Großropperhausen
Großropperhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Frielendorf im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Großropperhausen Gemeinde Frielendorf | |
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Höhe: | 344 (325–390) m |
Fläche: | 14,16 km²[1] |
Einwohner: | 718 (31. Dez. 2017)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 51 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 |
Postleitzahl: | 34621 |
Vorwahl: | 05684 |
Geographische Lage
Großropperhausen liegt im Nordteil des Knüllgebirges, landläufig nur Knüll genannt, rund 5 km südöstlich des Frielendorfer Kernorts und etwa 11 km südlich von Homberg. Durchflossen wird es vom Efze-Zufluss Ohebach. Die Ortslage erstreckt sich von 325 bis 390 m ü. NN.
Geschichte
Das Dorf wurde 1232 als Raporgehusen erstmals urkundlich erwähnt.[1] Die Überreste der mittelalterlichen, wahrscheinlich von den Herren von Heimbach erbauten Burg Ropperhausen sind noch erhalten. Am südöstlichen Ortsrand befindet sich inmitten eines Gutshofs das Schloss Großropperhausen, ein 1832 von den Herren von Baumbach erbautes Herrenhaus. Zur Gemarkung gehören die Wüstungen Froschhain, Gerlachshain, Glashütte, Hilpertshain, Ringsmühle, Rungerode und Solnhausen sowie das Haus Samtholz, ein Schotterwerk und der Waldhof.
Am 1. Januar 1974 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz die beiden Großgemeinden Frielendorf und Grenzebach (das sich am 31. Januar 1971 aus den Gemeinden Leimsfeld, Obergrenzebach und Schönborn gebildet hatte) mit den bisher selbständig gebliebenen Gemeinden Allendorf, Großropperhausen, Leuderode, Spieskappel und Verna zu einer wiederum neuen Großgemeinde Frielendorf zusammengeschlossen. Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Frielendorf.[3][1][4] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden wurde Ortsbezirke geschaffen.
Religion
Evangelische Gemeinde
Die beiden evangelisch-reformierten Gemeinden Großropperhausen und Lenderscheid bilden ein Kirchspiel. Neben der barocken, von 1726 bis 1728 errichteten Kirche steht das Pfarrhaus. Der Kirchturm erhebt sich mittig aus dem Gebäude als zweistufiger oktogonaler Haubendachreiter. In der Kirche befindet sich auf der südlichen Empore die Patronatsloge der Familie von Baumbach; zu dieser Loge führt eine eigene Treppe, die über das Südportal mit dem Namen des „Hans Ludwig von Baumbach“ zu erreichen ist. Den Grundriss der nach Osten ausgerichteten Kirche bildet ein lang gestrecktes Achteck.[5] Am nord-östlichen Ortsrand befindet sich ein Friedhof.
Jüdische Gemeinde
Am Ortsrand (Am Sterckelsberg) liegt der jüdische Friedhof Großropperhausen[6] mit einer Fläche von 10,32 ar.[7] Um 1835 wurde eine Synagoge als zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Walmdach erbaut. Links des Eingangs befand sich mit einem fast quadratischen Grundriss ein nach Osten gerichteter Betraum mit einseitiger Empore. Rechts im Erdgeschoss befand sich ein Schulraum, im Obergeschoss eine Lehrerwohnung. Das Gebäude wurde später an eine nichtjüdische Familie veräußert, umgebaut und wird heute als Wohnhaus genutzt.[8]
Verkehr
Die Busse der Linien 472, 473 und 493 des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) stellen den öffentlichen Personennahverkehr sicher.
Im Ort treffen sich die Landesstraßen 3152 und 3158 und die Kreisstraße 124.
Sonstiges
- Die Backhäuser werden heute noch wöchentlich benutzt.
- In Großropperhausen gibt es ein mit Solarenergie beheiztes Freibad.
- Der Ort hat eine öffentliche Grundschule.
- Besonders sehenswert sind zahlreiche Fachwerkhäuser.
- Ansässig ist ein Basalt-Steinbruch des Stormarnwerks Frielendorf mit dem sog. Franzosenbruch.[9]
Literatur
- Otto-Karl Engelbrecht, Marie-Luise von Baumbach u. a.: Großropperhausen 1232–1982. Eigenart und Wandel eines Dorfes. Hrsg. von der Gemeinde Frielendorf und dem Ortsbeirat Großropperhausen. Homberg/Efze, 1982.
- Literatur über Großropperhausen In: Hessische Bibliographie[10]
- Suche nach Großropperhausen In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
- Ortsteile & Ortsbeiräte. In: Internetauftritt der Gemeinde Frielendorf.
- Großropperhausen, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Großropperhausen, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 10. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Zahlen und Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Frielendorf, archiviert vom Original am 23. März 2018; abgerufen am 8. Oktober 2018.
- Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 8 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411–413.
- Großropperhausen. Evangelischer Kirchenkreis Ziegenhain / Dekanat. Archiviert vom Original am 23. September 2015. Abgerufen am 28. September 2013.
- Jüdischer Friedhof in Großropperhausen. Gemeindevorstand der Gemeinde Frielendorf. Abgerufen am 28. September 2013.
- Jüdische Friedhöfe im Schwalm-Eder-Kreis (HR). Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum. Abgerufen am 28. September 2013.
- Großropperhausen (Gemeinde Frielendorf, Schwalm-Eder-Kreis) - Jüdische Geschichte / Synagoge. Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum. Abgerufen am 28. September 2013.
- Bickhardt übernimmt Steinbruch HNA vom 30. November 2010
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!