Gattendorf (Oberfranken)
Gattendorf ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Hof. Die Gemeinde im Bayerischen Vogtland liegt etwa zwölf Kilometer östlich der Kreisstadt Hof an der Autobahn A 93 (Anschlussstelle 3 – Regnitzlosau).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Hof | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Feilitzsch | |
Höhe: | 563 m ü. NHN | |
Fläche: | 22,19 km2 | |
Einwohner: | 1020 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 46 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95185 | |
Vorwahl: | 09281 | |
Kfz-Kennzeichen: | HO, MÜB, NAI, REH, SAN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 75 127 | |
Gemeindegliederung: | 13 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchstr. 24 95185 Gattendorf | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Stefan Müller (CSU) | |
Lage der Gemeinde Gattendorf im Landkreis Hof | ||
Gemeindegliederung
Die Gemeinde hat 13 Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):
- Döberlitz (Dorf)
- Gumpertsreuth (Dorf)
- Hintereggeten (Einöde)
- Kirchgattendorf (Gattendorf) (Pfarrdorf)
- Neuenreuth (Weiler)
- Neugattendorf (Dorf)
- Oberhartmannsreuth (Dorf)
- Oberhöll (Weiler)
- Quellitzhof (Einöde)
- Quellitzmühle (Einöde)
- Schloßgattendorf (Dorf)
- Unterhöll (Weiler)
- Vordereggeten (Weiler)
Die auf dem Gemeindegebiet befindliche Einöde Waldfrieden ist kein Gemeindeteil.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Gattendorf datiert aus dem Jahre 1234. Das Rittergut Gattendorf war lange Zeit im Besitz der Familie von Sparneck. Das heutige Gemeindewappen erinnert an eine weitere Familie, die Moschler von Gattendorf. Nach der Zerstörung des Rittersitzes Gattendorf 1523 verlor das Geschlecht auch seinen dortigen Einfluss.
Im 17. Jahrhundert befand sich das Gut Gattendorf mit Hartmannsreuth im Besitz der Herrn von Streitberg.[4][5]
Das Rittergut Gattendorf gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts den Freiherren von Reitzenstein, einem vogtländischem Adel (siehe auch Liste fränkischer Rittergeschlechter). Es fiel mit dem preußischen Fürstentum Bayreuth im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zu Bayern.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1977 ein kleiner Teil der aufgelösten Gemeinde Leimitz mit damals etwas mehr als 50 Einwohnern eingegliedert.[6]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 942 auf 1032 um 90 bzw. um 9,6 %. Am 31. Dezember 2004 hatte die Gemeinde 1205 Einwohner.
Politik
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Feilitzsch.
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit 2008 Stefan Müller (CSU). Bei der Bürgermeisterwahl 2020 wurde Stefan Müller mit 95,73 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.[8]
Gemeinderat
Die letzten Kommunalwahlen führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat[7][9]:
2002 | 2008 | 2014 | 2020 | |
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CSU | 6 | 7 | 8 | 8 |
SPD | 6 | 5 | 4 | 4 |
Gesamt | 12 | 12 | 12 | 12 |
Der Gemeinderat hat 12 Mitglieder. Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 858 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Gattendorf 612 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 71,33 % lag.[7] Erster Bürgermeister ist Stefan Müller.[10]
Wappen
Blasonierung: „Über silbernem Schildfuß, darin ein roter Balken, gespalten von Schwarz und Rot, aufgelegt ein flugbereiter, golden gekrönter silberner Schwan mit goldenem Schnabel und goldenen Füßen.“[11] | |
Wirtschaft und Infrastruktur
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 92 und im Bereich Handel und Verkehr 76 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 47 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 391. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe ebenfalls einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 27 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1232 Hektar, davon waren 898 Hektar Ackerfläche und 334 Hektar Dauergrünfläche. Im Ortsteil Neugattendorf gibt es ein Gewerbegebiet mit 6 Firmen, zudem gibt es gemeinsam mit der Stadt Hof einen Gewerbepark nahe dem Ortsteil Gumpertsreuth. Durch das Gemeindegebiet führt die BAB 93. Die nächstgelegene Ausfahrt ist die Ausfahrt 3 (Regnitzlosau, Ölsnitz, Gattendorf).
Energie
2012 wurde durch die REWAG eine Windkraftanlage des Typs Vestas V112-3MW mit 140 m Nabenhöhe errichtet. Das jährliche Regelarbeitsvermögen beträgt 7,7 Mio. kWh. Die Anlage befindet sich in direkter Nähe eines aus 5 weiteren Anlagen der 2-MW-Klasse bestehenden Windparks.[12] In den letzten Jahren wurden bei den Ortsteilen Gumpertsreuth und Oberhartmannsreuth 3 Photovoltaikparks (mit einer Gesamtfläche von ca. 18 ha) errichtet.
Bildung
Es gab 1999 folgende Einrichtungen:
- einen Kindergarten mit 50 Plätzen und 50 Kindern
Freiwillige Feuerwehr
Die FF Gattendorf hat ca. 35 aktive Mitglieder und verfügt über ein Mehrzweckfahrzeug vom Typ Opel Movano sowie ein Löschgruppenfahrzeug LF 8/6.
Weblinks
- Gemeinde Gattendorf
- Gattendorf (Oberfranken): Amtliche Statistik des LfStat (PDF; 1,67 MB)
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Gattendorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 22. November 2021.
- Gemeinde Gattendorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- www.dieter-zoeberlein.de, Die von Streitberg, Geschichte einer fränkischen Adelsfamilie (abgerufen am 18. Oktober 2018)
- Dieter Zöberlein, Die von Streitberg, Geschichte einer fränkischen Adelsfamilie, Selbstverlag, Burggrub 2018, Teil 2, S. 205–210 und Teil 3, S. 55–56 und S. 128–129 und S. 146–147.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 687.
- Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
- Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
- Konstantes Schwarz-Rot-Verhältnis. Frankenpost, 16. März 2020, abgerufen am 6. Juni 2020.
- Übersicht. Gemeinde Gattendorf, abgerufen am 17. Juli 2020.
- Eintrag zum Wappen von Gattendorf (Oberfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- REWAG nimmt neue Windkraftanlage in Betrieb. Pressemitteilung der REWAG. Abgerufen am 31. August 2017.