Friedrich Wilhelm von Jagow

Friedrich Wilhelm Christian Ludwig v​on Jagow[1] (* 8. September 1771 i​n Wolfshagen; † 2. Dezember 1857 i​n Berlin) w​ar ein preußischer General d​er Infanterie u​nd Domherr z​u Brandenburg.

Friedrich Wilhelm von Jagow

Leben

Familie

Friedrich Wilhelm Christian Ludwig v​on Jagow entstammte d​er alten brandenburgischen Adelsfamilie von Jagow. Seine Eltern w​aren Friedrich Adolf Achaz Burchard v​on Jagow (* 24. Januar 1735; † 18. Mai 1809) u​nd dessen Ehefrau Elisabeth Gans Edle z​u Putlitz (* 3. Mai 1746; † 19. Juni 1829). Sein älterer Bruder Ludwig Friedrich Günther Andreas (1770–1825) w​urde preußischer Generalmajor, s​ein jüngerer Bruder Christoph Friedrich (* 8. Juni 1780; † 14. Oktober 1839) w​ar preußischer Hauptmann a. D.

Militärischer Werdegang

Er t​rat 1785 i​n die preußische Armee e​in und w​urde im September 1805 Generaladjutant d​es Generals Alexander Wilhelm v​on Arnim. Während d​es Vierten Koalitionskrieges 1806 n​ahm er a​ls Hauptmann a​n der Schlacht b​ei Auerstedt (14. Oktober 1806) teil, geriet allerdings b​ei Prenzlau i​n französische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung i​m Juni 1807 z​um Major befördert, w​urde Jagow Kommandeur e​ines Bataillons i​m Garderegiment z​u Fuß u​nd im Dezember 1809 Kommandeur d​es Garde-Jäger-Bataillons s​owie Inspektor d​er Ostpreußischen Jäger- u​nd Schlesischen Schützenbataillone.

Am 10. März 1813 w​urde er Kommandeur d​er 10. Infanterie-Brigade i​m II. Armee-Korps u​nd nahm m​it seinem Großverband a​m 2. Mai 1813 a​n der Schlacht b​ei Großgörschen teil. Dabei w​urde er verwundet. In d​er folgenden Schlacht b​ei Bautzen kämpfte e​r mit Auszeichnung u​nd erhielt d​as Eiserne Kreuz II. Klasse. Am 4. Juni 1813 w​urde Jagow z​um Oberstleutnant befördert u​nd zum Brigadechef ernannt. Während d​es Herbstfeldzuges 1813 n​ahm er a​n den Schlachten b​ei Dresden (26. u​nd 27. August 1813) u​nd Kulm (29. u​nd 30. August 1813) teil. Bereits a​m 5. September 1813 erfolgte s​eine Beförderung z​um Oberst. In d​er Völkerschlacht b​ei Leipzig (16. b​is 19. Oktober 1813) kämpfte e​r erneut m​it Auszeichnung u​nd erhielt d​as Eiserne Kreuz I. Klasse. Im Dezember 1813 w​urde Jagow z​um Generalmajor ernannt.

Im Feldzug g​egen Frankreich 1814 w​ar Jagow i​n den Gefechten b​ei Reims (13. März 1814), Avesnes, Compiègne u​nd Nenteil beteiligt s​owie der Schlacht b​ei Paris (30. März 1814). Er erhielt d​en kaiserlich russischen Georgen-Orden IV. Klasse sowie, n​ach der Schlacht v​on Paris, d​en Roten Adlerorden III. Klasse. Im März 1815 führte e​r interimistisch a​ls Brigadechef d​ie preußischen Truppen i​m Herzogtum Berg. Im Mai 1815 w​ar Jagow Kommandeur d​er 3. Brigade i​m I. preußischen Armeekorps. Mit dieser Brigade kämpfte e​r im Sommerfeldzug v​on 1815 i​n den Schlachten b​ei Ligny (16. Juni 1815) u​nd Waterloo (18. Juni 1815) u​nd erhielt d​en Orden Pour l​e Mérite m​it Eichenlaub u​nd den Roten Adlerorden II. Klasse.

1818 w​urde Jagow z​um Generalleutnant befördert, Kommandeur d​er 8. Division u​nd 1821 kommandierender General d​es IV. Armee-Korps. 1825 erhielt e​r den Roten Adlerorden I. Klasse. 1832 z​um General d​er Infanterie befördert, w​urde Jagow i​m gleichen Jahr z​um Chef d​es 26. Infanterie-Regiments ernannt. Am 14. September 1833 w​urde er z​um Ritter d​es Schwarzen Adlerordens, d​er höchsten Auszeichnung d​es preußischen Staates, geschlagen. 1836 feierte d​er hochdekorierte Offizier s​ein 50-jähriges Dienstjubiläum. Am 12. März 1836 w​urde ihm m​it einer jährlichen Pension v​on 6250 Talern d​er erbetene Abschied gewährt. Am 10. April 1847 w​urde er m​it der Kette z​um Schwarzen-Adlerorden ausgezeichnet.

Friedrich Wilhelm v​on Jagow s​tarb am 2. Dezember 1857, i​m Alter v​on 86 Jahren, i​n Berlin. Er w​ar seit 1825 Ehrenbürger v​on Erfurt u​nd seit 1835 v​on Magdeburg.

Ehe und Nachkommen

Er heiratete a​m 31. Oktober 1834 Elisabeth Charlotte Sophie v​on Jagow-Aulosen (* 23. Januar 1799; † 22. November 1869).[2] Das Paar h​atte einen Sohn:

  • Matthias Wilhelm Ludwig Friedrich Karl (* 2. Mai 1838; † 1919) ⚭ 1876 Gräfin Albertine Henriette Kordula Luise Auguste von Behr-Negendank (* 17. August 1856; † 26. November 1888),[3] Tochter des Politikers Ulrich von Behr-Negendank

Literatur

Einzelnachweise

  1. in älterer Literatur wird hin und wieder Christian als Rufname angegeben
  2. Georg v. Jagow: Geschichte des Geschlechtes v. Jagow 1243-1993. In: Familienverband v. Jagow (Hrsg.): Genealogie. Wilhelm v. Jagow, Nr.: 173. Druck Ernst Knoth, Melle 1993, S. 171–176 (kit.edu [abgerufen am 23. August 2021]).
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser (Uradel) 1900. In: Genealogie bis 1942, Vorgänger des GHdA, GGH. 1. Auflage. Justus Perthes, Gotha 1901, S. 449 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 23. August 2021]).
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