Görlsdorf (Angermünde)
Görlsdorf ist ein Ortsteil der Stadt Angermünde im Landkreis Uckermark in Brandenburg.
Görlsdorf Stadt Angermünde | ||
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Eingemeindung: | 26. Oktober 2003 | |
Postleitzahl: | 16278 | |
Vorwahl: | 03331 | |
Lage von Görlsdorf in Brandenburg | ||
Görlsdorf 07-11 |
Der Ort liegt nordwestlich der Kernstadt Angermünde an der Kreisstraße 7347 und an der Welse, einem linken Nebenfluss der Oder. Östlich verläuft die B 198, südwestlich erstreckt sich das rund 320,3 ha große Naturschutzgebiet Fischteiche Blumberger Mühle.
Geschichte
Das Rittergut Görlsdorf mit Steinhöfel gehörte den von Sparr und wurde 1605 von dem kurbrandenburgischen Oberst Adam Valentin von Redern erworben. Nach dem Dreißigjährigen Krieg waren Dorf und Gut jedoch ruiniert und die Grundherrschaft ging in den Besitz von Jobst Otto von Hake über, bevor die Redern sie 1720 zurück erwarben.[1] Das Herrenhaus wurde 1845 bis 1850 erbaut. Um 1880 weist das erstmals amtlich publizierte Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer in Preußen für Görlsdorf inklusive Redernswalde konkret 2384 ha aus. Davon waren 1715 ha Waldbesitz, Pächter Ober-Amtmann Schmidt. Der Besitzer, Oberst-Kämmerer Graf Redern lebte in Görlsdorf und von Amts wegen in Berlin. Das Rittergut Frauenhagen nebst Kuhweide gehörte ebenso zu seinem Eigentum.[2]
Da Wilhelm Heinrich Graf von Redern, Enkel des Vorgenannten, 1914 zu Beginn des Ersten Weltkriegs als Letzter seiner Familie fiel, erbte das Gut seine älteste Schwester Viktoria, die mit Ernst Georg Fürst zu Lynar verheiratet war, der auch den Titel Graf von Redern erhielt.[3] Ihr Sohn Ernst Wilhelm Fürst zu Lynar, Graf von Redern (1924–2005), wurde 1945 enteignet und das Herrenhaus im selben Jahr durch Brandstiftung zerstört. Fürst Lynar wurde 2005 in Görlsdorf beerdigt.[4]
Auf der Gemarkung liegt der Wohnplatz Blumberger Mühle. Abgegangen auf der Gemarkung sind die Wohnplätze Kreuz und Erichshagen.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Angermünde sind für Görlsdorf zehn Baudenkmale aufgeführt:
- Gutsanlage, bestehend aus den Resten der Grundmauern und der Terrasse des Herrenhauses, Gutspark
- Gärtnerhaus (Apfelallee 8)
- Wohnhaus mit hofseitigem Stallgebäude (Apfelallee 1–7; ungerade)
- Wohnhaus (Gestüt 4)
- Parkwächterhaus (Greiffenberger Straße 1)
- Chausseehaus (Greiffenberger Straße 2)
- Gestütsmeisterhaus (Parkstraße 3)
- Gefängnis (Parkstraße 9)
- Kirche (Parkstraße 17)
- Wohnhaus für Gutsangestellte (Parkstraße 25–31; ungerade)
Persönlichkeiten
- Heinrich Alexander Graf von Redern, Grundbesitzer in Görlsdorf
Literatur
- Oliver Hermann und Melanie Mertens, Görlsdorf/Uckermark. In: Peter Michael Hahn und Hellmut Lorenz: Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. S. 187–191; gesamt 2 Bände: Einführung und Katalog. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857–1883); Berlin: Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann 2000; 2 Bde., 856 S., 275 farbige, 825 SW-Abb.; ISBN 978-3-875-84024-7
Weblinks
- Görlsdorf. Ein Lenné-Park zum Träumen und Entdecken auf der Website der Stadt Angermünde
Einzelnachweise
- Görlsdorf auf Märkische Eiszeitstraße, der Nordosten Brandenburgs.
- P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 4–5, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 14. Januar 2022]).
- Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Otto Reichert, Wilhelm v. Blaschek, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen v. Flotow: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser / A (Uradel/ bis 1400 nobilitiert) 1958. In: Ausschuss für adelsrechtlichte Fragen der deutschen Adelsverbande in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): Genealogisches Handbuch des Adels GHdA, Vorgänger des heutigen GGH. Band III, Nr. 18. C. A. Starke, 1958, ISSN 0435-2408, S. 347–348 (d-nb.info [abgerufen am 14. Januar 2022]).
- Redern-Museum