Wacha (Niger)
Wacha (auch: Ouacha) ist eine Landgemeinde im Departement Magaria in Niger.
Landgemeinde Wacha | |||
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Koordinaten | 13° 22′ N, 9° 18′ O | ||
Basisdaten | |||
Staat | Niger | ||
Zinder | |||
Departement | Magaria | ||
Einwohner | 65.200 (2010) |
Geographie
Wacha liegt südöstlich der Regionalhauptstadt Zinder und befindet sich am Übergang der Großlandschaft Sudan zur Sahelzone. Die Gemeinde grenzt im Norden und Westen an das Departement Mirriah, im Osten an die Gemeinde Gouchi und im Süden an die Gemeinde Dungass. Das Gemeindegebiet ist in 53 administrative Dörfer, 39 traditionelle Dörfer, 59 Weiler, 20 Lager und eine Wasserstelle gegliedert.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das administrative Dorf Wacha.[2] Durch das Gemeindegebiet verläuft das Wadi Korama.
Geschichte
Wacha wurde 1836 unter Djibril Dodo, den der Sultan von Zinder als Sossébaki-Herrscher eingesetzt hatte, als Herrschaftssitz erbaut. Die Hausa-Dynastie der Sossébaki führte ihre seit mehreren Jahrhunderten bestehende Herrschaft auf einen Prinzen aus Bornu zurück. Zwei weitere Sossébaki-Staaten befanden sich in Mirriah und Takey. Aus Altersgründen wurde Djibril Dodo 1864 von seinem Sohn Mohamed als Herrscher von Wacha ersetzt. Mohamed zog zwar für Zinder in den Krieg gegen Kano, wurde aber 1878 von Sultan Ténimoun dan Sélimane abgesetzt. Abhängig vom Willen des jeweils regierenden Sultans von Zinder waren in weiterer Folge, einander abwechselnd, Mohameds Söhne Harouna und Yacoubou die Herrscher von Wacha.[3]
Der Ort fiel Anfang des 20. Jahrhunderts an Frankreich. Der Markt von Wacha war einer der großen Märkte in der Region, die damals von der französischen Verwaltung zugelassen wurden.[4]
Die Landgemeinde Wacha ging 2002 bei einer landesweiten Verwaltungsreform aus dem Kanton Ouacha hervor.
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2001 hatte Wacha 48.020 Einwohner.[1] Für das Jahr 2010 wurden 65.200 Einwohner berechnet.[5] In Wacha leben Angehörige der vor allem Ackerbau betreibenden Hausa-Untergruppe Sossébaki, der vor allem Agropastoralismus betreibenden Fulbe-Untergruppe Daourawa und der auf Fernweidewirtschaft spezialisierten Fulbe-Untergruppen Bornanko’en und Katchinanko’en.[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Dorf Gayi gibt es einen Viehmarkt. Der Markttag ist Donnerstag.[7]
Persönlichkeiten
- Laouali Chaibou (* 1960), Manager und Politiker
Literatur
- G. Brouin: Un îlot de vieille civilisation africaine: le pays de Ouacha (Niger Français). In: Bulletin du Comité d’Etudes Historiques et Scientifiques de l’AOF. Band 21, 4, September–Oktober, 1938, S. 469–479.
- Saley Maman: Contribution à l’étude de l’histoire des Hausa: les Etats tsotsebaki des origines au XIXe siècle. Dissertation. Universite Libre de Bruxelles, Brüssel 1994.
Weblinks
Einzelnachweise
- Répertoire National des Communes (RENACOM). Website des Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010.
- Republik Niger: Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux http://www.case.ibimet.cnr.it/den/Documents/code_rural/cdrom/doc%20pdf/Loi%20N%B02002-14%20cr%E9ation%20des%20communes.pdf (Link nicht abrufbar)
- Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 131–132.
- Hassane Gandah Nabi: Commerçants et entrepreneurs du Niger (1922–2006). L’Harmattan, Paris 2013, ISBN 978-2-336-29136-9, S. 37.
- Institut Nationale de la Statistique du Niger (Hrsg.): Annuaire statistique des cinquante ans d’indépendance du Niger. Niamey 2010 (Online-Version; PDF; 3,1 MB), S. 57.
- Ministère de l’élevage et des industries animales / République du Niger (Hrsg.): La mobilité pastorale dans la Région de Zinder. Stratégies et dynamisme des sociétés pastorales. Niamey 2009 (Online-Version (Memento vom 13. Juli 2010 im Internet Archive); PDF; 11,3 MB), S. 30 und 33.
- Mahamadou Saley, Yatta Paul Maurice Mohamed: Projet Régional d’Appui au Pastoralisme au Sahel (PRAPS). Etude diagnostique des Systèmes d’Information sur les marchés à bétail du Burkina Faso, du Mali, de la Mauritanie, du Niger, du Sénégal et du Tchad. Rapport Définitif. (PDF) CILSS, November 2016, abgerufen am 2. Mai 2018 (französisch).