Flugplatz Vöslau-Kottingbrunn
Der Flugplatz Vöslau-Kottingbrunn (ICAO: LOAV) ist ein im Gebiet der niederösterreichischen Marktgemeinde Kottingbrunn, nächst der Stadt Bad Vöslau gelegener Sportflugplatz.
Flugplatz Vöslau-Kottingbrunn | |||
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Kenndaten | |||
ICAO-Code | LOAV | ||
Koordinaten | |||
Höhe über MSL | 233 m (764 ft) | ||
Verkehrsanbindung | |||
Entfernung vom Stadtzentrum | ca. 5 km östlich von Bad Vöslau | ||
Straße | B17 A2 | ||
Bahn | keine Anbindung | ||
Nahverkehr | keine Anbindung | ||
Basisdaten | |||
Eröffnung | 1927 | ||
Betreiber | Flugplatz Vöslau BetriebsGmbH – FBG | ||
Terminals | GAT | ||
Start- und Landebahnen | |||
13/31 | 950 m × 23 m Asphalt | ||
13/31 Gras | 650 m × 25 m Gras | ||
Geschichte
Seine Entstehung reicht bis in das Frühjahr 1926 zurück, als das Fliegen eine große Euphorie hervorrief und es dem Rechnungsrat Thour-Thoursfeld in Vöslau gelang, einen Flugplatz in Vöslau sicherzustellen.[1]
Im Jahr 1927 fand die erste Atlantiküberquerung durch Charles Lindbergh statt. Im Jahr 1929 wollte Franz Zuzmann einen Privatflugplatz errichten. Der einzige zu der Zeit war der Flugplatz Wien-Aspern, der sich schon fest etabliert hatte. Zuzmann richtete ein Ansuchen zur Errichtung an das zuständige Ministerium und pachtete von der Gemeinde Kottingbrunn die brachliegenden Agrarflächen für 30 Jahre. Im Jahr 1930 erhielt er die Genehmigung für einen Privatflugplatz. Trotz Investitionen Zuzmanns gelang es ihm nicht, den Flugplatz in einen öffentlichen umzuwandeln. Im Jahr 1938 zum Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich übernahm den Flugplatz die deutsche Luftwaffe. Zuzmann wurde finanziell entschädigt.
Im Jahr 1942 wurde eine Jagdfliegerschule eingerichtet. Nach dem ersten alliierten Luftangriff auf Wiener Neustadt im Jahr 1943 wurde in Vöslau ein Auslagerungsbetrieb der Wiener Neustädter Flugzeugwerke eingerichtet. Dadurch wurde in den beiden letzten Kriegsjahren auch der Flugplatz ein Ziel amerikanischer Bomber. So wurde der größte Teil der Anlagen durch einen Angriff von Mustangs stark zerstört. Den Rest zerstörten die abziehenden deutschen Truppen 1945.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Flugplatz von der sowjetischen Besatzungsmacht als deutsches Eigentum übernommen und notdürftig wieder hergerichtet.
Historische Bedeutung erlangte der Flugplatz, als die österreichische Regierungsdelegation am 11. April 1955 von Vöslau zu Staatsvertragsverhandlungen nach Moskau flog und Bundeskanzler Julius Raab nach Rückkunft am 15. April auf dem Flugfeld eine erste Rede über den erreichten Verhandlungserfolg hielt.[2] Erst nach dem Staatsvertrag wurde der Platz an die Republik Österreich übergeben. Da das Bundesheer den Flugplatz nicht benötigte, wurde dem Österreichischen AERO Club eine Betriebsbewilligung erteilt.
Im Jahr 1972 wurde die Erhaltung des Flugplatzes an die Flughafen Wien Betriebsgesellschaft übertragen. Danach wurden wieder größere Investitionen wie neue Gebäude und Hangars getätigt und auch eine 850 m lange Asphaltpiste errichtet. Im Jahr 1985 erhielt der Flugplatz das Öffentlichkeitsrecht. Flugplatzhalter ist die Flugplatz Vöslau BetriebsGmbH – FBG.
Im Jahr 1999 wurde die Piste auf 950 m verlängert, es wurden Stoppflächen angebaut, eine Befeuerung installiert und ein Instrumentenanflugverfahren veröffentlicht.
Im April 2013 berichtete die Presse über einen anstehenden Verkauf des Flugplatzes, da laut Prüfer des Rechnungshofes seit 2008 kein positives Geschäftsjahr mehr verzeichnet werden konnte.[3][4]
Zwischenfälle
Am 4. Juli 2018 um 10:15 Ortszeit stürzte eine einmotorige Cessna 172 ab und blieb mit der Nase in der Wiese neben der Start- und Landebahn stecken. Beide Insassen, 53 und 65 Jahre alt, wurden dabei getötet.[5]
Einzelnachweise
- Errichtung eines Flugplatzes in Vöslau. In: Badener Zeitung, 20. Februar 1926, S. 4 Mitte. (online bei ANNO).
- Die große Hoffnung: Österreich wird frei. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 16. April 1955, S. 1 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).
- Bericht in der Badener Zeitung abgerufen 6. Juli 2013.
- (PDF; 1,8 MB) Bericht des Rechnungshofes abgerufen 6. Juli 2013.
- Zwei Tote nach Flugzeugabsturz in Bad Vöslau orf.at, 4. Juli 2018, abgerufen 4. Juli 2018.