Fujikawa Maru

Die Fujikawa Maru (japanisch 富士川丸) war ein ziviles Passagier- und Frachtschiff (Kombifrachter), das im Zweiten Weltkrieg umfunktioniert und versenkt wurde.

Übersichtskarte Truk-Atoll
Fujikawa Maru
Das Wrack der Fujikawa Maru
Das Wrack der Fujikawa Maru
Schiffsdaten
Flagge Japanisches Kaiserreich Japan
Japan Japan (1940–1944)
Schiffstyp Kombifrachter
Eigner Tōyō Kaiun
Reederei Tōyō Kaiun, Mitsui Bussan
Bauwerft Mitsubishi, Nagasaki
Baunummer 45067
Kiellegung 20. Oktober 1937
Stapellauf 15. April 1938
Indienststellung 1. Juli 1938
Verbleib Durch Luftangriff am 18. Februar 1944 versenkt.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
133,35 m (Lüa)
Breite 17,83 m
Tiefgang max. 7,93 m
Verdrängung 6938 t
 
Besatzung 162 Mann
Maschinenanlage
Maschine 1 Dieselmotor
Höchst-
geschwindigkeit
13,5 kn (25 km/h)
Propeller 1

Geschichte

Der erste Besitzer des in Nagasaki gebauten Schiffes war Tōyō Kaiun. Er setzte die Fujikawa Maru auf der Strecke zwischen Japan und Nordamerika ein, vercharterte sie jedoch schon nach wenigen Monaten an Mitsui Busan. Das Schiff verkehrte nun vor allem zwischen Indien und Südamerika. Es wurde mehrfach umgebaut und erhielt auch mehrere Passagierkabinen der gehobenen Klasse. Zu Friedenszeiten transportierte der Frachter hauptsächlich Textilien.

Am 9. Dezember 1940 wurde die Fujikawa Maru von der Kaiserlich Japanischen Marine requiriert, um Flugzeuge und Gleisbaumaterial zu transportieren. Mit Kanonen und einer Flak ausgerüstet, wurde sie zunächst in Indochina, dann in der Gegend um Truk eingesetzt. Die Bewaffnung war bei der Montage schon antiquiert; es handelte sich teilweise um Überbleibsel aus dem Russisch-Japanischen Krieg. Die Kanonen stammten aus dem Jahr 1899. Das Kriegsmaterial, mit dem das Schiff ausgerüstet wurde, wurde jedoch gründlich modernisiert; die Fujikawa Maru erhielt sogar eine automatische Flugabwehr-Zieleinrichtung und einen antimagnetischen Anstrich zum Schutz vor Seeminen.

Ein Torpedotreffer durch ein amerikanisches U-Boot am 12. September 1943 beschädigte die Fujikawa Maru, die auf dem Weg von den Marshallinseln nach Truk war. Sie konnte jedoch ihr Ziel erreichen und mit aufgeschweißten Stahlplatten repariert werden. Anschließend fuhr sie nach Japan, wo sie zum Hauptfrachter für wichtige Kriegsgüter umfunktioniert wurde. Auf dem Rückweg nach Truk transportierte sie unter anderem Torpedos, mit denen die amerikanische Pazifikflotte bekämpft werden sollte.

Am 17. Februar 1944 wurde sie während der Operation Hailstone mit Bomben und Torpedos angegriffen. Das Schiff wurde mittschiffs von einem Torpedo getroffen, geriet in Brand und sank am folgenden Tag. Ein großer Teil der Besatzung kam bei dem Angriff ums Leben.

Alljährlich wird am 18. und 19. Februar eine Trauerfeier zu Ehren der Kriegsopfer abgehalten; die Überreste der Fujikawa Maru sind mittlerweile Teil eines nationalen Schiffsfriedhofs.[1]

Das Wrack liegt etwa 500 Meter von der Küste entfernt in einer Tiefe von maximal 40 Metern; die Brücke, hinter der der Torpedo einschlug, befindet sich etwa 15 Meter unter der Wasseroberfläche. An Deck ist seit 1994 eine Gedenktafel angebracht, die an die Versenkung erinnert;[2] Kanonen und weitere Geschütze sind noch zu erkennen. Die Laderäume, in denen sich neben Flugzeugteilen und Waffen auch Laternen, Sake- und Bierflaschen befinden, sind ein beliebtes Ziel für Wracktaucher. Eine Besonderheit für ein Transportschiff stellt die Badewanne dar, die in einem der zu den Kajüten gehörigen Bäder angebracht war.[3] Das Wrack der Fujikawa Maru gilt unter Wracktauchern als eines der lohnendsten Ziele in seiner Region und sogar auf der ganzen Welt.[4]

Literatur

  • Vincenzo Paolillo, Fujikawa Maru, in: Egidio Trainito (Hg.), Abenteuer Wracktauchen. Auf den Spuren versunkener Welten, White Star Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-86726-120-3, S. 214–219

Fußnoten

  1. Herbert Frei, Truk Lagoon: Fujikawa Maru (Memento vom 8. Dezember 2012 im Internet Archive)
  2. Gedenktafel
  3. Vincenzo Paolillo, Fujikawa Maru, in: Egidio Trainito (Hg.), Abenteuer Wracktauchen. Auf den Spuren versunkener Welten, White Star Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-86726-120-3, S. 214–219
  4. top 20 Wreck Dives

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