Fontjoncouse

Fontjoncouse i​st eine Gemeinde m​it 127 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Süden Frankreichs. Sie l​iegt im Département Aude i​n der Region Okzitanien.

Fontjoncouse
Fontjoncouse (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Aude (11)
Arrondissement Narbonne
Kanton Les Corbières
Gemeindeverband Corbières Salanque Méditerranée
Koordinaten 43° 3′ N,  47′ O
Höhe 69–420 m
Fläche 27,74 km²
Einwohner 127 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 5 Einw./km²
Postleitzahl 11360
INSEE-Code 11152

Fontjoncouse – Ortsbild

Lage

Fontjoncouse l​iegt in e​inem Talkessel i​n den östlichen Ausläufern d​es Berglands d​er Corbières i​n einer Höhe v​on etwa 230 Metern ü. d. M. Die nächstgelegenen größeren Städte s​ind Narbonne (ca. 33 Kilometer Fahrtstrecke nordöstlich) u​nd Perpignan (ca. 65 Kilometer südlich).

Bevölkerungsentwicklung

Jahr1968197519821990199920072016
Einwohner14111091102119134131

Wirtschaft

Ein Großteil d​er landwirtschaftlichen Flächen d​ient dem Weinbau. Die Weinfelder liegen innerhalb d​er geschützten Herkunftsbezeichnungen Corbières, Rivesaltes, Muscat d​e Rivesaltes u​nd Fitou. Die Winzer d​es Ortes bieten diverse Möglichkeiten z​u einer Weinprobe (dégustation) an. Auch d​er Tourismus (Vermietung v​on Ferienhäusern) spielt e​ine nicht unwichtige Rolle i​m Wirtschaftsleben d​er Gemeinde.

Geschichte

Der Überlieferung zufolge sollen bereits i​m Jahr 793 spanische Siedler u​nd ein Priester namens Ombolat h​ier die e​rste – d​er heiligen Leocadia geweihte – Kirche gegründet haben; für d​as Jahr 795 i​st ein Landgut (villa rustica) m​it Namen Fontejoncosa urkundlich belegt. Im beginnenden 12. Jahrhundert i​st von e​iner Burg o​der einem befestigten Ort (castrum) d​ie Rede; i​n dieser Zeit – u​nd offiziell b​is zur Französischen Revolution – w​ar der Ort i​m Besitz d​er Erzbischöfe v​on Narbonne bzw. v​on deren Familienangehörigen. Vom Albigenserkreuzzug (1209–1229) scheint d​er Ort unbehelligt geblieben z​u sein.

Sehenswürdigkeiten

Nordportal der Kirche
Eremitage Saint-Victor
  • Der heutige Kirchenbau entstammt dem 12. bis 14. Jahrhundert. Interessant sind das tympanonlose romanische Nordportal mit seinen Archivoltenbögen und der massive Westturm, dem – möglicherweise im 15. Jahrhundert – der heutige querstehende Glockengiebel aufgesetzt wurde. Seit dem Jahr 1948 ist die Kirche zusammen mit den spärlichen Resten der Ortsbefestigung (remparts) als Monument historique[1] anerkannt. Der einschiffige Innenraum beherbergt drei spätgotische Holzskulpturen aus dem 14. Jahrhundert: ein beinahe lebensgroßes Kruzifix, wobei das Kreuz aus jüngerer Zeit zu stammen scheint; eine dreifigurige Gruppe mit Maria, der Hl. Leocadia und einem Märtyrer sowie eine Muttergottesstatue mit dem Jesusknaben. Alle drei Figuren sind seit 1992 in einer gesonderten Inventarliste als Monuments historiques erfasst.[2]
  • In unmittelbarer Nähe zur Kirche entspringt eine Quelle (source aux joncs), der der Ort seine Gründung und seinen Namen verdankt.
  • Auf einer kahlen und windigen Bergkuppe etwa 5 Kilometer (Fahrtstrecke) östlich liegt die einfache und nahezu fensterlose präromanische Einsiedlerkapelle Saint-Victor, deren Apsis einen geraden Schluss aufweist. Von hier bietet sich eine schöne Fernsicht über die Corbières – manchmal sogar bis zum Mittelmeer. Das kleine Bauwerk ist seit 1930 als Monument historique erfasst.
  • Der Dolmen de Pallats liegt etwa 2,5 Kilometer außerhalb des Ortes, ist jedoch – wegen des wasserempfindlichen Kalksteins – nur schlecht erhalten.
Commons: Fontjoncouse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Église, Fontjoncouse in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  2. Auflistung der Monuments Historiques von Fontjoncouse in der Base Palissy des französischen Kulturministeriums (französisch)
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