Funke Zentralredaktion
Die Funke Zentralredaktion GmbH (Eigenschreibweise: FUNKE Zentralredaktion) ist eine zentrale Einrichtung der Funke Mediengruppe, die ihre Regionalzeitungen „mit überregionalen Inhalten, Print und Digital, beliefern“ soll.[1] Diese Redaktion ist gemeint, wenn es in einer Rundfunk- oder Zeitungsmeldung „wie XYZ den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte“ heißt.
Chefredakteur seit Einrichtung der Redaktion ist Jörg Quoos. Chefredakteur Digital war bis Mai 2018 Thomas Kloß und seit Juni 2018 ist es Carsten Erdmann.[2] Der Sitz der Redaktion befindet sich im Gebäude „The Q“ in Berlin-Mitte.[3]
Der Aufbau der Funke Zentralredaktion begann am 15. Februar 2015.[2] Am 10. August 2015 wurde ein Probebetrieb aufgenommen.[3] Ab dem 31. August sollte die Produktion starten. Zunächst wurden die zum 1. Mai 2014 von der Axel Springer SE übernommenen Tageszeitungen Berliner Morgenpost und Hamburger Abendblatt mit Artikeln versorgt, einen Monat später sollten auch die nordrhein-westfälischen Tageszeitungen mit Inhalten beliefert werden, die bisher zentrale Inhalte von einem zentralen Content Desk in Essen, dem Firmensitz der aus der WAZ-Mediengruppe hervorgegangenen Funke Mediengruppe, bezogen.[4]
Die Berliner Morgenpost und das Hamburger Abendblatt wurden innerhalb des Springer-Konzerns durch eine gemeinsame Redaktion mit Die Welt in Berlin mit zentralen Inhalten versorgt, was nach dem Übergang der beiden Zeitungen zur Funke Mediengruppe zunächst noch fortgesetzt wurde.[5] Der Content-Liefervertrag wurde zum 30. April 2015 gekündigt, was nun durch die Funke Zentralredaktion Berlin ausgeglichen wird.[6][7]
Die Braunschweiger Zeitung sowie die Tageszeitungen der Funke Mediengruppe in Thüringen (Thüringer Allgemeine, Ostthüringer Zeitung und Thüringer Landeszeitung) werden seit dem Frühjahr 2016 ebenfalls von der Berliner Zentralredaktion mit Inhalten versorgt.
Im Februar 2019 kündigte die Funke Mediengruppe den Abbau von 22 der 94 Arbeitsplätze in der Zentralredaktion an. Die Rechercheredaktion soll aufgelöst werden und deren Mitarbeiter in die verkleinerten Ressorts Politik und Wirtschaft wechseln.[8]
Einzelnachweise
- Zentralredaktion. In: funkemedien.de. 2015. Abgerufen am 27. Dezember 2015.
- FUNKE MEDIENGRUPPE baut Zentralredaktion in Berlin auf. In: funkemedien.de. 27. Januar 2015. Abgerufen am 27. Dezember 2015.
- Aufbruchstimmung: FUNKE Zentralredaktion Berlin startet Testbetrieb. In: funkemedien.de. 10. August 2015. Abgerufen am 27. Dezember 2015.
- Jörg Quoos leitet in Berlin neue Zentralredaktion für die Funke Mediengruppe. In: meedia.de. 27. Januar 2015. Abgerufen am 27. Dezember 2015.
- Welt und Funke: Artikeltausch geht weiter › Meedia. In: meedia.de. 30.07.2013 08:07 Uhr. Abgerufen am 15. Dezember 2015: „Ein Sprecher sprach gegenüber dem Handelsblatt von „ökonomischen Realitäten“. Alles andere als eine Fortführung der Kooperation – nun allerdings zwischen zwei Verlagen – wäre eine Überraschung gewesen.“
- W&V/dpa: W&V: 'Welt' plant wieder eigene Berichterstattung. In: wuv.de. 1. Dezember 2014. Abgerufen am 16. Dezember 2015: „"Der Content-Liefervertrag mit der Funke-Gruppe wird nicht fortgesetzt", sagte eine Sprecherin von Axel Springer am Freitag, berichtet die Nachrichtenagentur DPA.“
- Daniel Bouhs, Jürn Kruse: Endlich frei. In: taz.de. 6. Dezember 2014. Abgerufen am 15. Dezember 2015: „Bei diesem Kulturclash scheint es nur konsequent, dass die Beteiligten nun auch die letzten redaktionellen Verbindungsbrücken kappen. Bislang sind die Welt und ihre früheren Schwestertitel noch eng miteinander verwoben: Springer liefert seinen einstigen Titeln Überregionales aus Politik, Wirtschaft und Buntem – wobei der latente Zwang, dies doch bitte auch in der Morgenpost mitzunehmen, raus ist, seit die Welt-KollegInnen nicht mehr ein paar Meter entfernt sitzen. Umgekehrt produzieren auch heute noch Morgenpost und Abendblatt die Regionalteile für Welt und WamS – druckfertig. Von Mai 2015 an gehen beide Häuser endgültig getrennte Wege. Funke will das Überregionale selbst liefern und Springer will künftig eigene Lokalteile für die Welt produzieren.“
- In Zukunft ohne euch taz.de, 7. Februar 2019