freien Flur a​uf dem Großen Herrenberg d​ie Grundsteinlegung für d​en neoromanischen Bau.[1] Die Gustav-Adolf-Kirche z​u Melchendorf-Dittelstedt w​urde nach Hochheim (1883) u​nd Witterda (1891) d​ie dritte m​it Hilfe d​es Gustav-Adolf-Vereins erbaute evangelische Kirche für d​ie Bewohner d​er Mainzer Küchendörfer.

Am 25. August 1901 konnten zwei Glocken aus der Glockengießerei Karl Friedrich Ulrich (Inhaber Franz Schilling, Apolda) geweiht werden und am 31. Oktober 1901 wurde die Kirche, welche nach dem Spender benannt wurde, eingeweiht. Sie ist 24 m lang, elf Meter breit, der Turm ist 36 m hoch, die Höhe bis zur Dachrinne beträgt 7,5 m und bis zum First 14 m. Den Altarraum schmückten ursprünglich vier buntverglaste Fenster der „Frank’schen Kunstanstalt“ zu Naumburg. Das Kirchengestühl besteht aus 24 Bänken mit 200 Sitzplätzen, außerdem sind auf der Orgelempore und den Seitenemporen noch etwa 70 Sitzplätze.

In d​en Weltkriegen wurden a​lle Orgel-Metalle u​nd die große Glocke für Kriegszwecke beschlagnahmt. Durch Vandalismus i​m Juli 1945 erlitt d​ie Kirche große Schäden. Ab 1948 w​urde die Kirche instand gesetzt u​nd konnte a​m 31. Oktober 1951 wieder geweiht werden.

Im Jahre 1981 begann d​er Bau d​es Wohngebietes „Großer Herrenberg“. Nun s​tand die Kirche mitten i​m Wohngebiet, w​urde ab Mai 1985 restauriert u​nd die Orgel m​it Spendengeldern d​er Partnergemeinde Wehrheim i​m Taunus erneuert. Am 22. September 1985 erfolgte d​ie Wiedereinweihung. Von Herbst 1986 b​is Oktober 1990 w​urde das Gemeindezentrum n​eben der Kirche errichtet.[2]

Orgel

Die Böhm-Orgel

1955 w​urde von Rudolf Böhm e​ine neue Orgel m​it zwei Manualen u​nd 14 Stimmen eingebaut.[3] Es handelt s​ich um d​as Meisterstück v​on Gerhard Böhm.[4] Im Jahr 2010 w​urde die Orgel d​urch Orgelbau Kutter restauriert. Zusätzlich w​urde die Intonation überarbeitet u​nd die Traktur a​uf elektrisch umgebaut.[5] Die Disposition lautet w​ie folgt:[6]

I Hauptwerk C–g3
Principal8′
Coppelflöte8′
Gemshorn4′
Octave2′
Mixtur IV113
II Hinterwerk C–g3
Holzgedackt8′
Dulciana8′
Kleinprincipal4′
Rohrflöte4′
Sesquialtera II
Blockflöte2′
Pedalwerk C–f1
Subbaß16′
Octavbaß8′
Choralbaß4′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P,
    • Superoktavkoppeln: I/I, II/I, II/II, P/P
    • Suboktavkoppeln: I/I, II/I, II/II
    • Quintkoppel: P/P
    • Normallage II ab
  • Spielhilfen: elektrische Setzeranlage
  • Nebenzüge: Tremulant (für alle Manualwerke)
Commons: Gustav-Adolf-Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Grundsteinlegung Festschrift 1900. Abgerufen am 2. Mai 2021 (PDF; 4,1 MB).
  2. Geschichte. Abgerufen am 2. Mai 2021.
  3. orgelddr.de. Abgerufen am 2. Mai 2021.
  4. Informationen zur Orgel. Abgerufen am 2. Mai 2021.
  5. Orgel. Abgerufen am 2. Mai 2021.
  6. Disposition. Abgerufen am 15. September 2021.

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