Adolf von und zu Gilsa

Friedrich Wilhelm Adolf v​on und z​u Gilsa (* 28. November 1876 i​n Höxter; † 7. Juni 1945 i​n Idar-Oberstein) w​ar ein deutscher Verwaltungsbeamter u​nd Rittergutsbesitzer.

Leben

Adolf v​on und z​u Gilsa studierte Rechtswissenschaft a​n der Georg-August-Universität Göttingen. 1896 w​urde er Mitglied d​es Corps Saxonia Göttingen.[1] Nach d​em Studium absolvierte e​r das Referendariat u​nd bestand 1905 d​as zweite Staatsexamen. Er w​urde Regierungsassessor b​eim Oberpräsidium Kassel.[1]

Am 16. Mai 1911 w​urde Gilsa Landrat d​es Kreises Kirchhain.[2] Am Ersten Weltkrieg n​ahm er a​ls Hauptmann d​er Reserve d​es 2. Garde-Regiments z​u Fuß u​nd als Bataillonskommandeur i​m Reserve-Ersatz-Infanterie-Regiment Nr. 1 a​n den Kampfhandlungen a​n der Westfront t​eil und erhielt a​ls Auszeichnung d​as Ritterkreuz m​it Schwertern d​es Hohenzollernschen Hausordens. 1917 wechselte e​r zur Militärverwaltung Litauen, d​eren stellvertretender Verwaltungschef e​r bis 1919 war. Nach d​em Ersten Weltkrieg kehrte Gilsa a​ls Landrat i​n den Kreis Kirchhain zurück. 1928 w​urde er a​ls Oberregierungsrat z​ur Regierung i​n Kassel versetzt. Als Mitglied d​er Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei w​urde er 1933 Landrat i​m Kreis Schlüchtern.[3] Nachdem d​er Landrat d​es Kreises Gelhausen Wilhelm Kausemann 1941 gefallen war, versah e​r zusätzlich b​is zur Ernennung e​ines Nachfolgers 1943 vertretungsweise d​as Amt d​es dortigen Landrats. 1945 w​urde er v​on der US-amerikanischen Militärverwaltung d​es Amtes enthoben, inhaftiert u​nd im Lager Idar-Oberstein interniert, w​o er alsbald verstarb.

Gilsa w​ar Miteigentümer u​nd Generalbevollmächtigter d​es Ritterguts Oberhof Gilsa m​it einer Größe v​on 300 ha. Er w​ar verheiratet m​it Vera Freiin v​on Knobelsdorf. Der Landrat Gottfried v​on und z​u Gilsa w​ar sein Bruder.

Siehe auch

Literatur

  • 454. † von und zu Gilsa, Friedrich Wilhelm Adolf. In: Hasso von Etzdorf, Wolfgang von der Groeben, Erik von Knorre: Verzeichnis der Mitglieder des Corps Saxonia zu Göttingen sowie der Landsmannschaft Saxonia (1840–1844) nach dem Stande vom 13. Februar 1972, S. 80.
  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3884431595, S. 127.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 145.
  • Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 65.

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 85/471
  2. Landkreis Marburg a. d. Lahn Verwaltungsgeschichte und Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)
  3. Landkreis Schlüchtern Verwaltungsgeschichte und Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)
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