Gilten
Gilten ist eine Gemeinde im Aller-Leine-Tal in der Samtgemeinde Schwarmstedt im niedersächsischen Landkreis Heidekreis.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Heidekreis | |
Samtgemeinde: | Schwarmstedt | |
Höhe: | 24 m ü. NHN | |
Fläche: | 33,54 km2 | |
Einwohner: | 1235 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 37 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 29690 | |
Vorwahlen: | 05071, 05074 | |
Kfz-Kennzeichen: | HK | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 58 010 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortschaften | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Markt 1 29690 Schwarmstedt | |
Bürgermeister: | Erich Lohse (Bürgerliste Gilten) | |
Lage der Gemeinde Gilten im Landkreis Heidekreis | ||
Geographie
Lage
Die Gemeinde erstreckt sich auf einer Fläche von 33,37 km². Durch das Gemeindegebiet verläuft die Bundesstraße 214. Nordöstlich der Gemeinde fließt die Leine in die Aller.
Gemeindegliederung (Ortsteile)
- Eschenworth
- Gilten (Kernort)
- Grewiede
- Hufe
- Nienhagen
- Norddrebber
- Suderbruch
Geschichte
Alte Bezeichnungen des Ortes sind 1242 Gelthene, Geltene, 1265 G(h)iltene und 1275 Ghiltenem. Trotz dieser verschiedenen Ortsnamen-Varianten ist der Name wohl auf Giltun zurückzuführen. Die Bedeutung bezieht sich auf althochdeutsch „zun“ für „Zaun“, altfriesisch „tun“ für „Zaun, Bauerngut“, niederländisch „tuin“ für „Garten“, altnordisch „tun“ für „Zaun“, „eingezäuntes Stück Land“, „Dorf“. Die Bedeutungen aus dem Nordischen und Englischen sind „eingehegter Platz“ sowie englisch „town“ für „Stadt“. Das westnordische und isländische „gil“ bedeutet „enges Tal mit Bach“. Im Schwedischen auch „gilja“ für „Hohlweg, Bergpass“. Die Bedeutung des Ortsnamens Gilten bezieht sich als „Tal mit Bach“ auf die von Aller, Leine und Alte Leine gebildete Senke.[2]
Der Ort und damit die Pfarre gehörten zur Diözese Minden. Im Laufe des 14. Jahrhunderts wurde ein Teil der Pfarre an das Kloster Walsrode verschenkt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Bahnstrecke von Verden nach Schwarmstedt gebaut, diese wurde im Jahre 1988 stillgelegt. Zwischen 1911 und 1928 wurde in Gilten Kalisalz abgebaut. Im Jahre 1848 gab es 43 Hausstellen im Ort und drei landtagsfähige Höfe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs Gilten auf etwa 400 Einwohner an. Die Gemeinde hatte 2004 etwa 1150 Einwohner.
Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen wurden die zuvor selbständigen Gemeinden Nienhagen, Norddrebber und Suderbruch am 1. März 1974 in die Gemeinde Gilten eingemeindet.[3]
Politik
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Gilten besteht aus 10 Ratsfrauen und Ratsherren.[5] Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 1001 und 2000 Einwohnern.[6] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2016 und endet am 31. Oktober 2021.
Stimm- und sitzberechtigt im Rat der Gemeinde ist außerdem der amtierende Bürgermeister.
Die letzten Kommunalwahlen ergaben direkt nach der Wahl die folgende Sitzverteilung:
Kommunalwahl | Bürgerliste Gilten (BLG) | CDU | Gesamt |
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11. September 2016[4] | 6 (58,4 %) | 5 (41,6 %) | 11 Sitze |
11. September 2011[4] | 7 (59,6 %) | 4 (40,4 %) | 11 Sitze |
Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2016 lag mit 68,2 %[4] über dem niedersächsischen Durchschnitt von 55,5 %.[7]
Bürgermeister
Der Bürgermeister ist Erich Lohse (BLG). Seine Stellvertreter sind Henrik Rump (CDU) und Hermann Siemer (BLG).[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Der älteste Teil der St.-Pauli-Kirche in Gilten wurde um 1450 errichtet. Bis 1775 diente die Kirche den Herren von Gilten als Erbbegräbnisstätte. Die Kirche enthält eine gotische Sakristei von 1480 und einen Chorraum von 1595. Das Fachwerkkirchenschiff ist von 1766. Der Kirchturm besteht aus Raseneisenstein.
- St.-Katharinen-Kirche in Suderbruch von 1851
- St.-Katharinen-Kirche in Suderbruch
- St.-Pauli-Kirche in Gilten
- Kapelle in Norddrebber/Gilten
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Gilten verfügt über eine Anbindung an die Bundesstraße 214 sowie die L 191.
In der Nähe befindet sich die A 7 sowie der Bahnhof „Schwarmstedt“ im benachbarten Schwarmstedt.
In der Gemeinde wurde in allen Ortsteilen DSL und VDSL für schnelles Internet ausgebaut. Damit sind Bandbreiten bis 100 Mbit/s. möglich.[8] Ab 2021 wird mit dem Glasfaserausbau für die Orte Gilten und Norddrebber begonnen. Dort stehen nach Fertigstellung dann Bandbreiten ab 250 MBit/s zur Verfügung.[9]
Literatur
- Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen. Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege/Niedersächsisches Landesverwaltungsamt/Landkreis Soltau-Fallingbostel, Band 25, bearbeitet von Etta Pantel, Herausgeber: Christiane Segers-Glocke, Verlag: Niemeyer, C W, Vieweg, Braunschweig/Wiesbaden 2001, ISBN 3-8271-8260-3.
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom Original am 2. Dezember 2016; abgerufen am 4. August 2019.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 225.
- Ergebnis Gemeindewahl Gilten. In: Webseite Samtgemeinde Schwarmstedt. 2016, abgerufen am 16. August 2019.
- Gemeinderat Gilten. In: Webseite Samtgemeinde Schwarmstedt. Abgerufen am 16. August 2019.
- Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Dezember 2010, abgerufen am 28. August 2021.
- Die CDU holt landesweit die meisten Stimmen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite Norddeutscher Rundfunk. 12. September 2016, archiviert vom Original am 16. August 2019; abgerufen am 28. August 2021.
- Internet _ Ausbau in der Samtgemeinde Schwarmstedt. Abgerufen am 6. Februar 2021 (deutsch).
- Ausbau Gilten und Norddrebber. Abgerufen am 6. Februar 2021 (deutsch).