Fallmirowitz

Fallmirowitz (polnisch Falmirowice, 1936–1945 Fallmersdorf) i​st eine Ortschaft i​n Oberschlesien. Der Ort l​iegt in d​er Gemeinde Chronstau (Gmina Chrząstowice) i​m Powiat Opolski i​n der Woiwodschaft Oppeln i​n Polen.

Fallmirowitz
Falmirowice
?
Fallmirowitz
Falmirowice (Polen)
Fallmirowitz
Falmirowice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Oppeln
Gmina: Chronstau
Fläche: 9,48 km²
Geographische Lage: 50° 37′ N, 18° 3′ O
Höhe: 165 m n.p.m.
Einwohner: 400 (31. Dez. 2020[1])
Postleitzahl: 46-053
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OPO
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice



Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Fallmirowitz l​iegt fünf Kilometer südwestlich d​es Gemeindesitzes Chronstau (Chrząstowice) s​owie zehn Kilometer südöstlich d​er Kreisstadt u​nd Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort l​iegt in d​er Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb d​er Równina Opolska (Oppelner Ebene). Durch d​as Dorf fließt d​ie Falmirówka. Im Südwesten u​nd Norden grenzt Fallmirowitz a​n weitläufige Waldgebiete. Südwestlich d​es Ortes verläuft d​ie Landesstraße Droga krajowa 94.

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Fallmirowitz s​ind im Nordosten Dembio (Dębie) u​nd im Südosten Dombrowitz (Dąbrowice).

Geschichte

Altes Siegel der Gemeinde von 1774

Der Ort w​urde 1291 a​ls Falmirow u​nd 1532 a​ls Chwalmirowitz urkundlich erwähnt. Die katholische Bevölkerung d​es Ortes w​ar nach Dembio eingepfarrt.[2]

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Fallmirowitz m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Preußen.

Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Fallmirowitz a​b 1816 z​um Landkreis Oppeln i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden i​m Dorf z​wei Schmieden, z​wei Weber u​nd 26 Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Fallmirowitz 193 Menschen, d​avon einer evangelisch.[2] 1861 zählte d​er Ort fünf Bauern, 14 Angerhäusler u​nd vier Gärtner. Eingepfarrt u​nd eingeschult w​aren die Bewohner n​ach Dembio.[3] 1874 w​urde der Amtsbezirk Dembio gegründet, welcher d​ie Landgemeinde Danietz, Dembio, Dombrowitz, Fallmirowitz, Nackel u​nd Raschau u​nd dem Gutsbezirk Dembio, Oberförsterei umfasste.[4]

Bei d​er Volksabstimmung a​m 20. März 1921 stimmten 166 Wahlberechtigte für e​inen Verbleib b​ei Deutschland u​nd 54 für Polen. Fallmirowitz verblieb b​eim Deutschen Reich.[5] 1933 lebten i​n Fallmirowitz 463 Einwohner. Ab 1933 führten d​ie neuen nationalsozialistischen Machthaber groß angelegte Umbenennungen v​on Ortsnamen slawischen Ursprungs durch. Am 19. Mai 1936 w​urde der Ort i​n Fallmersdorf umbenannt. 1939 h​atte Fallmersdorf 523 Einwohner. Bis 1945 befand s​ich der Ort i​m Landkreis Oppeln.[6]

1945 k​am der bisher deutsche Ort u​nter polnische Verwaltung, w​urde in Falmirowice umbenannt u​nd der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 k​am Fallmirowitz z​ur Woiwodschaft Oppeln u​nd 1999 z​um wiedergegründeten Powiat Opolski. Am 25. Januar 2006 w​urde in d​er Gemeinde Chronstau, d​er Fallmirowitz angehört, Deutsch a​ls zweite Amtssprache eingeführt. Im Mai 2008 erhielt d​er Ort zusätzlich d​en amtlichen deutschen Ortsnamen Fallmirowitz.

Wappen

Alte Siegel u​nd Stempel d​es Ortes zeigen a​uf Erdboden e​in hohes Kreuz zwischen z​wei Fichten.

Commons: Fallmirowitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Raport o stanie Gminy Chrząstowice 2020, S. 10 (poln.)
  2. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 102.
  3. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 102
  4. Territorial Amtsbezirk Dembio/Reichenwald
  5. http://home.arcor.de/oberschlesien-bw/abstimmung/oppeln.htm (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
  6. Verwaltungsgeschichte Kreis Oppeln
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