Gau Mark Brandenburg

Der Gau Mark Brandenburg w​ar eine Verwaltungseinheit d​er NSDAP u​nter einem Gauleiter. Unter diesem Namen g​ab es d​en Gau s​eit dem 21. März 1939, vorher hieß e​r seit 1933 Kurmark.[1]

Gaue des Deutschen Reiches, 1944

Entwicklung und Struktur

Gaue der NSDAP 1926, 1928, 1933, 1937, 1939 und 1943

Dieser Parteigau w​ar am 1. Juni 1933 entstanden a​us dem Gau Brandenburg, d​er am 1. Oktober 1928 v​om Gau Berlin-Brandenburg (gegründet 1925) abgeteilt worden war, u​nd dem Gau Ostmark (gegründet 1925 m​it dem Hauptort Frankfurt/Oder). Das Gebiet entsprach 1933 d​em der Reichstagswahlkreise Potsdam I, Potsdam II (ohne Berlin) u​nd Frankfurt/Oder m​it der Grenzmark Posen-Westpreußen. Der Gau umfasste d​ie preußische Provinz Brandenburg m​it dem Regierungsbezirk Potsdam u​nter Ernst Fromm u​nd dem Regierungsbezirk Frankfurt u​nter Felix Eichler s​owie die Grenzmark Posen-Westpreußen u​nter Hans v​on Meibom. Nach d​eren Auflösung 1938 gingen d​er Landkreis Schwerin (Warthe), Landkreis Meseritz u​nd Landkreis Bomst (teilweise) z​ur Provinz Brandenburg, d​ie gleichzeitig d​ie Kreise Friedeberg (Neumark) u​nd Arnswalde a​n die Provinz Pommern abgab. Dem Parteigau s​tand ab d​em 16. Mai 1933 a​uf der staatlichen Ebene d​er Reichsstatthalter für Preußen Hermann Göring gegenüber, d​er den Gauleiter Kube z​um Oberpräsidenten d​er Provinz Brandenburg u​nd kommissarisch d​er Grenzmark Posen-Westpreußen ernannte. Im September 1936 erfolgte Gleiches für d​en Nachfolger Stürtz. Damit verschmolzen Staats- u​nd Parteiebene miteinander, besonders s​eit Kriegsausbruch 1939. Der Gauleiter w​urde am 1. September 1939 z​um Reichsverteidigungskommissar für d​en Wehrkreis III (Berlin), a​ls solcher Vorsitzender d​es Verteidigungsausschusses d​es Wehrkreises III. Am 15. November 1940 w​urde er Gauwohnungskommissar, a​m 6. April 1942 Beauftragter d​es Generalbevollmächtigten für d​en Arbeitseinsatz, a​m 25. September 1944 Gauführer d​es Deutschen Volkssturms. Der Gau w​ar flächenmäßig m​it 38.278 km² u​nd über d​rei Millionen Einwohnern d​er größte i​m Deutschen Reich, d​er Sitz d​er Gauleitung w​ar in Berlin (Kurmärkische Straße 1).[2][3]

Gauleiter[4] i​m Gau Berlin-Brandenburg waren

Gauleiter w​aren nach d​er Abtrennung i​m Gau Brandenburg

  • Emil Holtz (1. Oktober 1928 – 1932; Rücktritt wegen einer Verurteilung)
  • Ernst Schlange (1932 – 16. März 1933; Abberufung wegen Streitigkeiten)
  • Erich Schmiedicke (m.d.F.b., 16. März – 1. Juni 1933)
    • Stellvertreter Karl Schultz (Juli – Dezember 1930)
    • Stellvertreter Erich Schmiedicke (zugleich Gaugeschäftsführer, 1931–1933)

im Gau Ostmark

im Gau Mark Brandenburg

Gauwirtschaftsberater w​ar seit 1933 d​er Bankdirektor Helmut Börnicke. Als Gauführerschulen bestanden d​ie Dietrich-Eckart-Schule Gehren i​n Heideblick[5] u​nd die Gauschulungsburg II Adolf Hitler Lychen a​b 21. Juni 1934[6][7] Das Gauamt für Beamte unterhielt a​ls Gauschule d​ie Wilhelm-Frick-Schule i​n Rehnitz i​m Landkreis Soldin.[8]

Literatur

  • Helmut Heiber: Aus den Akten des Gauleiters Kube (PDF; 5,2 MB). In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Heft 1, 1956, S. 67–92.
  • Joachim Lilla (Bearb.): Die Stellvertretenden Gauleiter und die Vertretung der Gauleiter der NSDAP im „Dritten Reich“, Koblenz 2003, S. 93 (Materialien aus dem Bundesarchiv, Heft 13) ISBN 3-86509-020-6.
  • Kristina Hübner, Wolfgang Rose: Der brandenburgische NS-Gau – Eine Bestandsaufnahme. In: Jürgen John (Hrsg.): Die NS-Gaue. Regionale Mittelinstanzen im zentralistischen „Führerstaat“. (=Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Sondernummer) Oldenbourg, München 2007, S. 263–279, ISBN 978-3-486-58086-0.
  • Dietrich Eichholtz (Hrsg.): Verfolgung, Alltag, Widerstand, Brandenburg In der NS-Zeit. Studien und Dokumente. Mit einem Geleitwort von Manfred Stolpe. Verlag Volk und Welt, Berlin 1993, ISBN 978-3-353-00991-3.

Einzelnachweise

  1. Anlehnend an die historische Kurmark
  2. Findbuch 1940@1@2Vorlage:Toter Link/www.findbuch.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , S. 34
  3. zur Benennung der Straße siehe K
  4. Daten meist nach Michael Rademacher: Gau_brand. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;. und Joachim Lilla, Übersicht über die Gaue online
  5. Lausitzer Rundschau, 31. Mai 2005: Ein Bauwerk mit Geschichte (Memento des Originals vom 16. Oktober 2004 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sinntrotz.de
  6. Lychener Stadtchronik 1934 (Memento des Originals vom 10. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lychen.de
  7. Liste der Baudenkmale in Lychen#Lychen Pannwitzallee 1,2: Heutige Pannwitzschule
  8. Fotografie, Postkarte
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