Fabian Gerhardt
Fabian Gerhardt (* 25. August 1971 in Berlin) ist ein deutscher Regisseur, Schauspieler und Autor.
Leben
Fabian Gerhardt wurde als Sohn des Hörspielregisseurs Ulrich Gerhardt und der Schauspiellehrerin Eike Steinmetz-Gerhardt in Berlin geboren. Nach dem Abitur besuchte er die Hochschule für Musik und Theater Hannover, heute die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Danach war er ab 1995 als Schauspieler am Schauspiel Leipzig engagiert, wechselte 1998 ans Bremer Theater und war von 2000 bis 2004 unter der Intendanz von Wilfried Schulz am Schauspiel Hannover engagiert. Danach arbeitete er freischaffend an verschiedenen Theatern.
Seit 2010 ist er hauptsächlich als Regisseur tätig.
In Hannover spielt Gerhardt seit 2001 den Comedyabend „Die Frau wird schöner mit jedem Glas Bier“ am Theater am Küchengarten, der sich satirisch mit der Lyrik und Musik der Band Truck Stop auseinandersetzt.
Inszenierungen (Auswahl)
- 2010 Die Insel von Athol Fugard, Staatsschauspiel Dresden
- 2012 Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare, Staatsschauspiel Dresden
- 2013 Burn Baby Burn von Carine Lacroix, Deutsches Theater Berlin
- 2013 Kaspar von Peter Handke, Hans Otto Theater Potsdam
- 2014 Punk Rock von Simon Stephens, Schauspiel Frankfurt
- 2014 Wunderland nach Franz Kafka/Lewis Carroll, Universität der Künste Berlin
- 2015 Szenen der Freiheit von Jan Friedrich, Deutsches Theater Berlin
- 2016 Affe von Fabian Gerhardt/John von Düffel, Musik: Peter Fox, Neuköllner Oper Berlin
- 2017 Arc de Triomphe von Erich Maria Remarque, Schauspiel Bochum
- 2017 Wie man unsterblich wird von Sally Nicholls, Hans Otto Theater Potsdam[1]
- 2018 Der Entertainer von John Osborne, Theater am Kurfürstendamm Berlin
- 2018 Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken von Daniel Paul Schreber, Schauspiel Bochum
- 2018 Die Ermordung des Kaisers Elagabal von Giorgi Jamburia, Universität der Künste Berlin / Hans-Otto-Theater Potsdam
- 2018 Seuche von Jamburia / Werner, Universität der Künste Berlin / Theaterdiscounter Berlin
- 2018 Die Weise von Liebe und Tod von Ullmann/Rilke, Neuköllner Oper Berlin
- 2018 Der kleine dicke Ritter von Robert Bolt, Schauspiel Frankfurt
- 2019 Die Fleisch (nach der Oper Ayame) von Kosaku Yamada, Neuköllner Oper Berlin
- 2019 Schamparadies von Sina Ahlers, Universität der Künste Berlin / Hans-Otto-Theater Potsdam
- 2019 Neun Tage wach von Eric Stehfest, Neuköllner Oper Berlin
- 2020 Iron Curtain Man von Lars Werner und Fabian Gerhardt, Neuköllner Oper Berlin
- 2020 Maß für Maß - White Lies von Stefan Wipplinger nach William Shakespeare, Theaterdiscounter Berlin
Bearbeitungen und Stücke
- 2002 Der Schaum der Tage von Boris Vian, Hörspiel SWR
- 2006 Nachtschwestern, Musik Burkhard Niggemeier, Palmengarten Leipzig
- 2008 Der letzte Band nach A Closed Book von Gilbert Adair, Staatsschauspiel Hannover
- 2014 Wunderland (mit Stefan Wipplinger und Heidi Fuchs) nach Franz Kafka/ Lewis Caroll, Universität der Künste Berlin
- 2015 Othello – I Know I’m Not The Only One (mit Stefan Wipplinger) nach William Shakespeare, Theaterdiscounter Berlin[2]
- 2015 3000 Euro von Thomas Melle, Hans Otto Theater Potsdam
- 2016 Affe (mit John von Düffel), Musik Peter Fox, Neuköllner Oper Berlin[3]
- 2017 Arc de Triomphe von Erich Maria Remarque (mit Stefan Wipplinger), Schauspiel Bochum[4]
- 2017 Wie man unsterblich wird von Sally Nicholls, Hans Otto Theater Potsdam
- 2018 Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken von Daniel Paul Schreber (mit Stefan Wipplinger), Schauspiel Bochum
- 2020: Iron Curtain Man (mit Lars Werner), Neuköllner Oper Berlin
Theater (Auswahl)
- 1995: Valmont in Quartett von Heiner Müller, Regie: Peter Hommen, HfMTM Hannover
- 1996: Tellheim in Minna von Barnhelm von Gotthold Ephraim Lessing, Regie: Armin Petras, Schauspiel Leipzig
- 1996: Lenz in Lenz von Georg Büchner, Regie: Peter Kastenmüller, Schauspiel Leipzig
- 1997: Pentheus in Die Bakchen von Euripides, Regie: Herbert König, Schauspiel Leipzig
- 1998: Wurm in Kabale und Liebe von Friedrich Schiller, Regie: Thomas Bischoff, Bremer Theater
- 1999: Hale in Hexenjagd von Arthur Miller, Regie: Konstanze Lauterbach, Bremer Theater
- 2000: Raspe in Irre von Rainald Goetz, Regie: Jossi Wieler, Staatsschauspiel Hannover
- 2001: Horatio in Hamlet von William Shakespeare, Regie: Nicolas Stemann, Staatsschauspiel Hannover
- 2002: Victor in Victor oder Kinder an der Macht von Roger Vitrac, Regie: Barbara Bürk, Staatsschauspiel Hannover
- 2003: K in Der Prozess von Franz Kafka, Regie: Peter Kastenmüller, Theater Meiningen
- 2003: Fridolin in Traumnovelle von Arthur Schnitzler, Regie: Sebastian Baumgarten, Theater Meiningen
- 2004: Macbeth in Macbeth von William Shakespeare, Regie: Krzysztof Warlikowski, Staatsschauspiel Hannover
- 2005: Soljoni in Drei Schwestern von Anton Tschechow, Regie: Jürgen Gosch, Staatsschauspiel Hannover
- 2005: Carlos in Clavigo von Johann Wolfgang von Goethe, Regie: Martin Pfaff, Deutsches Theater Berlin
- 2006: Er in Berlin ein Meer des Friedens von Einar Schleef, Regie: Sebastian Baumgarten, Maxim Gorki Theater Berlin
- 2007: Faust in Faust von Johann Wolfgang von Goethe, Regie: Sebastian Baumgarten, Staatsschauspiel Hannover
- 2008: Soranzo in Schade, dass sie eine Hure war von John Ford, Regie: Peter Kastenmüller, Schauspiel Frankfurt
- 2009: Mord im Burgtheater von Ivan Stanev, Regie: Ivan Stanev, Volksbühne Berlin
- 2011: Johannes Vockerath in Einsame Menschen von Gerhart Hauptmann, Regie: Julia Hölscher, Staatsschauspiel Dresden
- 2011: Charley Johnson in Lady In The Dark von Kurt Weill, Regie: Matthias Davids, Staatsoper Hannover
- 2012: Jack Lawson in Race von David Mamet, Regie: Burkhard C. Kosminski, Staatsschauspiel Dresden
- 2016: Springer in Die verkaufte Braut von Bedřich Smetana, Regie: Martin G. Berger, Staatsoper Hannover
- 2018: Der Graf / Jericho in Kinder des Paradieses, Berliner Ensemble
Hörspiele und Radiofeatures (Auswahl)
- 1993: GFRG - Autor: Carl Einstein - Regie Ulrich Gerhardt, BR
- 1996: Herr der Fliegen - Autor: William Golding - Regie: Joachim Staritz, MDR
- 2002: Der Schaum der Tage - Autor: Boris Vian - Regie: Ulrich Gerhardt, SWR
- 2006: Caruso duscht - Autor: David Gieselmann - Regie: Thomas Wolfertz, WDR
- 2007: Hospital FM - Autoren und Regie: Gunnar Luetzow und Ingo Kottkamp, DLR
- 2009: Das Haus - Autor: Mark Z. Danielewski - Regie: Martin Zylka, WDR
- 2010: Der Einsturz zu Köln - Autor: Peter Meisenberg - Regie: Martin Zylka, WDR
- 2010: Tödliche Intrige – Autor: Arnaldur Indriðason – Regie: Anja Herrenbrück, WDR
- 2011: Grabesgrün - Autorin: Tana French - Regie: Martin Zylka, WDR
- 2011: Vergebung - Autor: Stieg Larsson - Regie: Walter Adler, WDR
- 2013: Darknet - Autor: Daniel Suarez - Regie: Petra Feldhoff, WDR
- 2015: Ich als Großprojekt - Autor: Till Müller-Klug - Regie: Thomas Wolfertz, WDR
- 2017: Yoga im System - Autor: Peter Kaiser - Regie: Claudia Johanna Leist, WDR
- 2020: Rojava - Autor: Matthias Naumann - Regie: Matthias Naumann, Johannes Wenzel, WDR
Lehrtätigkeit
- 2009 bis 2013 Hochschule for Musik und Theater Leipzig Studio Dresden, Lehraufträge für Szenenstudien
- seit 2012 Universität der Künste Berlin, Lehraufträge in den Studiengängen Schauspiel und Szenisches Schreiben
- SS 2013 Universität der Künste Berlin, Gastprofessur für szenischen Unterricht, Studiengang Schauspiel
- SS 2014 Universität der Künste Berlin, Gastprofessur im Studiengang Szenisches Schreiben
- WS 2014/2015 Universität der Künste Berlin, Gastprofessur für szenischen Unterricht, Studiengang Schauspiel
- 2016 bis 2018 Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, Lehrauftrag für Szenenstudium
- SS 2018 Universität der Berlin Berlin, Gastprofessur für szenischen Unterricht, Studiengang Schauspiel
- 2019 Universität der Künste Berlin, Studiengang Schauspiel: Leitung des Abschlussvorsprechens
Filmografie (Auswahl)
- 2002 Im Schatten der Macht, Regie: Oliver Storz, ARD
- 2005 Still On Earth, Regie: Burhan Qurbani, Filmakademie Baden-Württemberg
- 2012 Notruf Hafenkante – Die Zeugin, Regie: Thomas Jahn, ZDF
- 2012 Soko Leipzig, Regie: Patrick Winczewski, ZDF
- 2013 Soko Wismar, Regie: Samira Radsi, ZDF
- 2015 Der Bankraub, Regie: Urs Egger, ZDF
- 2015 Spreewaldkrimi Regie: Christian Görlitz, ZDF
- 2016 Verdächtige, Regie: Sven Fehrensen, RTL
- 2017 Schwarz & Schwarz, Regie: Rainer Kaufmann, ZDF
- 2017 Dogs of Berlin, Regie: Christian Alvart, NETFLIX
Auszeichnungen
- 1995 Darstellerpreis auf dem Schauspielschultreffen in Stuttgart
- 2002 Berliner Theatertreffen mit „Hamlet“, Regie: Nicolas Stemann
- 2006 Berliner Theatertreffen mit „Drei Schwestern“, Regie: Jürgen Gosch
- 2011 Einladung zum Kaltstart-Festival mit „Die Insel“
- 2014 Ensemblepreis beim Schauspielschultreffen in München mit „Kaspar“
- 2015 Ensemblepreis, Zuschauerpreis und Darstellerpreise beim Schauspielschultreffen in Bochum mit „Wunderland“
Weblinks
- Fabian Gerhardt in der Internet Movie Database (englisch)
- Fabian Gerhardt bei schauspielervideos.de
- Fabian Gerhardt Agenturprofil
- Biografie Webseite Hans-Otto-Theater Potsdam
- Fabian Gerhardt Porträt in der taz vom 10. August 2015
Einzelnachweise
- Rowohlt-Theaterverlag: Wie man unsterblich wird
- Fabian Gerhardts „Othello“ im Theaterdiscounter Weißer Wilder, Berliner "Tagesspiegel" vom 25. Juli 2015
- "Affe" an der Neuköllner Oper Tierisch gut, Tagesspiegel vom 24. November 2016
- Rowohlt-Theaterverlag: Rowohlt-Theaterverlag: Arc de Triomphe