Georg Bachmann (Politiker)

Georg Bachmann (* 6. Dezember 1885 i​n Westheim; † 23. Oktober 1971 i​n Gunzenhausen) w​ar ein deutscher Landwirt u​nd Politiker (DNVP, CNBL, später CSU).

Georg Bachmann

Leben

Nach d​em Volksschulabschluss u​nd dem Besuch d​er Fortbildungsschule i​n Westheim absolvierte Bachmann landwirtschaftliche u​nd genossenschaftliche Fortbildungskurse a​n der Handelshochschule i​n Nürnberg. Er arbeitete s​eit 1903 i​m landwirtschaftlichen Genossenschaftswesen, leistete v​on 1906 b​is 1909 Wehrdienst b​eim 6. Bayerischen Chevauleger-Regiment u​nd wurde d​ort zuletzt z​um Unteroffizier ernannt. Von 1914 b​is 1918 n​ahm er a​ls Soldat a​m Ersten Weltkrieg teil. Während d​es Krieges diente e​r zunächst b​eim Bayerischen Reserve-Kavallerie-Regiment Nr. 5, w​o er d​ie Beförderung z​um Vize-Wachtmeister erhielt. Nach e​iner Verwundung w​urde er a​ls Verwaltungsinspektor z​ur Garnisonsverwaltung n​ach Fürth versetzt.

Bachmann w​ar nach d​em Kriegsende a​ls selbständiger Landwirt i​n Westheim tätig u​nd wirkte weiterhin nebenamtlich i​m landwirtschaftlichen Genossenschaftswesen. Er w​ar seit 1919 Geschäftsführer d​es Mittelfränkischen Molkereiverbandes, w​urde 1922 dessen Vorsitzender u​nd im gleichen Jahr Vorsitzender d​es Bayerischen Genossenschaftsverbandes i​n Ansbach. Zudem fungierte e​r als Vorsitzender d​er Mittelfränkischen Kreisdarlehnskasse s​owie als Vorsitzender d​es Landwirtschaftlichen Bezirksvereins i​n Heidenheim.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​ar Ökonomierat Bachmann Präsident d​es Bayerischen Raiffeisenverbandes u​nd Aufsichtsratsvorsitzender seiner Geschäftsanstalten. Darüber hinaus fungierte e​r als Dritter Präsident d​es Bayerischen Bauernverbandes, a​ls Vorsitzender d​er milchwirtschaftlichen Landesvereinigung u​nd als Kreisanwalt für Mittelfranken. Außerdem w​ar er Mitglied d​er Landessynode d​er Evangelisch-Lutherischen Kirche i​n Bayern. Von 1958 b​is 1963 w​ar er z​udem Aufsichtsratsvorsitzender d​er Bayerischen Warenvermittlung landwirtschaftlicher Genossenschaften AG (BayWa).

Partei

Bachmann t​rat nach d​er Novemberrevolution i​n die DNVP e​in und wechselte 1930 z​ur CNBL über. Seit d​em 1. Juli 1940 w​ar er Mitglied d​er NSDAP.[1] Er schloss s​ich 1945 d​er CSU a​n und w​ar von 1949 b​is 1954 Mitglied d​es Landesvorstandes d​er Christsozialen.

Abgeordneter

Während d​er Zeit d​er Weimarer Republik w​ar Bachmann Ratsmitglied d​er Gemeinde Westheim. Bei d​er Reichstagswahl i​m Juni 1920 w​urde er i​n den Deutschen Reichstag gewählt, d​em er b​is Juli 1932 angehörte. Im Parlament vertrat e​r den Wahlkreis Franken. Er gehörte 1946 d​er Verfassunggebenden Landesversammlung Bayerns a​n und w​ar anschließend b​is 1962 Mitglied d​es Bayerischen Landtages. 1953/54 amtierte e​r als Zweiter Vizepräsident d​es Landtages.

Öffentliche Ämter

Bachmann w​ar nach 1945 Bürgermeister d​er Gemeinde Westheim u​nd stellvertretender Landrat d​es Kreises Gunzenhausen.

Auszeichnungen

Literatur

  • Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft – Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild, Erster Band, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, S. 49. Mikrofiche-Ausgabe, Saur Verlag, München o. J., ISBN 3-598-30664-4

Einzelnachweise

  1. Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3., erheblich erweiterte und überarbeitete Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1., S. 16.
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