Watenstedt (Gevensleben)
Watenstedt ist ein Ortsteil der niedersächsischen Gemeinde Gevensleben im Landkreis Helmstedt.
Watenstedt Gemeinde Gevensleben | ||
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Höhe: | 96 m | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 38384 | |
Vorwahl: | 05354 | |
Lage von Watenstedt in Niedersachsen | ||
Blick auf Watenstedt |
Geographie
Der Ort ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt.
Geschichte
Eine im Jahr 2015 durchgeführte Ausgrabung führte zur Datierung der Kreisgrabenanlage von Watenstedt in den Beginn des 5. Jahrtausends v. Chr. Die Anlage mit einem Durchmesser von mehr als 50 Metern liegt auf einer Hügelkuppe in Dorfnähe. Einer jüngeren Zeitepoche ist die Hünenburg bei Watenstedt zuzurechnen, die für die Bronzezeit eine erneute bäuerliche Besiedlung der Region belegt.
Die erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft erfolgte im 11. Jahrhundert, 1147 hatte Luthard I. Vogteirechte an einer dortigen Kirche, eine Kapelle ist für 1153 belegt.[1] Dem St.-Lorenz-Stift in Schöningen schenkte Luthard eine Hufe.[2]
Am 1. März 1974 wurde Watenstedt in die Nachbargemeinde Gevensleben eingegliedert.[3] 1975 wurde die Zuckerfabrik Watenstedt geschlossen.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museum
In einem ehemaligen bäuerlichen Fachwerkhaus aus dem Jahre 1850[5] sind in dem am 24. November 1981[6] eröffneten Heeseberg-Museum eine bedeutende Sammlung von verschiedenen Geräten aus Landwirtschaft und Haushalten sowie geschichtliche Dokumente zu sehen.
Kirche St. Stephan
Die romanische Kirche St. Stephan war im frühen und hohen Mittelalter ein bedeutender Archidiakonatssitz,[7] also eine kirchliche Verwaltungseinheit, die direkt unterhalb des Bistums angesiedelt war, in diesem Fall des Bistums Halberstadt. Seit der Reformation ist die Kirche evangelisch-lutherisch und gehört zur Landeskirche Braunschweig. In der Apsis sind heute noch romanische Ausmalungen erhalten, die Ende des 19. Jahrhunderts freigelegt und ergänzt wurden.[8]
Befestigungsanlage
Östlich des Dorfes befindet sich die frühgeschichtliche und frühmittelalterliche Hünenburg bei Watenstedt, von der sich heute noch deutlich erkennbar die ringförmige Wallanlage erhebt. Die seit 1998 durchgeführten archäologische Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass es sich bei der Hünenburg um die Hoohseoburg handelt, die bis zum 8. Jahrhundert ein sächsischer (ostfälischer) Fürstensitz war, dann aber von den Franken erobert wurde.[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- Georg Albert von Wülwerstedt: Hierographia Halberstadensis, in: Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde 5 (1872), hier: S. 33.
- Peter Przybilla, Uwe Ohainski, Gerhard Streich: Die Edelherren von Meinersen. Genealogie, Herrschaft und Besitz vom 12. bis zum 14. Jahrhundert, Hahnsche, Hannover 2007, S. 23.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 272.
- Geschichte 1970 bis 1979 auf Internetpräsenz des Landkreises Helmstedt, abgerufen am 25. Februar 2018
- Dirk Fochler: Fahrradfahren in Helmstedt. In: Helmstedter Nachrichten. Ausgabe vom 4. Mai 2019 (Sonntagsbeilage).
- Geschichte 1980 bis 1989 auf Internetpräsenz des Landkreises Helmstedt, abgerufen am 25. Februar 2018
- Wolfgang Meibeyer: Die Anfänge der Siedlungen, in: Die Braunschweigische Landesgeschichte, Braunschweig 2000, S. 284.
- Hinweise auf romanik.de
- Wolfgang Meibeyer: Die Anfänge der Siedlungen, in: Die Braunschweigische Landesgeschichte, Braunschweig 2000, S. 267–300, hier: S. 284.