Geheime Botschaften

Geheime Botschaften. Die Kunst d​er Verschlüsselung v​on der Antike b​is in d​ie Zeiten d​es Internet (englischer Originaltitel „The Code Book. The Science o​f Secrecy f​rom Ancient Egypt t​o Quantum Cryptography“) i​st ein i​m September 1999 v​on Simon Singh b​ei Fourth Estate i​n London veröffentlichtes populärwissenschaftliches Buch, d​as die Geschichte d​er Kryptologie anhand historischer Geschehnisse illustriert. Im Jahr 2000 erschien d​ie deutschsprachige Ausgabe (Übersetzer: Klaus Fritz) b​ei Carl Hanser i​n München. Das Buch w​urde mit d​er Corine 2001 geehrt. Es besteht a​us acht Kapiteln, e​inem Anhang u​nd einem Glossarium.

Inhalt

  • 1. Die Geheimschrift der Maria Stuart
Francis Walsingham begründet den englischen Geheimdienst. Maria Stuarts Nomenklator und die Geschichte ihrer verhängnisvollen Verstrickung in das Babington-Komplott dienen dem Autor als Einführung in die Geschichte der Kryptographie. Zwei Abbildungen[1] fassen einige Grundbegriffe zusammen – den Schlüssel zur Verschlüsselung/Entschlüsselung des Klartextes/Geheimtextes. Ferner geht es um den Unterschied zwischen Verschlüsseln und Verstecken sowie beim Verschlüsseln um Transposition und Substitution. Beim Substituieren unterscheidet Simon Singh zwischen Chiffrieren und Codieren (Wort ersetzen).
  • 2. Le Chiffre indéchiffrable
Charles Babbage und einige Jahre später Friedrich Kasiski brechen die Vigenère-Verschlüsselung. Étienne Bazeries entziffert die „Große Chiffre“ der Rossignols und trägt somit zur Identifizierung des Mannes mit der eisernen Maske bei. Die bis heute ungebrochene Beale-Chiffre wird ebenfalls erwähnt.
Die Enigma
  • 3. Die Mechanisierung der Verschlüsselung
Georges Painvin knackt ADFGVX-Funksprüche. Im Room 40 wird die Zimmermann-Depesche entschlüsselt. Arthur Scherbius entwickelt die Enigma.
  • 4. Die Entschlüsselung der Enigma
Die bahnbrechende Arbeit des Mathematikers Marian Rejewski im Biuro Szyfrów ermöglicht der Gruppe um Alan Turing in Bletchley Park die Entschlüsselung der Enigma-Funksprüche.
  • 5. Die Sprachbarriere
Thema des Kapitels sind natürliche Sprachen, wie der Einsatz des Navajo-Codes im Zweiten Weltkrieg, aber auch die Entzifferung der Hieroglyphen durch Thomas Young und Jean-François Champollion oder von Linear B durch Michael Ventris, John Chadwick und Alice Kober.
  • 6. Alice und Bob gehen an die Öffentlichkeit
Das Kapitel beschreibt die Anfänge der asymmetrischen Kryptographie: Die Erfindung des RSA-Kryptosystems und des Diffie-Hellman-Merkle-Schlüsselaustauschs durch Wissenschaftler und die zuerst geheimgehaltenen parallelen Entdeckungen am GCHQ durch James H. Ellis, Clifford Cocks und Malcolm Williamson.
Das Buch schließt mit Erläuterungen zur Quantenkryptographie nach David Deutsch und Charles Bennett.

Rezensionen

Das Buch w​urde am 17. März 2000 v​on Bernd Graff i​n der „Süddeutschen Zeitung“ u​nd am 17. August 2000 v​on Joachim Laukenmann i​n der „Zeit“ besprochen.[2]

Verwendete Ausgabe

  • Simon Singh: Geheime Botschaften. Die Kunst der Verschlüsselung von der Antike bis in die Zeiten des Internet. Aus dem Englischen von Klaus Fritz. Mit zahlreichen Schwarzweißabbildungen Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2012 (11. Aufl.), ISBN 978-3-42333071-8

Einzelnachweise

  1. Verwendete Ausgabe, S. 27 und S. 48
  2. Geheime Botschaften. In: Perlentaucher. Abgerufen am 15. Dezember 2020.
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