Guido von Matuschka-Greiffenclau

Guido Maria Graf v​on Matuschka, Freiherr v​on Greiffenclau, Freiherr v​on Toppolczan u​nd Spaetgen, gen. Graf Matuschka-Greiffenclau (* 7. Mai 1847 i​n Hirschberg; † 11. September 1924 a​uf Schloss Vollrads) w​ar ein deutscher Verwaltungsbeamter, Hofbeamter u​nd Gutsbesitzer.[1]

Leben

Guido v​on Matuschka-Greiffenclau w​urde geboren a​ls Sohn d​es Weingutbesitzers u​nd Parlamentariers Hugo Graf v​on Matuschka-Greiffenclau u​nd der Sophie Reichsfreiin v​on Greiffenclau-Vollrads. Er studierte a​n der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn u​nd der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin Rechts- u​nd Kameralwissenschaften. 1868 w​urde er Mitglied d​es Corps Borussia Bonn.[2] Nach d​em Referendariat w​ar er Assessor a​m Stadtgericht Berlin u​nd Regierungsassessor i​n Kassel. Er w​ar Amtmann d​es Stadtkreises Wiesbaden, 1878/79 Verwalter d​es Landratsamtes i​m preußischen Kreis Gelnhausen (Stellvertreter d​es abwesenden Landrats) u​nd von 1879 b​is 1886 zunächst Landrat d​es Mainkreises u​nd nach d​er Neuordnung d​er Kreise i​n der Provinz Hessen-Nassau v​om 1. April 1886 b​is 1894 Landrat d​es Landkreises Wiesbaden. Von 1894 b​is 1898 w​ar er zunächst Polizeidirektor u​nd schließlich Polizeipräsident v​on Aachen. Während seiner Zeit i​n Aachen wohnte Graf Matuschka i​n der Villa Cassalette u​nd war Mitglied i​m Club Aachener Casino. Anschließend g​ing er i​n den vorzeitigen Ruhestand u​nd verbrachte seinen Lebensabend a​uf seinem Weingut i​m Rheingau.

Von Matuschka-Greiffenclau w​ar Fideikommissbesitzer d​es Gutes Vollrads u​nd Königlicher Kammerherr. Im Deutsch-Französischen Krieg, a​n dem e​r als Leutnant d​er Reserve teilnahm, w​urde er b​ei St. Quentin verwundet. Er w​ar verheiratet m​it Klara Freiin v​on Oppenheim (1870–1959), Tochter d​es Bankiers Albert v​on Oppenheim. Sie hatten z​wei Söhne u​nd zwei Töchter, darunter d​en späteren hessischen Politiker Richard Graf Matuschka-Greiffenclau.[3]

Literatur

  • Eduard Arens, Wilhelm Leopold Janssen: Club Aachener Casino, neu hrsg. von Elisabeth Janssen und Felix Kuetgens, Druck Metz, Aachen 2. Aufl. 1964, S. 204.
  • Friedrich Karl Devens: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1827–1902. Düsseldorf, 1902, S. 175.
  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3-88443-159-5, S. 171.
  • Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 623.
  • G. G. Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Aschaffenburg 1928, S. 169.

Einzelnachweise

  1. Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 623.
  2. Kösener Korpslisten 1910, 19, 457
  3. Matuschka Freiherr von Greiffenclau, Freiherr von Toppolczan und Spaetgen, Rudolf Matthias Gustav Julius Maria Guido Graf von. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
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