Gino Luzzatto
Gino Luzzatto (* 9. Januar 1878 in Padua; † 30. März 1964[1] in Venedig) war einer der bedeutendsten italienischen Wirtschaftshistoriker. Zunächst als Lehrer in Süditalien tätig, lehrte er an einem Wirtschaftsinstitut in Triest und wechselte 1922 von dort an die Universität Venedig, deren Rektor er wurde. Bereits 1906 war er der Sozialistischen Partei beigetreten. Nach der Machtübernahme durch die Faschisten Mussolinis konnte Luzzatto nur noch unter Schwierigkeiten publizieren. 1925 wurde er mehrere Monate in Haft genommen, 1938 aufgrund der italienischen Rassengesetze – Luzzatto entstammte einer jüdischen Familie – gegen seinen Willen pensioniert. Nach Kriegsende wurde er wieder Rektor und führte das Institut bis 1953.
In seiner wissenschaftlichen Arbeit konzentrierte er sich unter dem anfänglichen Einfluss von Werner Sombart, dessen Hauptwerk er selbst übersetzte, zunehmend auf die städtische Ökonomie vor allem des Spätmittelalters – sein Hauptaugenmerk lag auf Venedig – und räumte dabei den Händlern gegenüber den Herrschaftsinstanzen und dem grundherrschaftlichen Teil der Wirtschaft einen erheblich vergrößerten Einfluss ein. Dabei wurde er zu einem der besten Kenner der Bestände des venezianischen Staatsarchivs, das er von 1922 bis 1964 fast täglich aufsuchte.
Leben und Wirken
Gino Luzzatto wurde als fünfter und letzter Sohn des Giuseppe und der Amelia Salom geboren. Seine Mutter stammte aus Venedig, sein Vater aus Görz. Er begann sein Studium der Geisteswissenschaften (Lettere) 1894, wie damals für Studenten aus venezianischen Familien üblich, an der Universität Padua, hörte aber auch Rechtsgeschichte bei Nino Tamassia. Nach der Promotion wechselte er nach Florenz ans Istituto Superiore Giovanni Marinelli, wobei er sich besonders für die Untersuchungen des Geografen Giuseppe Pennesi (1851–1909) zu den Entdeckungsreisen interessierte. Seine Doktorarbeit über einen Historiker des 17. Jahrhunderts[2] weist jedoch keine besondere ökonomische Zielrichtung auf.
Süditalien, Abkehr von der „heroischen“ Geschichtsschreibung
Luzzatto wechselte an ein Gymnasium im süditalienischen Potenza, verfasste Untersuchungen zur neueren Geschichte, wie etwa zum Brigantentum in der Basilicata nach der italienischen Staatsgründung von 1860, eine Untersuchung, die jedoch nie abgeschlossen wurde.[3] Dennoch zeigt sich hierin schon das Ungenügen an der individualistischen, „heroischen“ Geschichtsschreibung, die sich besonders auf die Taten Einzelner, auf die großen Staatsaktionen konzentrierte.
Karl Lamprechts Werke haben Luzzatto dazu veranlasst, sich mit der Geschichte des Feudalismus, mit der Gesellschaft und weniger mit dem „Hof“ zu beschäftigen.[4] Dennoch lag ihm daran, bei der Abkehr von der politisch-dynastischen Geschichtsschreibung nicht in bloß statistisch fassbare Gesichtspunkte abzugleiten. Individuelle Entscheidungen, Situationsbedingtheit und Einmaligkeit der Konstellation waren ihm ebenso wichtig, wie der Blick für die überindividuellen Kräfte.[5] Seine Polemik gegen den unkontrollierten, methodologisch nicht untermauerten Gebrauch der Statistik[6] machte ihn erstmals in weiteren Kreisen bekannt. Ohne die Bedeutung der zahlenmäßigen Erfassung historischer Zustände und Prozesse unterschätzen zu wollen, lehnte er doch die „Manie der Zahlen“ ab.[7]
Urbino, Pisa, Bari, Hinwendung zur Stadt- und Handelsgeschichte (1902–1919)
1901 wechselte Luzzatto von Grosseto, wo er unterrichtet hatte, nach Urbino, wo er seine Studien zu den Marken fortsetzte.[8] Später[9] schrieb er sich in Urbino für Jura ein, um sich methodisch zu schulen und eine Art Gegengewicht zu den seinerzeit geläufigen Methoden zu entwickeln – ohne das Métier zu wechseln. So befasste er sich mit jüdischen Bankiers im herzoglichen Urbino,[10] aber auch mit der aktuellen ökonomischen Entwicklung in Russland.[11]
Im Jahr 1902 begann Luzzatto als einer der Ersten, bei der Zeitschrift Le Marche mitzuarbeiten, die vor allem von ihrem Herausgeber Amedeo Crivellucci (1850–1914) auf Lokaluntersuchungen ausgerichtet wurde. Auch als Luzzatto 1910 nach Pisa ging, setzte er seine Tätigkeit dort fort. Erstmals zeigten sich die Möglichkeiten und Interessen Luzzattos in seinen Untersuchungen zur „Unterwerfung“ des ländlichen Adels durch die Kommunen in den Marken.[12] Dieses Thema, die Konzentration von Markt und Handwerk in der Stadt, der erzwungene Umzug des feudalen Landadels in die Kommunen und die Rechtsschöpfung aus eigener Kraft haben ihn immer wieder beschäftigt. Doch wandte er sich nach seinem Werk über die Servi[13] weitgehend der Stadtgeschichte zu,[14] zugleich von der Betrachtung der Dominanz der Curtes, der Betriebsgrundherrschaft ab.
Vielmehr sah er die städtischen Impulse als die stärkeren an, und darin wiederum die Rolle der Kaufleute als herausragend. Das zeigen insbesondere seine späteren Schriften zur Wirtschaftsgeschichte der Republik Venedig, die den Handel in den Mittelpunkt rückten. 1910 wurde er an das Istituto Superiore in Bari berufen. Seine 1914 publizierte Handelsgeschichte (Storia del Commercio) liegt schon genau auf der eingeschlagenen Linie. Das gilt ebenso für seine Studie über den kleinen Markenort Matelica.[15] Hierbei analysierte er eine Fiskalorganisation, zog daraus Rückschlüsse auf die politische Ökonomie und schließlich auf die Binnenstruktur der politischen Elite(n). Damit hatte er sich weit von der landläufigen Untersuchung der Rechtszustände etwa anhand von Gesetzestexten und Statuten entfernt, die zwar Ansprüche stellen, meist jedoch ohne erkennen zu lassen, ob die angestrebten Zustände auch erreicht worden sind.
Mitglied des PSI (ab 1906)
Luzzatto war schon 1906 in Pisa der Sozialistischen Partei beigetreten, konnte sich aber nie für ihren Kollektivismus und ihren Internationalismus erwärmen. Er blieb Individualist und glaubte an die Bedeutung des Einzelnen, war aber zugleich gemäßigter Patriot und trat für die Rechte der „vergessenen Klassen“ ein. Von 1911 bis 1920 veröffentlichte er zahlreiche Beiträge in Salveminis L’Unità. Nach 1918 gestand er, die materialistische Orientierung zu ausschließlich gesehen, darüber die Moral – die kollektive wie die individuelle – unterschätzt zu haben. Nicht umsonst sah er hinter den Kämpfen zwischen Ghibellinen und Guelfen mehr als nur den Kampf zwischen Papst- und Kaiserpartei.
Dabei glaubte Luzzatto an eine positive Wechselwirkung zwischen den Erfahrungen als Historiker und denen als politischer Mensch.[16] So erkannte er, dass Protektionismus und Kolonialismus in Italien aufs Engste zusammenhingen. Sie schützten – ohne ökonomische Berechtigung – die heimischen Industrien und die Landwirtschaft und dienten nur der Verbilligung von Rohstoffen. Dazu lenkten sie von sozialen Problemen ab, wobei Luzzatto nicht so sehr der Mezzogiorno (Süditalien) am Herzen lag, obwohl er in Bari gelebt hatte. Bereits 1912 erörterte er die Kosten der Eroberung Libyens[17] und die Rolle des Irredentismo.[18]
Triest, Venedig, Wirtschaftsgeschichte (ab 1919)
1919 wechselte er von Bari nach Triest, lehrte Wirtschaftsgeschichte am Istituto superiore di scienze economiche e sociali[19] an der Universität Ca’ Fòscari in Venedig, eines von acht nationalen Wirtschaftsinstituten, die dem Wirtschafts-, nicht dem Bildungsministerium unterstellt waren. Fabio Besta[20], Luigi Armanni[21] und Tommaso Fornari verstanden es, in einer Vielzahl von kleinen Schritten aus dem Wirtschaftsinstitut eine Universität mit mehreren Fakultäten zu machen, wobei ein auslösender Faktor die Gründung des wirtschaftswissenschaftlichen Instituts Bocconi in Mailand gewesen sein dürfte (1902), ein anderer, die ersten Industrialisierungspläne großen Maßstabs unter Bürgermeister Riccardo Selvatico. Während des Ersten Weltkriegs zog das Institut 1917 kurzzeitig nach Pisa um. 1921 wurde Luzzatto an die Universität Venedig berufen.
Faschismus (1922–1943/1945)
1922 setzte sich die Partei Mussolinis in den Besitz der Macht, in Venedig hatten die Faschisten unter Davide Giordano bereits 1920 die Wahlen gewonnen. Die Faschisten Venedigs standen Luzzattos Institut aus politischen Gründen feindlich gegenüber, doch erst mit der Konsolidierung der Macht nach internen Auseinandersetzungen wuchs der Druck durch das Regime, das sich nicht scheute, mit fingierten Rücktrittsgesuchen vorzugehen, die Luzzatto nie gestellt hatte. Sie wurden dennoch angenommen.
Luzzatto setzte seine Arbeit heimlich fort. 1927 übernahm der ehemalige faschistische Bürgermeister Davide Giordano die kommissarische Leitung der Scuola superiore di economia an der venezianischen Universität. Am 25. April 1928 wurde Luzzatto verhaftet – einer seiner Studenten wagte es wohl nicht, den Gefesselten zu grüßen, den man zum Bahnhof abführte – und nach Mailand gebracht. Jedoch wurde er im Mai mangels Beweisen wieder freigelassen.
Noch 1925 hatte er das Manifest Benedetto Croces gegen die Faschisten unterzeichnet, das in Il Mondo veröffentlicht worden war. Seit diesem Jahr war er Direktor des Instituts und veröffentlichte seine 418 Seiten umfassende Übersetzung von Werner Sombarts modernem Kapitalismus aus dem Jahr 1902.[22] Am 4. November 1925 wurde der sozialistische Politiker Tito Zaniboni verhaftet. Die Anklage warf ihm vor, ein Attentat auf Mussolini geplant zu haben. Die Regierung nutzte diesen Vorgang sogleich dazu aus, um die Repressalien gegen ihre Gegner zu verschärfen, und um die Öffentlichkeit aufzuwiegeln. In Venedig wurden Luzzattos Kollegen Silvio Trentin und Ernesto Cesare Longobardi im Hof der Ca'Foscari von faschistischen Studenten mit Gewalt bedroht, wenn sie sich nicht von Luzzatto distanzierten. Am 16. November wurde Luzzatto auf Druck des Wirtschaftsministeriums zum Rücktritt gezwungen. Sein Nachfolger wurde Ferruccio Truffi (bis November 1927). Silvio Trentin ging Ende Januar 1926 ins französische Exil. 1928 wurde das Wirtschaftsinstitut dem Ministero dell'Educazione Nazionale unterstellt, dem Bildungsministerium. Dennoch bewahrte das Institut, als einziges der ursprünglich acht Institute dieser Art, eine erhebliche Selbstständigkeit. Doch die Universität versuchte sich zur Wehr zu setzen und initiierte unter Leitung von Luigi Armanni eine Vorlesungsreihe zur Theorie der bürgerlichen Freiheiten, woran Luzzatto bei seiner Antrittsrede nach Kriegsende 1945 erinnerte. Ab 1932, so Luzzatto, wurde es allerdings zu gefährlich, sich öffentlich zum Regime zu äußern, und das Wissen um die permanente Überwachung drohte das freie Denken der Studenten, das die eingeschüchterten Dozenten ihnen beibringen sollten, zu zerstören. Dies galt umso mehr für die 20 Monate der Besatzung durch die Nationalsozialisten.
1930 bis 1942 leitete Luzzatto die Nuova Rivista Storica, musste diese Position allerdings wegen der italienischen Rassengesetze von 1938 aufgeben.[23] 1929 hatte er ein umfassendes Werk zu den Anleihen der Republik Venedig verfasst.[24] 1932 lieferte er einen Überblick über jüngere wirtschaftsgeschichtliche Arbeiten in Italien[25] und zahlreiche Beiträge zur Enciclopedia Italiana. Dieses gewaltige, 1925 von Giovanni Treccani auf Betreiben zahlreicher Wissenschaftler initiierte Werk, wurde ab 1925 von Giovanni Gentile geleitet,[26] dem Herausgeber des Manifesto degli intellettuali fascisti, des Manifests der faschistischen Intellektuellen. Von diesem Manifest hatte sich Benedetto Croce distanziert und ein entsprechendes Gegenmanifest, das Manifesto degli intellettuali antifascisti herausgegeben. Gentile leitete ab 1928 die Scuola Normale Superiore in Pisa, blieb aber bis 1938 wissenschaftlicher Direktor des Treccani-Instituts und bis 1938 sein Vizepräsident. Luzzatto veröffentlichte, trotz politischer Differenzen, überwiegend von 1929 bis 1935 in der Treccani-Enzyklopädie.[27]
1931 unterzeichnete Luzzatto den Treueid, den das Regime von allen Hochschullehrern verlangte. Doch bis zum Ende des Faschismus in Italien fühlte Luzzatto den Mangel an Inspiration durch das politische Leben, wenn er auch einer der führenden Köpfe der Gruppe Giustizia e Libertà war, und sein Haus am Campo San Gallo (über dem Cinema Olimpia unweit des Markusplatzes), das er mit seiner Schwester bewohnte, Gegnern der Faschisten offenstand. Luzzatto ahnte bereits im Januar 1938 in einem Brief an seinen Kollegen Corrado Barbagallo, dass es den Faschisten nicht nur um bloße Einschüchterung gehe, sondern, dass man einem lange vorbereiteten Plan zur Erreichung „konkreter Ergebnisse“ gegenüberstehe.[28]
So belebte er etwas wieder, was er schon seit längerem betonte, die Bevorzugung des Einzelnen und Individuellen im Bereich der Quellen, also der Ratsbeschlüsse und Gerichtsurteile, der Testamente und Verträge gegenüber den internationalen Abmachungen und theoretischen Abhandlungen. Exemplarisch führte er dies in seinem Werk über die Anleihen der Republik Venedig[29] vor. Mit dieser Studie stand er in scharfem Gegensatz zu Fabio Bestas Untersuchungen, die nach alter venezianischer Tradition die Ausgewogenheit und Harmonie des Staats- und Finanzapparats aufzuzeigen suchten. Luzzatto konnte, neben Tommaso Bertelè, Roberto Cessi u. a., zeigen, dass es gerade die Neigung des Adels, sich der Finanzierung der staatlichen Aufgaben zu entziehen, war, die das System der Anleihen zur Finanzierung aufwändiger Staatsaufgaben (Krieg, Getreideversorgung) zum Zusammenbruch brachte. Ja, ein dauerhaftes, direktes Besteuerungssystem wurde durch ihre Verweigerungshaltung geradezu erzwungen. Er betrachtete den Gegensatz zwischen Standesinteressen und beginnendem Staat als eine Hauptwirkungskraft. Dabei zeigte seine Untersuchung des Zensus von 1379, wie stark sich der Adel in eine kleine vermögende und eine große verarmte Gruppe aufgespalten hatte. Von den 1.200 im Zensus erfassten Haushaltsvorständen waren rund zwei Drittel wenig vermögend, viele waren überhaupt nicht in der Lage an der Finanzierung staatlicher Aufgaben teilzunehmen, die der Grund für die Erhebung war. Marino Sanudo beklagte ein Jahrhundert später, dass von den 3.000 Adligen die meisten in äußerster Bescheidenheit lebten.
Mit dem Rechtsrahmen, den die spezifisch venezianische Gesellschaftsform der commenda darstellte, befasste er sich 1934.[30]
1936 übersetzte Luzzatto die Wirtschaftsgeschichte Italiens von seinem ebenfalls jüdischen Kollegen Alfred Doren ins Italienische.[31] Bezeichnenderweise musste Luzzatto seine Studie über die Wirtschaftsaktivitäten des venezianischen Patriziats[32] 1937 in den französischen Annales veröffentlichen.
1938 wurde er aufgrund der faschistischen Rassengesetze zwangspensioniert, seinen Lehrstuhl erhielt Amintore Fanfani, den er selbst vorgeschlagen hatte. Ab diesem Jahr publizierte er unter dem Pseudonym Giuseppe Padovan. Sein Unterrichtswerk Das Mittelalter (313–1492)[33] konnte bereits aufgrund der Rassengesetze nicht mehr herausgegeben werden, der zweite Teil seiner Wirtschaftsgeschichte der Moderne und der Gegenwart[34] erschien unter dem fingierten Jahr 1938, obwohl es erst 1939 gedruckt worden war, um die besagten Gesetze zu umgehen. Seine Übersetzung von K. Robert Greenfield zur Wirtschaft im Risorgimento (1940)[35] erschien ohne Nennung seines Namens. Zahlreiche seiner Beiträge in Popolo oder in der Rivista di storia econornica, die er als G. Padovan oder Giuseppe Padovan veröffentlichte, erschienen erst 1954 in seinen Studi di storia economica. 1961 verfasste Luzzatto einen Beitrag zur wirtschaftlichen Situation der jüdischen Gemeinden zwischen dem Marsch auf Rom und den italienischen Rassegesetzen von 1938.[36]
Luzzatto beschäftigte sich zum einen mit didaktischen Werken, zum anderen vorwiegend mit dem 12. und 13. Jahrhundert, als die Herrschaftsformen noch weniger aristokratisch, der Beitrag der kleinen Händler zum Gesamtreichtum der Stadt noch erheblich größer, als der des großen Kapitals war.[37]
Darüber hinaus kümmerte er sich in diesen Jahren um die jüdische Gemeinde, deren Vizepräsident er war.[38] Die Marginalisierung und letztliche Vernichtung der jüdischen Gemeinde konnte er nicht verhindern. So wurde beispielsweise die am 20. April 1873 geborene Venezianerin Olga Blumenthal-Secrétant (häufig auch Secrétant-Blumenthal), die an der Universität deutsche Literatur und Sprache unterrichtet hatte und von 1908 bis 1922 mit dem Dozenten für italienische Literatur Gilberto Secrétant verheiratet gewesen war, eines der Opfer der Deportationen. Sie wurde am 30. Oktober 1944 verhaftet, dann ins Lager Risiera di San Sabba in Triest verschleppt, um am 28. November ins KZ Ravensbrück gebracht zu werden. Dort starb sie am 24. Februar 1945.[39]
Mit dem Ende der Diktatur sollte Luzzatto, der sich zur Zeit der Verhaftung Mussolinis mit seiner Schwester in Champoluc, einem Ortsteil von Ayas im Aostatal aufhielt, zum 1. September 1943 erneut berufen werden, jedoch verhinderte dies die Republik von Salò, die kurzlebige Wiedererrichtung des faschistischen Regimes. So kam er bei seinem Kollegen Raffaele Ciasca unter, der Dozent für Wirtschaftsgeschichte an der Universität Genua war.
Rektor der Universität (1945–1953), Querini-Stampalia-Bibliothek, Kommunalpolitiker
Nach Kriegsende kehrte Luzzatto an die Ca' Foscari zurück und wurde am 6. Juli 1945 zum Rektor gewählt, ein Amt, das er bis 1953 innehatte. Seine Antrittsrede wurde 2015 wiederentdeckt.[40] Von 1946 bis 1951 war er zugleich Finanzassessor für den Partito Socialista Unitario, bis 1958 Consigliere. Er hatte dort Gelegenheit, sich am konkreten Fall mit den Themen zu befassen, die ihn schon so lange umtrieben. Ihm kam zustatten, dass diese Beschäftigung mit vergleichsweise „aktuellen“ Fragestellungen nicht ganz so fremd war, wie seine Arbeit über den Wirtschaftswandel der Lombardei von 1860 bis 1922 zeigt.[41]
Seit 1947 korrespondierendes Mitglied der Accademia dei Lincei, wurde Luzzatto 1950 Vollmitglied (socio nazionale). 1947 schloss er sich dem Partito socialista dei lavoratori italiani an.[42]
1949 publizierte er eine Wirtschaftsgeschichte Italiens, zu deren Fortsetzung und Überarbeitung er aufgrund zahlreicher anderer Aufgaben nie kam.[43] Zu diesen Aufgaben zählte seine Präsidentschaft der Biblioteca Querini Stampalia, die er von 1950 bis 1964 innehatte. Dennoch verfasste er weiterhin Beiträge, wie in Il Mondo, einer bedeutenden Wochenzeitung, aber auch in Critica sociale oder in Il Caffè zur „Krise der Sozialdemokratie“,[44] oder zu Achille Loria in der Rassegna mensile di Israel.[45] Auch zu Israel, etwa zur wirtschaftlichen Situation, äußerte er sich gelegentlich.[46]
1952 übernahm er wieder den zehn Jahre zuvor unter dem Druck der rassistischen Gesetzgebung aufgegebenen Sitz des Direktors der Nuova Rivista Storica. Er leitete die Zeitschrift bis 1963 und arbeitete bis kurz vor seinem Tod daran mit.[47]
Wirtschaftsgeschichte Venedigs vom 11. bis 16. Jahrhundert (1958–1961)
Als Luzzatto sich 1958 an die Wirtschaftsgeschichte der Republik Venedig heranwagte, war er fast achtzig Jahre alt. Sein Hauptinteresse hatte dabei nie der Produktion gegolten, auch nicht dem Konsum, sondern dem Handel – schon gar nicht dem Streit der Zünfte um Zuständigkeiten und Privilegien. Bei einer Arbeit mit so einem umfassenden Titel fällt dieser Mangel ungemein ins Gewicht, noch mehr angesichts der Tatsache, dass Luzzatto weniger den Statuten Glauben schenkte, als den tagtäglich entstandenen Relikten der Wirtschaftsrealität. Das versperrte ihm beispielsweise den sonst so präzisen Blick für die ökonomischen Zwänge und Motive, die hinter der Eroberung des oberitalienischen Festlands standen. Diese Eroberung war eben kein Bruch mit der bisherigen Vorgehensweise – der hatte schon in den Jahrzehnten um 1350 stattgefunden –, sondern war Folge des politischen und vor allem wirtschaftlichen Dilemmas der Jahrzehnte um 1400. Dennoch ist sein Werk, die 1961 herausgegebene Storia economica di Venezia dall'XI al XVI secolo, grundlegend geworden.
Späte Schriften
In seinen letzten Jahren befasste sich Luzzatto mit zahlreichen Wirtschaftsfragen, darunter der Wirtschaftsgeschichte Venedigs von 1797 bis 1866,[48] den Wirtschaftsfolgen des Ersten Weltkriegs, die er in der Rundfunkanstalt RAI besprach,[49] zusammen mit seinem Freund und Kollegen Frederic Lane veröffentlichte er eine Abhandlung zur „Öffentlichen Schuld“ Venedigs (es handelte sich eher um eine „schwebende Schuld“, die Monte genannt wurde, und die aus Zwangs- und freiwilligen Anleihen gespeist wurde, die verzinst wurden),[50] dazu Einleitungen verschiedener Werke und weiterhin zahlreiche Rezensionen. Die Wirtschaftsgeschichte Italiens von 1861 bis 1914[51] konnte er bereits nicht mehr zu Ende bringen.
Die von Angelo Tursi 1949 begonnene und nach Gino Luzzattos Tod zusammengestellte Publikationsliste umfasst 277 Beiträge, hinzu kommen die hierin nicht enthaltenen 236 Rezensionen und 65 nicht veröffentlichten Artikel für die Treccani-Enzyklopädie.[52] Andrea Caracausi stellte ebenfalls eine Liste zusammen und kam dabei auf 772 Titel.[53]
Der Nachlass
Der Nachlass Luzzattos, der Kollegen und Freunde vielfach beschenkte, befindet sich in der Bibliothek für Wirtschaft der Ca’Foscari, S. Giobbe, Cannaregio 873. Der Bestand kam 1965 in öffentlichen Besitz und wurde von Omar Mazzotti katalogisiert. Er enthält in 18 buste unter anderem 1.236 Briefe aus der Zeit von 1935 bis 1964, die wohl von Luzzattos Nichte bei einem ersten Erfassungsversuch nummeriert worden sind.[54] Hinzu kommen in weiteren buste verteilte Briefe. Das Inventario virtuale soll die Bestände erschließen helfen.[55] Dass sie für die Erforschung auch anderer Biographien von Bedeutung sein können, zeigt der Beitrag von Giovanni Zalin zum Briefwechsel mit Luigi Einaudi aus dem Jahr 2004.[56]
Wirkung
1988 bezeichnete Carlo Cipolla Luzzatto neben Marc Bloch und Henri Pirenne als den bedeutendsten Wirtschaftshistoriker.[57] Seine Wirkung auf die Erforschung der venezianischen Ökonomie vor allem des Spätmittelalters kann kaum überschätzt werden, zumal er nicht auf der Ebene der Institutionen- und Rechtsgeschichte und damit nur allzu oft des Anspruchs blieb, sondern Quellen extensiv nutzte, die in der Wirtschaftssphäre selbst entstanden waren. Er betrachtete viel stärker die Gesamtheit der Gesellschaft als Impulsgeberin, wie es Karl Lamprecht versuchte (Kulturgeschichte). Daher lehnte er den Blick auf die Gesellschaft durch bloße Untersuchung der Rechtsgeschichte und der der Institutionen, wie ihn in Deutschland etwa Georg von Below vertrat, ab.
Die Erschütterungen des Ersten Weltkriegs verschonten die Geschichtswissenschaften keineswegs, was sich an der Institutionengeschichte ablesen lässt, wie etwa der Schließung des Preußischen historischen Instituts in Rom 1915.[58] Dieses Abreißen wurde durch die Herrschaft zunächst des italienischen, dann zusätzlich des deutschen faschistischen Regimes fortgesetzt, das an der Wirtschaftsgeschichte keinerlei Interesse hatte. Darüber hinaus begrenzte lange die Hauptausrichtung der deutschen Italienhistoriographie, einerseits auf den Konflikt zwischen Kaiser und Kommunen bzw. Papst, andererseits auf die Frage nach der Kontinuität zwischen spätrömischen Institutionen und denen der italienischen Kommunen, die Beschäftigung mit Venedig – und damit mit Luzzatto und seinen Themen.
Dabei kommt Luzzatto das Verdienst zu, durch seine Übersetzungen einige der bedeutendsten historiografischen Werke des deutschen Sprachraums in Italien bekannt gemacht zu haben. In der Gegenrichtung, also bei der Übersetzung der Hauptwerke Luzzattos ins Deutsche, besteht erheblicher Nachholbedarf, wenn auch die Hauptwerke seiner wichtigsten Schüler ins Englische und Deutsche übersetzt worden sind.
Innerhalb Venedigs, das über Jahrzehnte Luzzattos Forschungsschwerpunkt darstellte, setzten diese Schüler seine Arbeit fort. Zu diesen gehörte vor allem Frederic C. Lane und dessen Schüler Reinhold C. Mueller. Zugleich beeinflusste Luzzattos Arbeit den angelsächsischen, seit den späten 1970er Jahren auch den deutschen Sprachraum, etwa durch Gerhard Rösch.
Hauptwerke
- Storia economica dell'età moderna e contemporanea. Padua 1920.
- I prestiti della Repubblica di Venezia (Sec. XIII–XV). Introduzione storica e documenti. Padua 1929.
- Studi di storia economica veneziana. Padua 1954.
- Breve storia economica dell'Italia medievale. Dalla caduta dell'Impero romano al principio del Cinquecento. Turin 1958, 1993, ISBN 88-06-04572-5.
- Storia economica di Venezia dall' XI al XVI secolo. Venedig 1961.
- Il debito pubblico della Repubblica di Venezia. Dagli ultimi decenni del XII secolo alla fine del XV. Mailand 1963, Nachdruck der I prestiti von 1929.
- Storia economica d’Italia il Medioevo. Florenz 1967.
Literatur
- Marino Berengo: Profilo di Gino Luzzatto, in: Rivista Storica Italiana 76 (1964) 879–925.
- Frederic Lane: Gino Luzzatto’s contributions to the history of Venice: an appraisal and atribute, in: Nuova Rivista Storica 49 (1965) 49–80.
- Marino Berengo: Gino Luzzatto, Corrado Barbagallo e la censura fascista, in: Studi in onore di Paolo Alatri, II: L’Italia contemporanea, Neapel 1991, S. 261–274.
- Ferdinando Milone: Gino Luzzatto: Discorso commemorativo pronunciato dal liceo Ferdinando Milone nella seduta ordinaria del 10 gennaio 1970, Accademia nazionale dei Lincei, 1971.
- Paola Lanaro: Luzzato, Gino. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 66: Lorenzetto–Macchetti. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2006.
- Gino Luzzatto, storico dell’economia tra impegno civile e rigore scientifico, Atti del Convegno di studi, Venedig, 5.–6. November 2004, hgg. von Paola Lanaro, in: Ateneo Veneto 192, terza s., 4/I (2005).
- Paola Lanaro: Gino Luzzato storico dell’economia veneziana, Nota di Lavoro 08 (2006), Dipartimento di Scienze Economische, Universität Venedig 2006 (online, PDF).
- Gino Luzzatto, Presidente della Querini Stampalia (1950-1964), Hrsg.: Fondazione Querini Stampalia, Venedig 2015.
Weblinks
- Gino Luzzatto, profilo biografico
- Bibliographie (Memento vom 18. Januar 2010 im Internet Archive)
- Nota di aggiornamento bibliografico
- Opac des Servizio Bibliotecario Nazionale (447 Einträge am 18. November 2016)
- Giannantonio Paladini: Profilo Storico dell'Ateneo, Hrsg. Università Ca' Foscari, 1996
- Luzzato, Gino. In: Enciclopedie on line. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom. Abgerufen am 5. Januar 2016.
- Archivio Gino Luzzatto
- Istituto Statale di Istruzione Superiore Gino Luzzatto, Portogruaro
Anmerkungen
- G.L. | Profilo Biografico, Storia di Venezia.
- Cenni intorno alla vita e alle opere storiche di Girolamo Brusoni, in: Ateneo veneto 21 (1893) 273–306 und 22 (1899) 6–26 sowie 226–244.
- La reazione borbonica in Basilicata, nel 1861, Potenza 1900, erstes Kapitel einer Arbeit, die auf Quellen des Provinzarchivs von Potenza basierte.
- Un tentativo di storia psicologica, in: La scienza sociale, Sassari 1903, S. 80–86, A proposito del volume: Karl Lamprecht, Zur jüngsten deutschen Vergangenheit, Berlin: Gaertner 1902.
- Luigi De Rosa: L’avventura della storia economica in Italia, Bari 1990, S. 96.
- Un tentativo di storia psicologica, in: La Scienza sociale 6 (1903) 80–86.
- Marino Berengo: Profilo di Gino Luzzatto, in: Rivista Storica Italiana 76 (1964) 879–925, hier: S. 885 (bzw. S. 7 im PDF, s. Literatur).
- So publizierte er Comune e principato di Urbino nei secoli XV e XVI, in: Le Marche V (1905) 187–199 und Notizie e documenti sulle arti della lana e della seta in Urbino, in: Le Marche VII (1907) 185–210.
- Wann genau wird in der Literatur nicht erwähnt, wahrscheinlich ist das Jahr 1905.
- I banchieri ebrei in Urbino, nell'età ducale. Appunti di storia economica, con appendice di documenti, Padua 1902.
- Lo sviluppo economico della Russia contemporanea, in: Rivista italiana di sociologia, Rom 1902.
- Le sottomissioni dei feudatari e le classi sociali di alcuni comuni marchigiani (sec. XII e XIII), in: Le Marche 1 n.s. (1906) 114–145.
- Servi kann unfreies Gesinde (servi non casati) meinen, aber auch eine Vielzahl von rechtlichen Abstufungen bis hin zu den Sklaven. Luzzatto befasste sich mit den meist schwer zu erkennenden Übergängen zwischen diesen Gruppen in den Grundherrschaften. Neben denen, die keine eigene Hofstelle besaßen, gab es etwa Servi cottidiani, die auf eigenen Hofstellen nahe den Herrenhöfen saßen und als Tagwerker Arbeiten auf dem Herrenhof verrichten mussten.
- I servi nelle grandi proprietà ecclesiastiche italiane dei secoli IX e X, Pisa 1910.
- Le finanze di un castello nel secolo XIII, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte XI (1913) 45–128 (Digitalisat).
- L’evoluzione economica della Lombardia dal 1860 al 1922, in: La Cassa di Risparmio delle Provincie Lombarde nella evoluzione economica della Regione, 1823–1923, Mailand 1923, S. 447–526.
- Le spese della Conquista. In: L’Unità, 10. Februar 1912, erneut: Sulle spese della conquista di Tripoli. Nachdruck in: L’Unità, hrsg. v. Gaetano Salvemini, Beniamino Finocchiaro, Venedig: Neri Pozza Editore 1958, S. 303–307.
- L’irredentismo adriatico. In: L’Unità, 1. Juni 1912.
- Dieses Institut war 1868 auf Initiative dreier Männer entstanden: Luigi Luzzatti, der selbst Venezianer war, Francesco Ferrara, der das Institut drei Jahrzehnte leitete und dem Präsidenten der Provinz Edoardo Deodati.
- Direktor von 1914 bis 1917.
- Direktor von 1919 bis 1922.
- Il capitalismo moderno. Esposizione storico-sistematica della vita economica di tutta l’Europa, dai suoi inizi fino all'età contemporanea, Vallecchi Editore, Florenz 1925.
- La rivista e la sua storia, Website der Rivista Storica Italiana.
- I prestiti della Repubblica di Venezia. (Sec. XIII–XV). Introduzione storica e documenti, Padua 1929 (R. Accademia dei Lincei. Documenti finanziari della Repubblica di Venezia, editi dalla Commissione per gli Atti delle Assemblee Costituzionali Italiane, serie III, vol. I, parte I).
- Tbe study of medieval economic bistory in Italy. Recent literature and tendencies, in: Journal of Economic and Business History 4 (1932), S. 708–727.
- Gabriele Turi: Giovanni Gentile: una biografia, Florenz 1995.
- So schrieb er zahlreiche Beiträge zu mitteleuropäischen Stadtgeschichten, wie Altona (storia), Amburgo (storia), Amsterdam (storia: fino all’assedio di Anversa), Lega Anseatica, Anversa (storia), Brema (storia), Bruges (storia: fino al 1900), Lipsia (storia), Lubecca (storia), zu Begriffen wie Schiavitù (medioevo ed età moderna), Spezie (medioevo ed età moderna), Banca, Compagnia (commercio), ebenso wie zu deutschen Historikern (Dopsch, Alfons, Doren, Alfred oder Dümmler, Ernst Ludwig).
- Renzo Biondo, Marco Borghi: Giustizia e libertà e Partito d’azione. A Venezia e dintorni, Venedig 2005, S. 154.
- I prestiti della Repubblica di Venezia (sec. XIII–XV), Padua 1929.
- La commenda nella vita economica dei secoli XIII e XIV. Con particolare riguardo a Venezia, in: Mostra bibliografica e Convegno internazionale di studi storici del diritto marittimo medioevale, Amalfi, Juli-Oktober 1934, Atti a cura dell'Avv. L.A. Senigallia, Neapel, hgg. vom Comitato regionale di Napoli dell'Associazione italiana di diritto marittimo, 1934, Bd. I, S. 139–164.
- Alfred Doren: Storia economica dell'Italia nel Medio Evo (Wirtschaftsgeschichte Italiens im Mittelalter). Sie wurde 1937 vom Mailänder Boccone-Institut erneut gedruckt. Luzzatto hatte sie in der Nuova Rivista Storica von 1936 rezensiert.
- Les activités économiques du patriciat vénitien
- Il Medioevo (313-1492), Carlo Signorelli Editore, Mailand 1938, gedacht als erster Band des Corso di storia per i licei e gli istituti magistrali, hgg. von Augusto Lizier und Gino Luzzatto.
- Storia economica dell'Età moderna e contemporanea, zweiter Teil: L’Età contemporanea, Padua 1938.
- Economia e liberalismo nel Risorgimento. Il movimento nazionale in Lombardia, dal 1814 al 1848, Laterza, Bari 1940.
- Gli ebrei in Italia dalla Marcia su Roma alle leggi razziali: appunti sulla loro situazione economica, sociale e politica, in: Gli ebrei in Italia durante il Fascismo. Quaderni della Federazione giovanile ebraica d’Italia, Turin, 25. April 1961, Mailand; Tip. S. Pinelli, 1961, S. 8–13.
- L’inurbamento delle popolazioni rurali in Italia, nel secoli XII e XIII, in: Studi di storia e diritto in onore di Enrico Besta, per il XL anno del suo insegnamento, Mailand 1938, Bd. II, S. 183–203.
- 1950 publizierte er: Sulla condizione economica degli ebrei veneziani, nel sec. XVIII, in: Scritti in onore di Riccardo Bachi. La Rassegna mensile di Israel, Città di Castello, Tip. dell’Unione Arti Grafiche, 1950, S. 161–172.
- Olga Blumenthal-Secrétant (Memento vom 26. Januar 2016 im Internet Archive), Website der Universität Venedig. Luzzatto hatte noch geglaubt, sie sei kurz nach der Deportation verstorben. Sie hatte der Universität 1500 Bücher gestiftet (Dono Olga Blumenthal-Secrétant).
- Ca' Foscari dopo la Liberazione, il discorso di Luzzatto, Website der Universität Venedig.
- Gino Luzzatto: L’evoluzione economica della Lombardia dal 1860 al 1922. In: La Cassa di risparmio delle provincie lombarde nella evoluzione economica della regione: 1823–1923, Mailand 1923, S. 447–526.
- Michele Donno: Giuseppe Saragat e la socialdemocrazia italiana 1947–1952, Diss., Bologna 2007, S. 129 Anm. 282 (online, PDF).
- Storia economica d’Italia. Bd. I.: L’Antichità e il Medioevo, Edizioni Leonardo, Rom 1949.
- Gino Luzzatto: Crisi della socialdemocrazia?, in: Il Caffè, Mailand 1955, S. 27–31. Diese Ausgabe blieb die einzige.
- Gino Luzzatto: Achille Loria (1857–1943), in: Rassegna mensile di Israel XXIII (1957), S. 249–253.
- Gino Luzzatto: L’economia di Israele: Un paese trasformato, in: Il Mondo, 6. Dezember 1960.
- La rivista e la sua storia, Website der Rivista Storica Italiana.
- Gino Luzzatto: L’economia veneziana dal 1797 al 1866, in: La civiltà veneziana nell'età romantica, Sansoni, Florenz 1961, S. 85–108.
- Gino Luzzatto: Conseguenze economiche e sociali della Guerra mondiale 1914–1918, in: «Terzo programma della Radiotelevisione italiana», Rom 1962, fasc. 2, S. 41–49.
- Il debito pubblico della Repubblica di Venezia. Dagli ultimi decenni del XII secolo alla fine del XV. Con una appendice del Prof. F. C. Lane. Istituto Editoriale Cisalpino, Mailand / Varese 1963.
- Gino Luzzatto: L’economia italiana dal 1861 al 1914, Bd. I: (1861–1894), Banca Commerciale Italiana, Mailand 1963.
- Scritti di Gino Luzzatto. In: Nuova Rivista Storica, LXIX, fasc. I–II (Jan.–April 1965) S. 185–211 (s. Weblinks).
- Sie befindet sich auf der Seite der Universität Venedig unter Bibliografia di Gino Luzzatto (Memento vom 4. November 2009 im Internet Archive) (PDF, 412 kB) a cura di Andrea Caracausi.
- Sie befinden sich in busta 7 (Memento vom 16. Oktober 2009 im Internet Archive) und busta 7 bis (Memento vom 16. Oktober 2009 im Internet Archive).
- Es findet sich hier (Memento vom 16. Oktober 2009 im Internet Archive).
- Giovanni Zalin: Lettere di Luigi Einaudi nell’epistolario di Gino Luzzatto (1937–1946), in: Nuova Rivista Storica 78 (2004), S. 415.
- Carlo M. Cipolla: Tre maestri, in: Rivista Storica Italiana. Saggi di storia economica e sociale, Bologna 1988, S. 167–171, hier: S. 167f.
- Arnold Esch: Die Gründung deutscher Institute in Italien 1870–1914. Ansätze zu einer Institutionalisierung geisteswissenschaftlicher Forschung im Ausland. In: Jahrbuch der Akademie der Wissenschaften in Göttingen 1997, S. 159–188.