Fujikawa Maru
Die Fujikawa Maru (japanisch 富士川丸) war ein ziviles Passagier- und Frachtschiff (Kombifrachter), das im Zweiten Weltkrieg umfunktioniert und versenkt wurde.
Das Wrack der Fujikawa Maru | ||||||||||||||||||||||
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Geschichte
Der erste Besitzer des in Nagasaki gebauten Schiffes war Tōyō Kaiun. Er setzte die Fujikawa Maru auf der Strecke zwischen Japan und Nordamerika ein, vercharterte sie jedoch schon nach wenigen Monaten an Mitsui Busan. Das Schiff verkehrte nun vor allem zwischen Indien und Südamerika. Es wurde mehrfach umgebaut und erhielt auch mehrere Passagierkabinen der gehobenen Klasse. Zu Friedenszeiten transportierte der Frachter hauptsächlich Textilien.
Am 9. Dezember 1940 wurde die Fujikawa Maru von der Kaiserlich Japanischen Marine requiriert, um Flugzeuge und Gleisbaumaterial zu transportieren. Mit Kanonen und einer Flak ausgerüstet, wurde sie zunächst in Indochina, dann in der Gegend um Truk eingesetzt. Die Bewaffnung war bei der Montage schon antiquiert; es handelte sich teilweise um Überbleibsel aus dem Russisch-Japanischen Krieg. Die Kanonen stammten aus dem Jahr 1899. Das Kriegsmaterial, mit dem das Schiff ausgerüstet wurde, wurde jedoch gründlich modernisiert; die Fujikawa Maru erhielt sogar eine automatische Flugabwehr-Zieleinrichtung und einen antimagnetischen Anstrich zum Schutz vor Seeminen.
Ein Torpedotreffer durch ein amerikanisches U-Boot am 12. September 1943 beschädigte die Fujikawa Maru, die auf dem Weg von den Marshallinseln nach Truk war. Sie konnte jedoch ihr Ziel erreichen und mit aufgeschweißten Stahlplatten repariert werden. Anschließend fuhr sie nach Japan, wo sie zum Hauptfrachter für wichtige Kriegsgüter umfunktioniert wurde. Auf dem Rückweg nach Truk transportierte sie unter anderem Torpedos, mit denen die amerikanische Pazifikflotte bekämpft werden sollte.
Am 17. Februar 1944 wurde sie während der Operation Hailstone mit Bomben und Torpedos angegriffen. Das Schiff wurde mittschiffs von einem Torpedo getroffen, geriet in Brand und sank am folgenden Tag. Ein großer Teil der Besatzung kam bei dem Angriff ums Leben.
Alljährlich wird am 18. und 19. Februar eine Trauerfeier zu Ehren der Kriegsopfer abgehalten; die Überreste der Fujikawa Maru sind mittlerweile Teil eines nationalen Schiffsfriedhofs.[1]
Das Wrack liegt etwa 500 Meter von der Küste entfernt in einer Tiefe von maximal 40 Metern; die Brücke, hinter der der Torpedo einschlug, befindet sich etwa 15 Meter unter der Wasseroberfläche. An Deck ist seit 1994 eine Gedenktafel angebracht, die an die Versenkung erinnert;[2] Kanonen und weitere Geschütze sind noch zu erkennen. Die Laderäume, in denen sich neben Flugzeugteilen und Waffen auch Laternen, Sake- und Bierflaschen befinden, sind ein beliebtes Ziel für Wracktaucher. Eine Besonderheit für ein Transportschiff stellt die Badewanne dar, die in einem der zu den Kajüten gehörigen Bäder angebracht war.[3] Das Wrack der Fujikawa Maru gilt unter Wracktauchern als eines der lohnendsten Ziele in seiner Region und sogar auf der ganzen Welt.[4]
Literatur
- Vincenzo Paolillo, Fujikawa Maru, in: Egidio Trainito (Hg.), Abenteuer Wracktauchen. Auf den Spuren versunkener Welten, White Star Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-86726-120-3, S. 214–219
Weblinks
- Lebenslauf der Fujikawa Maru auf combinedfleet.com (englisch)
- Flugzeugtransporter der Kaiserlich Japanischen Marine auf combinedfleet.com (englisch)
Fußnoten
- Herbert Frei, Truk Lagoon: Fujikawa Maru (Memento vom 8. Dezember 2012 im Internet Archive)
- Gedenktafel
- Vincenzo Paolillo, Fujikawa Maru, in: Egidio Trainito (Hg.), Abenteuer Wracktauchen. Auf den Spuren versunkener Welten, White Star Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-86726-120-3, S. 214–219
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