Gouchi
Gouchi (auch: Gouchy; alte englische Schreibweise: Gushi) ist eine Landgemeinde im Departement Dungass in Niger.
Landgemeinde Gouchi | |||
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Koordinaten | 13° 31′ N, 9° 33′ O | ||
Basisdaten | |||
Staat | Niger | ||
Zinder | |||
Departement | Dungass | ||
Einwohner | 71.612 (2012) |
Geographie
Gouchi liegt im Nordosten des Departements und befindet sich am Übergang der Großlandschaft Sudan zur Sahelzone. Die Nachbargemeinden sind Guidimouni im Norden, Guidiguir und Bouné im Osten, Dungass und Malawa im Süden sowie Wacha im Westen. Im Gemeindegebiet gibt es 62 Dörfer, 116 Weiler und zwei Lager.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Gouchi.[2] Das nach Einwohnern größte Dorf in der Gemeinde ist Jambirdji.[1]
Geschichte
Im 19. Jahrhundert waren Gouchi und die heute zum Gemeindegebiet Gouchis zählenden Dörfer Matarawa und Yakaouda drei Kanuri-Siedlungen ohne gemeinsame politische Verwaltung, die sich zunächst ihre Unabhängigkeit gegenüber den größeren Herrschaftsgebieten im Umland bewahren konnte. Sie traten in ein Bündnis mit dem Sossébaki-Staat Wacha. Als der Sultan von Zinder Wacha angegriff, stellte sich Gouchi jedoch auf die Seite des Sultans. Nach einer Reihe von Kleinkriegen wurde Gouchi Ende des 19. Jahrhunderts dem Sultanat Zinder angeschlossen.[3] Anfang des 20. Jahrhunderts richtete die französische Kolonialverwaltung einen Kanton in Gouchi ein.[4] Der Markt im zu Gouchi gehörenden Dorf Yakaouda war einer der kleinen Märkte in der Region, die damals von der französischen Verwaltung zugelassen wurden.[5] 2002 ging im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform aus dem Kanton Gouchi die Landgemeinde Gouchi hervor. Seit 2011 gehört die Landgemeinde nicht mehr zum Departement Magaria, sondern zum neugegründeten Departement Dungass.[6]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte Gouchi 71.612 Einwohner.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 46.458.[7] In Gouchi leben neben Kanuri Angehörige der vor allem Agropastoralismus betreibenden Fulbe-Untergruppe Daourawa sowie der auf Fernweidewirtschaft spezialisierten Fulbe-Untergruppen Bornanko’en, Dabanko’en und Katchinanko’en.[8]
Literatur
- N. Abdou: Dégradation des bas-fonds et perspective de mise en valeur: cas de Wi-Wi dans le canton de Gouchi (Magaria, Zinder). Mémoire de maîtrise. Université Abdou Moumouni, Niamey 1993.
Weblinks
Einzelnachweise
- Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 570–573, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. Republik Niger.
- Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 132.
- Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 251.
- Hassane Gandah Nabi: Commerçants et entrepreneurs du Niger (1922–2006). L’Harmattan, Paris 2013, ISBN 978-2-336-29136-9, S. 37.
- Une nouvelle loi sur le redécoupage administratif. In: L’Arbre à Palabres. Nr. 13, 11. August 2011, S. 2 (nigerdiaspora.net [PDF; abgerufen am 28. Januar 2014]).
- Institut Nationale de la Statistique du Niger (Hrsg.): Annuaire statistique des cinquante ans d’indépendance du Niger. Niamey 2010, stat-niger.org (PDF; 3,1 MB) S. 57.
- Ministère de l’élevage et des industries animales / République du Niger (Hrsg.): La mobilité pastorale dans la Région de Zinder. Stratégies et dynamisme des sociétés pastorales. Niamey 2009, iram-fr.org (Memento des Originals vom 13. Juli 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 11,3 MB) S. 33.