Gevensleben
Gevensleben ist eine Gemeinde im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Helmstedt | |
Samtgemeinde: | Heeseberg | |
Höhe: | 88 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,25 km2 | |
Einwohner: | 623 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 41 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 38384 | |
Vorwahl: | 05354 | |
Kfz-Kennzeichen: | HE | |
Gemeindeschlüssel: | 03 1 54 006 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Helmstedter Straße 17 38381 Jerxheim | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Daniel Markworth[2] (FWG) | |
Lage der Gemeinde Gevensleben im Landkreis Helmstedt | ||
Geografie
Lage
Gevensleben liegt südlich des Naturparks Elm-Lappwald. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Heeseberg an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Jerxheim hat.
Geschichte
Die Gemeinde wurde in einer gefälschten Gründungsurkunde des Klosters Ilsenburg von 1018 als Geuenesleuo erstmals urkundlich erwähnt,[3] Die Urkunde ist etwa 100 Jahre jünger und wurde vermutlich von einem Mönch gefälscht, um dem Kloster Rechte und Besitzungen zu sichern. Eine weitere Nennung des Ortes erfolgte 1135 in einer Urkunde von Papst Innozenz II.[4]
Der Ort bestand wahrscheinlich schon weit früher. Darauf weist das Gräberfeld von Gevensleben mit seinen Bestattungen aus der Zeit von 800 bis 1000 hin, die Anfang 2016 bei der Umgestaltung eines Grundstücks zutage kamen.[5] Es umfasste vermutlich bis zu 200 Gräber, die sich als schlichte Erdbestattungen darstellen.[6]
Ungeachtet der Erkenntnisse, dass die Gründungsurkunde von 1018 über 100 Jahre jünger war und bereits im 8. Jahrhundert auf dem Gräberfeld Bestattungen stattfanden, feierte Gevensleben im Jahr 2018 sein 1000-jähriges Jubiläum.[7]
Der Ortsnamensbestandteil -leben ist dort erläutert.
Eingemeindungen
Am 1. März 1974 wurde die Nachbargemeinde Watenstedt eingegliedert.[8]
Politik
Rat
Bürgermeister
Ehrenamtlicher Bürgermeister ist Alexander Heidebroek.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Gevensleben ist schräglinks in Schwarz und Gold geteilt, mit einem goldenen Adlerflügel in der oberen schwarzen Hälfte und einem schwarzen Anker in der unteren goldenen Hälfte. Beide Symbole gehen auf Geschlechterwappen aus dem Mittelalter zurück. Der Adlerflügel war das Wappenbild des Widekind de Watenstidde, während der Anker aus dem Wappen der Ritter von Gevensleben stammt. Das Wappen nimmt damit Bezug auf beide Ortsteile der Gemeinde. Es wurde von dem Heraldiker Wilhelm Krieg entworfen und 1987 vom Landkreis Helmstedt genehmigt.[11]
Verkehr
Gevensleben liegt westlich der Bundesstraße 244, die von Helmstedt nach Wernigerode führt. Der Zugverkehr wurde im Dezember 2007 eingestellt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Heeseberg-Museum in Watenstedt mit einer Sammlung aus Geräten der Landwirtschaft und des Haushalts sowie einer archäologischen Dauerausstellung zur Hünenburg bei Watenstedt
- Dorfkirche
Literatur
- Das Gräberfeld von Gevensleben. Menschen im Braunschweiger Land zwischen 750 bis 1150 n. Chr., Isensee Verlag, 2018
Weblinks
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/article233753057/Daniel-Markworth-ist-neuer-Buergermeister-in-Gevensleben.html
- Birgit Schönwälder: Die -leben-Namen. 1993, S. 82
- Hedwig Röckelein: Die Erstnennung von Gevensleben in den Schriftquellen in: Das Gräberfeld von Gevensleben. Menschen im Braunschweiger Land zwischen 750 bis 1150 n. Chr., (Wegweiser zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens; Bd. 31), Isensee Verlag, 2018, S. 45–54
- Tino Nowitzki: Gräberfund macht Gevensleben 200 Jahre älter bei NDR.de vom 13. März 2016
- Göttinger Archäologen haben frühmittelalterlichen Friedhof bei Helmstedt freigelegt in Hessische/Niedersächsische Allgemeine vom 20. März 2016
- Melanie Specht: Gevensleben – ein tolles Dorf mit reicher Geschichte in Helmstedter Nachrichten vom 8. April 2018 (pdf, 1,7 MB), Online mit Bezahlschranke
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 272.
- https://votemanager.kdo.de/20210912/031545402/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=225&stimmentyp=0&id=ebene_8_id_161
- https://votemanager.kdo.de/20210912/031545402/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=225&stimmentyp=0&id=ebene_8_id_161
- Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch, Braunschweig 2003. S. 119.