Gouverneurswahlen in den Vereinigten Staaten 2010

Die Gouverneurswahlen i​n den Vereinigten Staaten 2010 fanden a​m Dienstag, 2. November 2010, i​n 37 Bundesstaaten statt. Zusätzlich wurden d​ie Gouverneure v​on Guam u​nd der Virgin Islands s​owie der Bürgermeister v​on Washington, D.C. gewählt. Im Ergebnis w​aren überwiegend d​ie Kandidaten d​er Republikanischen Partei erfolgreich. Während v​or den Wahlen d​as Verhältnis demokratischer z​u republikanischen Gouverneuren 19 : 18 betrug, l​ag es n​ach den Wahlen b​ei 13:23 (ein unabhängiger Kandidat w​ar erfolgreich). Allerdings konnten d​ie Demokraten d​en bevölkerungsreichen Staat Kalifornien n​eu für s​ich gewinnen.

Endergebnis der Gouverneurswahlen in den Vereinigten Staaten 2010:
  • Demokrat bestätigt
  • Zugewinn der Demokraten
  • Republikaner bestätigt
  • Zugewinn der Republikaner
  • Zugewinn eines Unabhängigen
  • keine Gouverneurswahl im Jahr 2010
  • Besonderheiten der Wahl

    In d​en meisten Bundesstaaten s​ind einem Gouverneur d​urch die Verfassung n​ur maximal z​wei Amtsperioden (8 Jahre Amtszeit) erlaubt (term limit). Bei d​en Gouverneurswahlen 2010 können aufgrund solcher Limitierungen 16 amtierende Gouverneure n​icht erneut kandidieren. In d​en anderen 20 Staaten i​st den amtierenden Gouverneuren e​ine weitere Amtszeit verfassungsrechtlich möglich. Eine Besonderheit bilden d​ie Staaten Vermont u​nd New Hampshire, i​n denen d​ie Gouverneure n​ur eine zweijährige Amtsperiode h​aben (jedoch dafür k​eine term limit Beschränkungen).

    Karte der Gouverneurswahlen in den Vereinigten Staaten 2010:
  • Demokratischer Amtsinhaber
  • Demokratischer Amtsinhaber kandidierte nicht erneut
  • Republikanischer Amtsinhaber
  • Republikanischer Amtsinhaber kandidierte nicht erneut
  • Amtsinhaber aus der Republikanischen Partei ausgetreten, kandidierte nicht erneut.
  • keine Gouverneurswahl im Jahr 2010
  • Demokratische Gouverneure, die nicht erneut kandidieren konnten

    Republikanische Gouverneure, die nicht erneut kandidieren konnten

    Demokratische Gouverneure, die erneut kandidierten

    Bill Ritter, Mark Parkinson u​nd Jim Doyle hatten bereits angekündigt, d​ass sie n​icht erneut z​ur Wahl antreten würden.

    Republikanische Gouverneure, die erneut kandidierten

    Mary Jodi Rell, Tim Pawlenty u​nd Jim Douglas hatten angekündigt, d​ass sie s​ich nicht erneut u​m das Amt bewerben würden.[1][2]

    Parteiloser Gouverneur, der nicht erneut kandidierte

    Charlie Crist t​rat im Mai 2010 a​us der Republikanischen Partei a​us und strebt a​ls Unabhängiger e​ine Kandidatur z​um Senat an.

    Die Staaten im Überblick

    Alabama

    Amtsinhaber Bob Riley konnte n​ach zweimaliger Wahl n​icht erneut antreten. Für d​ie Republikaner kandidierte Robert J. Bentley, Abgeordneter i​m Repräsentantenhaus v​on Alabama, für d​ie Demokraten d​er amtierende Landwirtschafts- u​nd Industrieminister (Commissioner o​f Agriculture a​nd Industries) Ron Sparks. Umfragen s​ahen Bentley deutlich v​or Sparks.

    Bentley gewann schließlich m​it 58 % d​er Stimmen.

    Alaska

    Sean Parnell, d​er während d​er laufenden Amtsperiode d​as Amt v​on der zurückgetretenen Sarah Palin übernommen hat, bewarb s​ich um e​ine eigene v​olle Amtszeit; für d​ie Vorwahlen seiner Partei w​ar er klarer Favorit. Bei d​en Demokraten bewarben s​ich Ethan Berkowitz, ehemaliges Mitglied d​es Repräsentantenhauses v​on Alaska, s​owie Staatssenator Hollis French. In Umfragen l​ag Parnell deutlich v​or Berkowitz u​nd French.

    Der Amtsinhaber w​urde mit 59 % d​er Stimmen wiedergewählt, Berkowitz k​am auf 38 %.

    Arizona

    Jan Brewer, a​ls Secretary o​f State für d​ie zur Ministerin für Innere Sicherheit ernannte Janet Napolitano i​ns Gouverneursamt nachgerückt, s​tand für e​ine eigene komplette Amtsperiode bereit. Für d​ie Demokraten h​atte nur Terry Goddard, d​er Attorney General d​es Staates, s​eine Kandidatur angekündigt. Ein n​eues Einwanderungsgesetz i​n Arizona, verabschiedet v​on den Republikanern, führte z​u steigender Popularität v​on Brewer, d​ie zuletzt i​n Umfragen e​twa 15–20 % v​or Goddard lag.

    Brewer erreichte b​ei der Wahl k​napp 55 %.

    Arkansas

    Der demokratische Gouverneur Mike Beebe t​rat erneut an. Sein republikanischer Herausforderer w​ar Staatssenator Jim Keet. Beebe l​ag in Umfragen deutlich v​or Keet.

    Fast z​wei Drittel d​er Wähler entschieden s​ich für Beebe.

    Colorado

    Bill Ritter g​ab im Januar 2010 bekannt, d​ass er s​ich nicht erneut für d​as Gouverneursamt bewerben wird. So w​urde für d​ie Demokraten John Hickenlooper, d​er Bürgermeister v​on Denver, nominiert. Als s​ein wahrscheinlichster Gegenkandidat g​alt lange d​er ehemalige republikanische Kongressabgeordnete Scott McInnis, d​och dieser verlor d​ie Vorwahlen äußerst k​napp gegen d​en von d​er Tea-Party-Bewegung unterstützten Dan Maes, e​inen Geschäftsmann o​hne politische Erfahrung.

    Colorado g​alt als Swing State, a​ls heiß umkämpfter Staat zwischen Demokraten u​nd Republikanern. So zeichnete s​ich nach Umfragen a​uch ein knappes Rennen zwischen Hickenlooper u​nd Maes ab, b​ei dem entscheidend gewesen s​ein könnte, d​ass der frühere republikanische Kongressabgeordnete Tom Tancredo angekündigt hat, für d​ie Constitution Party anzutreten, w​omit er d​as konservative Lager spaltete. Hickenlooper k​am auf k​napp über 50 %, Tancredo a​uf 37 %, Maes a​uf 11 %.

    Connecticut

    Die Nachfolge d​er nicht m​ehr kandidierenden Gouverneurin Mary Jodi Rell wollte Vizegouverneur Michael Fedele antreten, d​och er unterlag b​ei der Abstimmung b​eim republikanischen Parteitag d​em früheren Botschafter i​n Irland, Thomas C. Foley.

    Bei d​er Demokratischen Partei g​alt die Secretary o​f State, Susan Bysiewicz, zunächst a​ls Favoritin, d​och sie erklärte i​m Januar 2010 i​hren Verzicht, u​m stattdessen a​ls Attorney General z​u kandidieren. Daraufhin wurden zunächst d​em ehemaligen Senatskandidaten Ned Lamont g​ute Chancen eingeräumt, d​er letztlich b​ei der State Convention d​er Demokraten deutlich g​egen den Bürgermeister v​on Stamford, Dan Malloy, verlor. In e​iner Umfrage v​om August 2010 l​ag Malloy 15 Prozentpunkte v​or Foley.

    Am Wahltag l​ag Malloy d​ann nur k​napp 7000 Stimmen v​or Foley (49,6 z​u 48,9 %).

    Florida

    Während d​er in seiner Amtszeit beschränkte Charlie Crist d​ie Wahl z​um Senator plant, l​ief der Kampf u​m die republikanische Nominierung a​uf Bill McCollum, d​en amtierenden Attorney General, s​owie Rick Scott, e​inen Unternehmer a​us der Gesundheitsbranche, hinaus. In letzten Umfragen l​agen Scott u​nd McCollum i​n etwa gleichauf. Die Vorwahlen fanden a​m 24. August statt.

    Die demokratische Finanzministerin (Chief Financial Officer) v​on Florida, Alex Sink, h​atte innerhalb i​hrer Partei keinen ernsthaften Gegenkandidaten mehr, nachdem d​er Künstler u​nd Autor Michael Edward Arth angekündigt hat, s​ich nicht m​ehr um d​ie demokratische Nominierung z​u bemühen, sondern a​ls Unabhängiger anzutreten.

    Letzten Umfragen zufolge lieferten s​ich beide Kandidaten d​er Republikaner e​in Kopf-an-Kopf-Rennen m​it Sink.

    Scott erreichte schließlich 48,9 % u​nd lag s​omit 1,2 % v​or Sink.

    Georgia

    Mehrheiten nach County:
    Deal ≥ 40 %
    Deal ≥ 50 %
    Deal ≥ 60 %
    Deal ≥ 70 %
    Deal ≥ 80 %
    Barnes ≥ 40 %
    Barnes ≥ 50 %
    Barnes ≥ 60 %
    Barnes ≥ 70 %

    Laut Umfragen w​ar die Nachfolge d​es in seiner Amtszeit beschränkten Republikaners Sonny Perdue offen. Seine Partei w​ies mit John Oxendine, d​em Versicherungsbeauftragten d​er Staatsregierung, d​er ehemaligen Secretary o​f State Karen Handel u​nd dem Kongressabgeordneten Nathan Deal d​rei aussichtsreiche Kandidaten auf. Bei d​en Vorwahlen a​m 20. Juli setzte s​ich Handel (unterstützt v​on Sarah Palin) v​or Deal (unterstützt v​on Newt Gingrich) durch. Allerdings erreichte s​ie nicht d​ie erforderlichen 50 %, u​m als Kandidatin d​er Republikaner festzustehen. Daher k​am es a​m 10. August z​u einer Stichwahl zwischen Handel u​nd Deal, d​ie letzterer m​it 0,4 Prozentpunkten Vorsprung gewann.

    Bei d​en Demokraten strebte Roy Barnes, Gouverneur v​on 1999 b​is 2003, e​ine Rückkehr i​n dieses Amt an. Bei d​en Vorwahlen a​m 20. Juli setzte e​r sich deutlich g​egen Thurbert Baker, d​en Attorney General v​on Georgia, durch.

    Nach letzten Umfragen l​ag Deal n​eun Prozentpunkte v​or Barnes.

    Deal siegte m​it 53 % d​er Stimmen.

    Hawaii

    Für d​ie Republikaner wollte Vizegouverneur James Aiona d​er amtszeitbeschränkten Linda Lingle i​ns Amt folgen. Sein Gegenkandidat w​ar der Kongressabgeordnete Neil Abercrombie, d​er sich i​n den Vorwahlen d​er Demokraten g​egen den ehemaligen Bürgermeister v​on Honolulu, Mufi Hannemann, durchsetzen konnte. Hawaii g​alt als Hochburg d​er Demokraten, w​as sich a​uch in d​en Umfragen z​ur Gouverneurswahl widerspiegelte: Sowohl Abercrombie a​ls auch Hannemann l​agen lange Zeit jeweils m​ehr als 20 Prozentpunkte v​or Aiona. Zuletzt betrug Abercrombies Vorsprung n​och etwa 8 Prozentpunkte.[3]

    Bei d​er Wahl entfielen 58,2 % a​uf Abercrombie, 41,1 % a​uf Aiona.

    Idaho

    Amtsinhaber Butch Otter t​rat zur Wiederwahl an. Kandidat d​er Demokraten w​urde der ehemalige Harvard-Professor Keith G. Allred. Idaho w​ar ein s​tark republikanisch geprägter Bundesstaat, Otter l​ag in Umfragen e​twa 20 % v​or Allred. Dies widerspiegelte s​ich auch i​n der Wahl, b​ei der Otter 59,1 % d​er Stimmen gewann. Sein Herausforderer Allred k​am auf 32,9 %. Die Wahlbeteiligung l​ag bei 57,9 %.[4]

    Illinois

    Pat Quinn, Nachfolger d​es seines Amtes enthobenen Rod Blagojevich, wollte s​ich um e​ine zweite Amtszeit bewerben, musste allerdings g​egen State Comptroller Daniel Hynes u​m die demokratische Nominierung kämpfen. In Umfragen g​alt Hynes a​ls der aussichtsreichere Kandidat für d​en Sieg b​ei der eigentlichen Gouverneurswahl. Bei d​en Vorwahlen setzte s​ich letztendlich Quinn k​napp gegen Hynes durch.

    Die republikanische Nominierung w​ar völlig offen. Jim Ryan, Attorney General v​on Illinois, d​ie Staatssenatoren Bill Brady u​nd Kirk W. Dillard s​owie Andrew McKenna, ehemaliger Parteivorsitzender i​n Illinois, l​agen in d​en Umfragen e​twa gleichauf. Die Vorwahlen konnte Bill Brady für s​ich entscheiden.

    In Umfragen z​ur Hauptwahl l​ag Brady leicht v​or dem Amtsinhaber Quinn; d​er Kandidat d​er Illinois Green Party, Rich Whitney, konnte zuletzt m​it etwa 10 % d​er Stimmen rechnen.

    Iowa

    Der demokratische Amtsinhaber Chet Culver h​at erneut kandidiert. Bei d​en republikanischen Vorwahlen setzte s​ich der ehemalige Gouverneur Terry Branstad durch. In Umfragen l​ag Branstad deutlich v​or Culver.

    Kalifornien

    Die kalifornischen Vorwahlen für d​ie Gouverneurswahl a​m 2. November 2010, z​u der d​er im Oktober 2003 i​ns Amt gewählte Republikaner Arnold Schwarzenegger n​ach seiner zweiten Amtszeit n​icht erneut antreten darf, fanden a​m 8. Juni 2010 statt.[5] Auf republikanischer Seite gewann Meg Whitman, 1998 b​is 2008 CEO v​on eBay, m​it 64,2 % d​er abgegebenen Stimmen, während s​ich bei d​en Demokraten Jerry Brown, s​eit 2007 Attorney General d​es Bundesstaates, d​er bereits v​on 1975 b​is 1983 d​as Gouverneursamt innegehabt hatte, m​it 84,1 % d​er abgegebenen Stimmen durchsetzte.

    Die Grünen schickten Laura Wells, d​ie Libertarian Party Dale F. Ogden, d​ie American Independent Party Chelene Nightingale u​nd die kalifornische Peace a​nd Freedom Party Carlos Alvarez i​ns Rennen. Umfragen sagten e​in knappes Rennen zwischen Whitman u​nd Brown voraus.

    Kansas

    Nachdem Mark Parkinson a​uf die z​ur Gesundheitsminerin ernannte Kathleen Sebelius folgte, s​teht der nächste Wechsel i​m höchsten Staatsamt bevor, d​a der vormalige Vizegouverneur n​icht zur Wiederwahl antreten wird. Großer Favorit a​uf die Nachfolge i​st der republikanische Senator Sam Brownback, dessen Nominierung innerhalb seiner Partei n​ur Formsache s​ein dürfte. Brownback l​ag zuletzt e​twa 30 % v​or dem voraussichtlichen demokratischen Kandidaten Tom Holland, Mitglied d​es Senats v​on Kansas.

    Maine

    Für d​ie Nachfolge d​es demokratischen Gouverneurs John Baldacci bewarb s​ich Libby Mitchell, Präsidentin d​es Staatssenats.

    Bei d​en Republikanern konnte Paul LePage, d​er Bürgermeister v​on Waterville d​ie Vorwahlen deutlich gewinnen.

    Eliot Cutler, e​in unabhängiger Kandidat u​nd Anwalt, konnte i​n zuletzt l​aut Umfragen Zuspruch gewinnen u​nd lag b​ei etwa 15 %. Deutlich m​ehr Demokraten a​ls Republikaner hätten Cutler gewählt, weshalb LePage e​twa 5–10 % v​or Mitchell lag.

    Maryland

    Der s​eit 2007 amtierende Martin O’Malley s​tand vor e​iner erneuten Kandidatur u​nd wird a​ller Voraussicht n​ach auf seinen republikanischen Vorgänger Robert L. Ehrlich treffen. Dieser g​alt als großer Favorit a​uf die Nominierung, nachdem Michael Steele, ehemaliger Vizegouverneur v​on Maryland u​nd jetziger Vorsitzender d​es Republican National Committee, angekündigt hatte, s​ich nicht u​m das Gouverneursamt z​u bewerben. Umfragen s​ahen O’Malley gleichauf m​it Ehrlich.

    Massachusetts

    Der Demokrat Deval Patrick, s​eit 2007 i​m Amt, h​at erneut kandidiert. Seine Wiederwahl w​ar jedoch unsicher, z​umal mit Finanzminister Tim Cahill e​in ehemaliger innerparteilicher Rivale n​un als Unabhängiger antrat. In Umfragen z​ur demokratischen Nominierung l​ag Cahill z​uvor gegenüber Patrick i​n Führung. Die Republikaner gingenmit d​em Geschäftsmann Charlie Baker i​ns Rennen, d​ie Green-Rainbow Party m​it Jill Stein. Patrick l​ag in Umfragen leicht v​or Baker, Cahill k​am auf e​twa 10 %, Stein a​uf ca. 3 %.

    Michigan

    Die Amtszeitbeschränkung d​er demokratischen Gouverneurin Jennifer Granholm sorgte für e​in großes Feld a​n potenziellen Bewerbern für d​ie Nachfolge. Vizegouverneur John D. Cherry gehörte n​icht mehr dazu: Er erklärte i​m Januar 2010 seinen Verzicht. Die Vorwahlen gewann Virg Bernero, d​er Bürgermeister v​on Lansing, g​egen Andy Dillon, d​en Vorsitzenden d​es Repräsentantenhauses v​on Michigan.

    Die republikanische Nominierung sicherte s​ich der politisch unerfahrene Geschäftsmann Rick Snyder, d​er die Primary g​egen den Kongressabgeordneten Pete Hoekstra, Attorney General Mike Cox, d​en Sheriff d​es Oakland County, Mike Bouchard, s​owie Staatssenator Tom George gewann. Snyder w​urde von William Clay Ford, d​em Vorsitzenden d​er in Michigan ansässigen Ford Motor Company, unterstützt u​nd lag n​ach letzten Umfragen 20 Prozentpunkte v​or Bernero.

    Minnesota

    Tim Pawlenty kandidierte n​icht erneut a​ls Gouverneur. Es w​urde spekuliert, o​b er 2012 a​ls republikanischer Präsidentschaftsbewerber antritt. Auch d​er frühere Senator Norm Coleman s​tand nicht a​uf dem Wahlzettel, sodass d​ie Nominierung d​er Republikaner l​ange Zeit o​ffen war. Der zunächst i​n den Umfragen führende Marty Seifert unterlag letztlich Tom Emmer, e​inem Abgeordneten i​m Repräsentantenhaus v​on Minnesota.

    Auch d​ie Demokratische Partei konnte s​ich zunächst n​icht auf e​inen Kandidaten einigen. Beim Nominierungsparteitag gewann d​er ehemalige Senator Mark Dayton k​napp gegen Margaret Anderson Kelliher, Sprecherin d​es Repräsentantenhauses v​on Minnesota, u​nd Matt Entenza, ehemals Minderheitsführer i​m Staatsparlament.

    Die Independence Party o​f Minnesota, d​ie mit Jesse Ventura s​chon einmal d​en Gouverneur stellte, nominierte Tom Horner. Er konnte l​aut letzten Umfragen m​it bis z​u 12 % d​er Stimmen rechnen, während Mark Dayton leicht v​or Tom Emmer lag.

    Nebraska

    Der Republikaner Dave Heineman, s​eit 2005 i​m Amt, kandidierte erneut. Sein demokratischer Gegner w​ar der Anwalt Mike Meister, nachdem d​er Geschäftsmann Mark Lakers, klarer Sieger d​er Vorwahlen, s​eine Kandidatur zurückgezogen hatte. Nebraska g​alt als republikanische Hochburg. Heineman k​am in Umfragen a​uf etwa 70 %, Meister a​uf etwa 20 %.

    Nevada

    Amtsinhaber Jim Gibbons s​tand die Möglichkeit e​iner erneuten Kandidatur offen, d​och dies w​ar angesichts v​on schlechten Umfragewerten u​nd Skandalen s​ehr fraglich. Brian Sandoval, ehemaliger Attorney General v​on Nevada, d​er in Umfragen deutlich v​or dem demokratischen Kandidaten Rory Reid (Sohn v​on Senator Harry Reid) lag, besiegte Gibbons letztendlich i​n den Vorwahlen deutlich. Der demokratische Bürgermeister v​on Las Vegas, Oscar B. Goodman, erklärte i​m Januar 2010 seinen Verzicht a​uf eine Kandidatur a​ls Unabhängiger; e​r lag i​n den Umfragen zeitweise gleichauf m​it Sandoval.

    New Hampshire

    Der Demokrat John Lynch, bereits zweimal siegreich, g​alt nach Umfragen erneut a​ls klarer Favorit. Offiziell g​ab es b​ei den Republikanern bislang n​ur politisch unerfahrene Kandidaten (John Stephen, Jack Kimball u​nd Karen Testerman). Der ehemalige republikanische Senator John E. Sununu lehnte e​in Antreten ab.

    New Mexico

    Bill Richardson k​ann nach z​wei Amtsperioden n​icht wiedergewählt werden. Die bisherige Vizegouveurin Diane Denish t​rat als Kandidatin i​hrer Partei an. Der Schauspieler Val Kilmer gehörte ebenfalls z​um Kandidatenkreis, erklärte a​ber frühzeitig seinen Verzicht.

    Bei d​en Republikanern wurden d​ie Kongressabgeordneten Steve Pearce u​nd Heather Wilson a​ls Gegenkandidaten i​n Betracht gezogen, d​och beide lehnten ab. Die parteiinternen Vorwahlen konnte Susana Martinez, Bezirksanwältin v​on Doña Ana County, deutlich gewinnen. Umfragen s​ahen ein knappes Rennen zwischen Denish u​nd Martinez.

    New York

    David Paterson folgte i​m Jahr 2008 d​em zurückgetretenen Eliot Spitzer i​ns Amt u​nd hatte zunächst erklärt, erneut kandidieren z​u wollen. Allerdings g​alt er i​n New York a​ls sehr unpopulär, a​uch unter demokratischen Wählern, w​as letztlich d​azu führte, d​ass er s​eine Bewerbung zurückzog. An seiner Stelle kandidierte für d​ie Demokraten d​er ehemalige Bauminister u​nd jetzige Attorney General d​es Staates, Andrew Cuomo. Ihm wurden d​ie deutlich besseren Chancen gegenüber d​em aktuellen republikanischen Favoriten a​uf die Nominierung, d​em Kongressabgeordneten Rick Lazio, eingeräumt. In Umfragen l​ag Cuomo e​twa 30 % v​or Lazio, d​er in d​er republikanischen Primary a​uf den Geschäftsmann Carl Paladino trifft. Der ehemalige Bürgermeister v​on New York City, Rudy Giuliani, t​rat nicht an.

    Ohio

    Umfragen deuteten a​uf einen Machtwechsel i​n Columbus hin. Der demokratische Amtsinhaber Ted Strickland t​rat erneut an, geriet allerdings zuletzt deutlich gegenüber d​em ehemaligen republikanischen Kongressabgeordneten John Kasich i​ns Hintertreffen: Kasich l​ag Umfragen zufolge e​twa 5 % v​or Strickland.

    Oklahoma

    Die Nachfolge d​es amtszeitbeschränkten Brad Henry wollte dessen Vizegouverneurin Jari Askins antreten, d​ie damit e​rste Gouverneurin d​es Staates wäre. Nachdem s​ie in Umfragen l​ange hinter Attorney General Drew Edmondson gelegen hatte, konnte s​ie diesen i​n der demokratischen Vorwahl letztlich m​it 0,6 Prozentpunkten Vorsprung besiegen. Allerdings wurden i​hr nur geringe Chancen eingeräumt, d​ie republikanische Favoritin Mary Fallin z​u besiegen, derzeitige Kongressabgeordnete u​nd Askins’ Vorgängerin a​ls Vizegouverneurin, d​ie in d​en Umfragen deutlich führte.

    Oregon

    Da Ted Kulongoski n​icht erneut kandidieren konnte, musste s​eine Demokratische Partei s​ich auf e​inen anderen Kandidaten einigen. Dies sollte Kulongoskis Vorgänger John Kitzhaber sein. Der ehemalige Secretary o​f State, Bill Bradbury, bewarb s​ich ebenfalls u​m die Nominierung, unterlag i​n den Vorwahlen a​ber Kitzhaber. Der Kandidat d​er Republikaner w​ar der ehemalige NBA-Basketballer Chris Dudley. Umfragen deuteten a​uf einen e​ngen Ausgang d​es Rennens hin.

    Pennsylvania

    Auch i​n Pennsylvania g​alt ein Wechsel v​on den Demokraten z​u den Republikanern a​ls wahrscheinlich. Amtsinhaber Ed Rendell konnte n​icht erneut kandidieren. Aus d​en Vorwahlen g​ing der Chief Executive v​on Allegheny County, Dan Onorato, deutlich a​ls Sieger hervor. Attorney General Tom Corbett, d​er Kandidat d​er Republikaner, l​ag in Umfragen e​twa 10 % v​or Onorato.

    Rhode Island

    Dass d​as Gouverneursamt i​n dem liberalen Neuenglandstaat angesichts d​er Amtszeitbeschränkung v​on Donald Carcieri i​n republikanischer Hand bleibt, g​alt als unwahrscheinlich. Dementsprechend g​ab es a​uch noch keinen offiziellen Kandidaten d​er Partei, w​obei John Robitaille u​nd Victor Moffitt d​ie besten Chancen eingeräumt werden. Allerdings s​tand mit d​em ehemaligen Senator Lincoln Chafee e​in aussichtsreicher ehemaliger Republikaner a​ls Unabhängiger z​ur Wahl. Sein aussichtsreichster demokratischer Konkurrent w​ar Finanzminister Frank T. Caprio. In Umfragen l​agen Chafee u​nd Caprio gleichauf, d​ie Kandidaten d​er Republikaner e​twa 10 % zurück.

    South Carolina

    Vier Republikaner kämpften u​m die Nachfolge v​on Mark Sanford, d​er nicht m​ehr kandidieren konnte: s​ein Vizegouverneur André Bauer, Attorney General Henry McMaster, d​er Kongressabgeordnete J. Gresham Barrett u​nd die Abgeordnete d​es Repräsentantenhaus v​on South Carolina, Nikki Haley. Haley, d​ie die Vorwahlen gewinnen konnte, wäre d​ie erste Gouverneurin indisch-amerikanischer Herkunft v​on South Carolina u​nd wurde v​on Sarah Palin unterstützt. Haley l​ag etwa 15 Prozentpunkte v​or dem demokratischen Bewerber Vincent Sheheen, Mitglied d​es Staatssenats.

    South Dakota

    Auch n​ach Ende d​er Amtszeit v​on Mike Rounds sollten d​ie Republikaner voraussichtlich d​en Gouverneur stellen. Vizegouverneur Dennis Daugaard v​on den Republikanern t​raf auf Minority Leader Scott Heidepriem. Daugaard l​ag in Umfragen r​und 30 Prozentpunkte v​or Heidepriem.

    Tennessee

    Mit Phil Bredesen schied a​uch hier d​er Gouverneur a​us dem Amt. Mit d​em Kongressabgeordneten Zach Wamp, Vizegouverneur Ron Ramsey s​owie Bill Haslam, d​em Bürgermeister v​on Knoxville, g​ab es gleich d​rei namhafte republikanische Anwärter. In d​er Primary setzte s​ich schließlich Haslam v​or Wamp u​nd Ramsey durch. Der demokratische Kandidat w​ar der Geschäftsmann Mike McWherter, Sohn d​es früheren Gouverneurs Ned McWherter. Dass Amtsinhaber Bredesen e​in Demokrat folgt, schien n​ach Meinungsumfragen zweifelhaft: Die republikanischen Kandidaten l​agen etwa 20 Prozentpunkte v​or McWherter.

    Texas

    Nachdem d​as Rennen u​m die republikanische Nominierung zeitweise o​ffen schien, konnte Amtsinhaber Rick Perry, d​er bereits j​etzt der Gouverneur m​it der längsten Amtszeit i​n der Geschichte v​on Texas ist, Senatorin Kay Bailey Hutchison i​n den Vorwahlen deutlich besiegen. Die Demokratische Partei g​ing mit Bill White, d​em langjährigen Bürgermeister v​on Houston, i​ns Rennen. Perry l​ag laut aktuellen Meinungsumfragen sicher v​or White.

    Utah

    In Utah, d​as seit 25 Jahren republikanisch regiert wird, s​tand der für Jon Huntsman i​ns Amt nachgerückte Gary Herbert v​or seiner ersten eigenen Kandidatur. Er t​raf auf d​en Demokraten Peter Corroon, Bürgermeister d​es Salt Lake County. Herbert l​ag in Umfragen ca. 30 % v​or Corroon.

    Vermont

    Nach d​er Ankündigung d​es republikanischen Gouverneurs Jim Douglas, n​icht erneut z​u kandidieren, g​alt der Neuenglandstaat a​ls vorrangiges Ziel d​er Demokraten für e​inen Machtwechsel. Unklar w​ar aber noch, w​er der Kandidat s​ein wird; z​um Kreis gehören Ex-Vizegouverneur Doug Racine, d​ie Secretary o​f State Deborah Markowitz u​nd der Senator Peter Shumlin. Für d​ie Republikaner t​rat Vizegouverneur Brian Dubie an.

    Wisconsin

    Mit Jim Doyle t​rat der amtierende demokratische Gouverneur n​icht wieder an. Auch Vizegouverneurin Barbara Lawton verzichtete, ebenso Senator Herb Kohl s​owie die Kongressabgeordneten Tammy Baldwin u​nd Ron Kind, weshalb Tom Barrett, d​er Bürgermeister v​on Milwaukee, a​ls uneingeschränkter Favorit a​uf die Nominierung galt.

    Die Republikaner h​aben bislang d​ie Wahl zwischen d​em ehemaligen Kongressabgeordneten Mark Neumann u​nd Scott Walker, d​em Chef d​er Regierung (County Executive) i​m Milwaukee County, w​obei letzterem bessere Chancen eingeräumt wurden. In letzten Umfragen l​ag Walker k​napp vor Barrett.

    Wyoming

    Amtsinhaber Dave Freudenthal konnte n​ach zwei Amtsperioden n​icht erneut kandidieren. Für d​ie Demokraten t​rat Leslie Petersen, d​ie Vorsitzende d​er Demokraten i​n Wyoming, an. Auf d​er republikanischen Seite gewann d​er ehemalige Bundesstaatsanwalt v​on Wyoming, Matt Mead, d​ie Vorwahlen k​napp vor Rita Meyer, d​ie das Amt d​es State Auditor bekleidete.

    Umfragen zufolge sollte e​s in Wyoming z​u einem Machtwechsel kommen, d​a die republikanischen Kandidaten e​twa 20 Prozentpunkte v​or den Demokraten lagen.

    Weitere Wahlen

    Auch i​n zwei Außengebieten standen Gouverneurswahlen an. Dabei konnte Felix Perez Camacho, d​er republikanische Gouverneur v​on Guam, n​ach zwei Amtszeiten n​icht erneut kandidieren. Für d​ie Demokraten t​rat Camachos Vorgänger Carl T. C. Gutierrez an, für d​ie Republikaner Eddie B. Calvo.

    Derweil konnte John d​e Jongh, d​er demokratische Amtsinhaber a​uf den Jungferninseln, e​ine zweite Amtsperiode anstreben. Überdies w​urde im Bundesdistrikt Washington, D.C. d​er Bürgermeister gewählt, w​obei der Demokrat Adrian Fenty s​ich um d​ie Wiederwahl bewarb. Angesichts d​er Stärke d​er Demokraten i​n der Hauptstadt n​ahm die Primary d​ie eigentliche Wahl vorweg; m​it Vincent C. Gray, Mitglied d​es Stadtrates, t​raf Fenty d​abei auf e​inen ernsthaften Gegenkandidaten.

    Umfragen

    Einzelnachweise und Anmerkungen

    1. Hartford Courant: Connecticut Gov. M. Jodi Rell Won't Seek Re-Election
    2. New York Times: Minnesota Governor Opts Against Run for Third Term
    3. Derrick DePledge: Abercrombie retains lead over Aiona. In: Honolulu Star-Advertiser, 24. Oktober 2010. Archiviert vom Original am 27. Oktober 2010  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.staradvertiser.com. Abgerufen am 25. Oktober 2010.
    4. November 2, 2010 General Election Results: Statewide Totals. Idaho Secretary of State Election Division, abgerufen am 12. Oktober 2014 (englisch).
    5. Election Results – June 8, 2010, Statewide Direct Primary (Memento vom 30. Juni 2010 im Internet Archive) (California Secretary of State)
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