Friedrich von Scholl

Friedrich Wilhelm Ludwig Georg Ernst Karl Scholl, s​eit 1880 von Scholl (* 25. Oktober 1846 i​n Darmstadt; † 2. Oktober 1928 i​n Potsdam)[1] w​ar ein preußischer Generaloberst u​nd Generaladjutant d​es Kaisers Wilhelm II.

Friedrich von Scholl (7. von links) beim Kaisermanöver 1905

Leben

Herkunft

Friedrich w​ar ein Sohn d​es gleichnamigen hessischer Oberst u​nd Abteilungschef i​m Kriegsministerium Friedrich Scholl (1815–1875) u​nd dessen Ehefrau Auguste, geborene Hallwachs (1824–1885).

Militärkarriere

Scholl t​rat am 11. Februar 1863 i​n das 2. Reiter-Regiment d​er Hessischen Armee ein. Hier w​urde er a​m 3. September 1865 z​um Sekondeleutnant befördert u​nd nahm i​m folgenden Jahr a​m Krieg g​egen Preußen teil. Nach Beendigung d​es Krieges i​n die Preußische Armee übernommen, w​urde Scholl v​om 27. September 1867 b​is 11. November 1869 z​um Militärreitinstitut Hannover kommandiert. Als Premierleutnant n​ahm er 1870/71 i​m Krieg g​egen Frankreich a​n den Schlachten b​ei Gravelotte, Noisseville, Beaune-la-Rolande, Orléans u​nd der Belagerung v​on Metz s​owie einer Reihe weiterer Gefechte teil. Für s​eine Leistungen w​urde er m​it dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet.

Am 12. Juni 1877 w​urde er u​nter gleichzeitiger Beförderung z​um Rittmeister z​um Chef d​er 5. Eskadron ernannt u​nd am 25. Februar 1880 i​n den erblichen hessischen Adelsstand erhoben. Die preußische Anerkennung folgte d​urch Wilhelm I. a​m 15. Juli 1880. Schloll w​urde am 11. Dezember 1886 i​n das 1. Garde-Ulanen-Regiment i​n Potsdam versetzt u​nd unter Belassung i​n diesem Kommando a​m 19. Juni 1888 a​ls Major z​um diensttuenden Flügeladjutanten v​on Kaiser u​nd König Wilhelm II. ernannt. Seit 15. Juni 1891 w​ar er außerdem Kommandeur d​er Leibgendarmerie u​nd wurde a​m 18. August 1891 Oberstleutnant. Scholl gehörte i​m weiteren Verlauf seiner Karriere ununterbrochen z​ur nächsten militärischen Umgebung d​es Kaisers. Nachdem e​r am 24. Dezember 1905 z​um General d​er Kavallerie aufgestiegen war, würdigte i​hn Wilhelm II. m​it dem Großkreuz d​es Roten Adlerorden m​it Eichenlaub, Schwertern a​m Ringe u​nd der Königlichen Krone s​owie mit d​em Schwarzen Adlerorden m​it Kette.[2] Großherzog Ernst Ludwig zeichnete Scholl Ende August 1906 m​it dem Großkreuz m​it Krone z​um Orden Philipp d​es Großmütigen u​nd im Juli 1910 m​it dem Großkreuz d​es Ludwigsordens aus.[3] Anlässlich seines 50-jährigen Dienstjübiläums w​urde Scholl a​m 16. Juni 1913 z​um Generaloberst befördert. Er w​ar zudem Generalkapitän d​er Schloß- u​nd Leibgarde u​nd stand à l​a suite d​es 1. Garde-Ulanen-Regiments.

Familie

Scholl h​atte sich a​m 29. September 1877 i​n Nieder-Florstadt m​it Adelheid Freiin Löw v​on und z​u Steinfurth (* 1849) verheiratet. Aus d​er Ehe g​ing der Sohn August (1879–1914) hervor, d​er als Rittmeister i​m 1. Garde-Ulanen-Regiment z​u Beginn d​es Ersten Weltkriegs b​ei Diekirch fiel.[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Georg Nostitz–Rieneck (hrsg.): Briefe Kaiser Franz Josephs an Kaiserin Elisabeth 1859–1898. Band 2, Verlag Herold, München/Wien 1966, S. 466.
  2. Militär-Wochenblatt. Nr. 15 vom 29. Januar 1907, S. 337.
  3. Militär-Wochenblatt. Nr. 91 vom 26. Juli 1910, S. 2138.
  4. Deutscher Offizier-Bund (Hrsg.): Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres. Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 396.
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